In den Weihnachtsferien war Osnabrück erneut das Mekka des Jugendschachs. Wie im letzte Jahr fanden dort die Deutschen U20-Meisterschaften statt. FM Léon Mons (5,0 Punkte aus 7 Runden), Eduard Miller (3,5/7), Martin Killmann (2,5/7), Michael Stephan (2/5), Johannes Mann (2/6), Robert Wagner (3,5/5) und Dominik Nöttling (3,5/5) wurden sehr gute Fünfte. Wir gratulieren dem unbesiegten SK Bebenhausen zum Meistertitel! Jetzt mit allen Berichten:
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Partien
Bericht Manfred Heidrichs zur 1. Runde:
„In der 1. Runde gab es einen ungefährdeten 5,5:0,5 Sieg gegen Heitersheim. Martin gewann recht schnell eine Qualität und verwertete seinen Vorteil sicher. Dominik sicherte sich durch einen Figurengewinn den Sieg. Léon hatte in einer komplizierten Stellung einen Mehrbauern gegen offene Linien und konnte sich dann im Turm-Endspiel durchsetzen. Michael ließ seinen Gegner einen vergifteten Bauern nehmen und gewann zunächst eine Figur und später den gegnerischen König. Auch Robert gewann recht sicher. Nach Bauern-Gewinn folgte Dame gegen Qualität. Der Rest der Partie war nur noch Formsache. Lediglich Eduard hatte Schwierigkeiten, nachdem er eine Qualität eingebüßt hatte. Im Endspiel konnte er jedoch eine Festung aufbauen, die der Gegner nicht zu knacken vermochte. In der 2. Runde treffen wir auf die Nummer Eins der Setzliste Bebenhausen.“
Bericht Manfred Heidrichs zur 2. Runde:
„Leider unterlagen wir dem Spitzenteam aus Bebenhausen klar mit 1,5:4,5. Léon erreichte aus der Eröffnung heraus eine leicht schlechtere Stellung und konnte als Schwarzer mit dem Remis zufrieden sein. Martin geriet in eine passive Stellung und wurde von seinem Gegner gnadenlos zusammengeschoben. Robert hatte lange Zeit einen Bauern mehr. Dann tauschte er den guten schwarzfeldrigen Läufer und erhielt eine blockierte Stellung. Da war der Mehrbauer wertlos, deshalb Unentschieden. Johannes musste seinen positionellen Schwächen Tribut zollen und verlor einen wichtigen Bauern. In der Folge geriet die gesamte Partie aus dem Ruder. Michael versuchte eine leicht bessere Stellung unbedingt auf Gewinn zu spielen, verhob sich dabei und kam in eine aussichtslose Lage. Schließlich versuchte Eduard in ausgeglichener Stellung mit ungleichfarbigen Läufern noch alles, konnte der Punkteteilung jedoch nicht entkommen.“
Bericht Manfred Heidrichs zur 3. Runde:
„Die Höhe des Sieges gegen Dortmund-Brackel darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Wettkampf lange Zeit offen war und sich die Partien zuletzt reihenweise zu unseren Gunsten neigten. Bei Eduard war nicht viel los. In einer symmetrischen Stellung erzielte keiner der beiden einen Vorteil – remis. Martin siegte sehr sicher. Schon aus der Eröffnung heraus entwickelte er Druck und eroberte schließlich eine Figur. Johannes erspielte sich ganz sauber einen Vorteil (Dame gegen Turm und Läufer) und wickelte in eine einfach zu gewinnende Stellung ab. Etwas kritisch sah es bei Dominik aus, der dem Gegner das Läuferpaar überließ. Mit einer Figur gegen drei Bauern sah es nicht nach einem Gewinn aus, doch Dominik fand sich in diesem ungewöhnlichen Endspiel besser zurecht und punktete. Michael musste sich in einer komplizierten, leicht schlechteren Stellung auseinandersetzen. Mit zwei Läufern gegen Turm und drei Bauern hatte er das Glück, dass sein Kontrahent in beiderseitiger Zeitnot die Bedenkzeit überschritt. Léon behandelte die Eröffnung sehr anspruchsvoll und geriet etwas vom Weg ab. Weil sein Gegner sich diese Chance entgehen ließ, setzte sich zuletzt die deutlich bessere Spielstärke durch.“
Bericht Manfred Heidrichs zur 4. Runde:
„Gegen Heidesheim gab es einen richtigen Zitterwettkampf. Schon früh gerieten wir durch Martins Niederlage in Rückstand. Er stellte eine Qualität ein und gab danach auf. Auch Dominik, Robert und Johannes standen kritisch. Bei Robert hing vieles in der Luft, bis sein Gegenüber falsch abwickelte. Das brachte dem Heidesheimer zwar einen Mehrbauern, Robert aber einen gewaltigen Angriff, der in Figurengewinn und Matt mündete. Johannes stand zwar sicher, aber leider auch passiv. Er verteidigte sich gut und konnte zum entscheidenden Gegenangriff ausholen. Léon hatte sich eine Druckstellung aufgebaut und brach unter Figurenopfer durch. Ein Turm-Gewinn ließ im Endspiel einen Qualitätsvorteil entstehen, den er sicher verwertete. Dominik hatte eine schwierige Stellung zu verwalten, bis er sich im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und Minusbauer wiederfand. Hier konnte er das Unentschieden sichern. Eduard schien zunächst eine ausgeglichene Position zu haben. Er büßte dann allerdings kompenstionslos zwei Bauern ein, und wir rechneten mit seiner Niederlage. Seine Gegnerin ließ ihm noch etwas Gegenspiel, das ihm etliche Schwindelchancen ermöglichte. Bei bedenklich geringer Restbedenkzeit gingen ihr die Gewinnideen aus, so dass sie ins Remis einwilligte.“
Bericht zur 5. Runde:
„Gegen Bochum gab es eine deutliche 1:5 Klatsche, wobei zeitweilig sogar die Höchststrafe drohte. Martin, Michael, Johannes und Dominik wurden systematisch von ihren Gegnern an die Wandgedrückt. Auch Léon und Eduard hatten schwierige Stellungen zu verteidigen, konnten sich aber noch ins Remis retten. Léon hätte in der Schlussstellung – trotz Minusfigur! – vielleicht sogar noch Gewinnversuche unternehmen können. Wir sind nun auf Rang 4 zurückgefallen und hoffen, gegen Königsspringer Hamburg wieder Boden gutmachen zu können.“
Bericht zur 6. Runde:
„Heute Nachmittag gelang uns ein 3,5:2,5 Sieg gegen den Ranglistennachbarn Königsspringer Hamburg. Léon erzeugte aus der Eröffnung heraus eine ungewöhnliche Bauern-Stellung, bekam jedoch Initiative und setzte seinem Gegner mit kraftvollem Spiel zu. Eduard opferte zeitweilig einen Bauern. Aus dieser Theorievariante kam er mit voller Kompensation, später mit Materialvorteil heraus, der zum Sieg reichte. Robert spielte eine ordentliche Partie, in der sein Punkt nie in Gefahr war. Michael geriet nach einem Eröffnungsfehler in eine sehr schlechte Stellung. Nur ein Damen-Verlust (gegen drei Leichtfiguren) hätte noch eine Rettung erhoffen lassen. Leider fand er diese Abwicklung, die auch schwer zu halten gewesen wäre nicht. Martin hatte zunächst Initiative, büßte dann aber einen Bauern ein. Die Initiative reichte dann aber gerade noch aus, das Unentschieden zu sichern. Eine sehr unglückliche Niederlage erlitt Johannes. Er hatte seinen Gegner lange Zeit im Griff, bis dieser sich überraschend wieder befreien konnte. Johannes verlor dann die Linie – und die Partie.“
Bericht zur 7. und letzte Runde (wegen der fünfstundigen Rückfahrt etwas kürzer):
„Zum Schluss gab es leider eine glatte 1:5 Niederlage gegen Hamburg. Nur Dominik konnte gewinnen und zum zwischenzeitlichen 1:1 ausgleichen. Alle übrigen Spieler verloren ihre Partien. Wir sind dadurch auf den 5. Platz abgerutscht.“
Ergebnisse der Runden 1-7:
SC Forchheim | – SC Heitersheim | 5,5:0,5 | ||
FM Léon Mons | (2329) | – Christoph Grunau | (2008) | 1:0 |
Eduard Miller | (2130) | – Philipp Winter | (1917) | remis |
Martin Killmann | (1946) | – Leonard Wendering | (1910) | 1:0 |
Michael Stephan | (1843) | – Julian Boes | (1903) | 1:0 |
Robert Wagner | (1799) | – Markus Schopferer | (1606) | 1:0 |
Dominik Nöttling | (1811) | – Dennis Groß | (1516) | 1:0 |
SC Forchheim | – SK Bebenhausen | 1,5:4,5 | ||
FM Léon Mons | (2329) | – Ulrich Zimmermann | (2224) | remis |
Eduard Miller | (2130) | – Georg Braun | (2186) | remis |
Martin Killmann | (1946) | – Philipp Wenniger | (2222) | 0:1 |
Michael Stephan | (1843) | – Philipp Theodor Kaulich | (2085) | 0:1 |
Johannes Mann | (1837) | – Danijel Gibicar | (2076) | 0:1 |
Robert Wagner | (1799) | – Timo Lebeda | (2033) | remis |
SC Forchheim | – SF Brackel | 5,5:0,5 | ||
FM Léon Mons | (2329) | – Jens Strathoff | (2133) | 1:0 |
Eduard Miller | (2130) | – Malte Böhm | (1931) | remis |
Martin Killmann | (1946) | – Andre Reisberg | (1951) | 1:0 |
Michael Stephan | (1843) | – Fabian van Klev | (1788) | 1:0 |
Johannes Mann | (1837) | – Alexander Raschkowski | (1727) | 1:0 |
Dominik Nöttling | (1811) | – Dustin Gesinghaus | (1609) | 1:0 |
SC Forchheim | – SF Heidesheim | 4:2 | ||
FM Léon Mons | (2329) | – Johannes Carow | (2282) | 1:0 |
Eduard Miller | (2130) | – Annelen Carow | (2079) | remis |
Martin Killmann | (1946) | – Thore Perske | (2050) | 0:1 |
Johannes Mann | (1837) | – Manfred Faldum | (1822) | 1:0 |
Robert Wagner | (1799) | – Jannik Luzius | (1519) | 1:0 |
Dominik Nöttling | (1811) | – Moritz Spielberger | (1521) | remis |
SC Forchheim | – SG Bochum 31 | 1:5 | ||
FM Léon Mons | (2329) | – Konstantyn Tkachuk | (2236) | remis |
Eduard Miller | (2130) | – Jürgen Mazarov | (2142) | remis |
Martin Killmann | (1946) | – Kevon Kahleys | (2181) | 0:1 |
Michael Stephan | (1843) | – Marc Butschek | (1949) | 0:1 |
Johannes Mann | (1837) | – Timo Budszuhn | (1924) | 0:1 |
Dominik Nöttling | (1811) | – Ajandhan Thanabalasingam | (1871) | 0:1 |
SC Forchheim | – Königsspringer Hamburg | 3,5:2,5 | ||
FM Léon Mons | (2329) | – Max Borgmeyer | (2066) | 1:0 |
Eduard Miller | (2130) | – Guido Stanau | (1977) | 1:0 |
Martin Killmann | (1946) | – Adrian Lock | (2002) | remis |
Michael Stephan | (1843) | – Eugen Raider | (1958) | 0:1 |
Johannes Mann | (1837) | – Jakob Pfreundt | (1919) | 0:1 |
Robert Wagner | (1799) | – Justus Streich | (1840) | 1:0 |
SC Forchheim | – Hamburger SK | 1:5 | ||
FM Léon Mons | (2329) | – Malte Colpe | (2331) | 0:1 |
Eduard Miller | (2130) | – Felix Meißner | (2237) | 0:1 |
Martin Killmann | (1946) | – Paul Doberitz | (2215) | 0:1 |
Johannes Mann | (1837) | – Harutyun Gharibyan | (2093) | 0:1 |
Robert Wagner | (1799) | – Julian Grötzbach | (2019) | 0:1 |
Dominik Nöttling | (1811) | – Kevin Weidmann | (1710) | 1:0 |