Wir gewinnen den Bürgerpreis!

Am 05.12.07 um 14 Uhr findet in der Sparkasse Forchheim (Klosterstraße) die Verleihung des Bürgerpreises 2007 an Udo Güldner und den Schachclub Forchheim statt. Wer mitfeiern möchte, bitte bei mir melden. Ich freue mich über jeden Schachfreund, ob groß, ob klein, der mit von der Partie ist. Maßgeblich für den Gewinn des Wettbewerbes war unser Engagement in Sachen Schulschach.

Wir zitieren hier aus dem Bewerbungsschreiben, das unser 2. Jugendleiter Fabian Justi eingereicht hat.

Jugendschach

Seit zehn Jahren ist Udo Güldner Pressewart und Jugendleiter des Schachclub Forchheim. Als er mit seiner zeitraubenden Tätigkeit begonnen hat, fanden sich gerade einmal ein halbes Dutzend Kinder und Jugendliche zum freitäglichen Jugendschach. Durch nachhaltiges und über die Maßen gehendes Engagement hat er das Interesse von jetzt über 50 Kindern und Jugendlichen aus Stadt und Landkreis Forchheim geweckt. Die Kleinen im Alter von fünf bis 18 Jahren stammen nicht nur aus Forchheim, sondern auch aus Hausen, Ebermannstadt, Weilersbach, Kirchehrenbach, Pinzberg, ja sogar Pottenstein. Insgesamt steigerte sich die Mitgliederzahl des SC Forchheim von 70 auf jetzt knapp 130 Personen, darunter gut die Hälfte Nachwuchsspieler. Diese spielen in elf (!) Mannschaften von der Landesliga (zweithöchste Liga in Bayern) bis hinab zur Kreisliga 3. Begonnen hatte alles 1997 mit einem Team in der Kreisliga 1. Nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ hat sich also viel getan. Spielte die Forchheimer Schachjugend 1997 auf Bayerischer und Deutscher Ebene praktisch keine Rolle, so hat sich dies mit zahlreichen Titelgewinnen geändert. Zuletzt wurde die U12-Mannschaft überlegen Bayerischer Meister. In der Pressearbeit sorgte Udo Güldner jahrelang für stete Präsenz des Schachs in der Tagespresse, sowie für sporadische Beiträge in Funk und Fernsehen (Radio Bamberg, Oberfranken TV, Bayerisches Fernsehen). Zudem betreut er seit 2006 die neue Homepage mit frischen Nachrichten. Die Ausbildung und Fortbildung nimmt breiten Raum ein. Nicht nur das Schulschach- und das Kinderschach-Patent hat Udo Güldner erfolgreich abgeschlossen, sondern befindet sich gerade in zwei Lehrgängen zum Fach-Übungsleiter und Regionalen Schiedsrichter (für Bayerische Ligen). Der Zeitaufwand liegt bei rund zwei Stunden täglich (ohne Schulschach). Am Wochenende, sowie bei Turnieren noch mehrfach darüber. Schließlich organisiert und koordiniert Udo Güldner nicht nur. Er betreut den Schachnachwuchs auch vor Ort, leitet Turniere und trainiert ihn jeden Freitag drei Stunden.

Schulschach

Seit zwei Jahren nimmt der Zuspruch für Schulschach im Landkreis Forchheim deutlich zu. Udo Güldner hat hier Pionierarbeit geleistet und Schach-AGs in Weilersbach, Wiesenttal, Unterleinleiter, Röttenbach, Hallernsdorf, Hausen, Poxdorf aus der Taufe gehoben und betreut. Im Stadtgebiet sind es die Schulen Reuth, Burk-Buckenhofen, Martinschule, Montessori-Schule und Realschule. Viele hundert Kinder sind so zum Schach gekommen und damit zu eine sinnvollen Freizeitbeschäftigung jenseits von Fernseher oder Computerspiel. Udo Güldner steht zudem den Schach-AGs in Langensendelbach, Igensdorf, Hiltpoltstein und am Ehrenbürg-Gymnasium Forchheim mit Rat und Tat zur Seite. Auf Wunsch stellt Udo Güldner gerne eine Studie der Universität Trier über die positiven Auswirkungen des Schulschachs auf Motivation, Konzentrationsfähigkeit, soziale Kompetenz etc. zur Verfügung (dies würde den Rahmen sonst sprengen).

Fairness und Teamgeist

Schach ist eine der fairsten Sportarten überhaupt. Körperliche Verletzungen sind beim SC Forchheim in den letzten 30 Jahren seit Gründung nicht vorgekommen. Schachspieler sind stets faire Sportler, die bei Wettkämpfen sogar auf Schiedsrichter verzichten könnten. Dennoch sind entsprechend qualifizierte Turnierleiter vor Ort, um Streitigkeiten vorzubeugen. Schach ist zudem nicht nur ein Sport für Individualisten, sondern wird in Mannschaften gespielt. Dies erfordert naturgemäß Teamgeist, auch bereits bei den Jüngsten. Dass man sich auch auf zehnjährige Mannschaftsführer verlassen kann, die das Wohl der ganzen Truppe im Auge haben, zeigt das Beispiel der elf Jugend-Mannschaften und der neun Erwachsenen-Teams zur Genüge.

Jugend und Alter

Natürlich steht die Schachjugend nicht für sich, sondern wird schon von Beginn an in den SC Forchheim eingebunden. Nicht nur, dass zahlreiche erwachsene Mitglieder sich um Training und Fortbildung kümmern, auch die Eingliederung in den Spielbetrieb der Großen findet ständig statt. Denn im Schach spielt das Alter, im Vergleich zu anderen körperbetonten Sportarten, keine Rolle. Hier kann ein Achtjähriger gegen einen Achtzigjährigen antreten, und dies geschieht auch. Dank des Engagements Udo Güldners haben Jung und Alt sich gegenseitig schätzen gelernt. Die anfängliche Scheu und Zurückhaltung ist gewichen. Er konnte viele Spitzenspieler des Vereines zur Nachwuchsförderung gewinnen, ja selbst mehrere Jugendliche haben bereits Aufgaben wie Training, Turnierleitung oder Schulschach übernommen.

Integration

Im Schachclub Forchheim finden sich die verschiedensten Nationalitäten, die friedlich auf dem Schachbrett miteinander spielen: Mazedonier, Österreicher, Polen, Tschechen, Neuseeländer, Ungarn, Italiener, Ukrainer, Türken… Demgemäß treffen auch die unterschiedlichsten Religionen aufeinander. Dies hat beim SC Forchheim jedoch stets befruchtende Wirkung gehabt. Der SC Forchheim betreibt nicht nur Leistungssport mit Bundesliga-Ambitionen, sondern auch Breitensport. Auch Behinderten bietet der Schachsport ungeahnte Möglichkeiten. Sogar Blinde wie unser Mitglied Karl Muth können sich diesem Hobby widmen. In welcher anderen Sportart ist dies ohne weiteres möglich?“

Herzlicher Dank geht an die Jury: Thomas Silberhorn, MdB; Reinhardt Glauber, Landrat des Landkreises Forchheim
Franz Stumpf, Oberbürgermeister der Stadt Forchheim; Franz Streit, Bürgermeister der Stadt Forchheim; Erwin Zeiß, 1. Bürgermeister Igensdorf und Vorsitzender des Kreisverbandes Forchheim im Bayer. Gemeindetag; Bärbel Flessa, Vorsitzende des Arbeitskreises Sport in Schule und Verein; Walter Fuchs, Kreisvorsitzender des BLSV; Rainer Kestler, Stadt Forchheim; Lorenz Kaiser, Landkreis Forchheim; Dr. Ewald Maier und Harald Reinsch, Vorstände der Sparkasse Forchheim.