Unsere Schachzwerge bei der Deutschen – mit allen Partien

Manfred mit Robert, Fabio und Kristin

Bei der Deutschen U12-Meisterschaft in Naunhof bei Leipzig landeten unsere Schachzwerge mit 7:7 Punkten auf dem 13. Platz. Dominik Nöttling (1,5/7), Robert Wagner (4,5), Kristin Braun (3,0) und Fabio Wernsdörfer (4,5) hatten dabei hauptsächlich damit zu kämpfen, dass sie ab der 4. Runde, wegen des erkrankten Dominik, nur noch zu Dritt ans Brett gingen. Nach den personellen Änderungen im Vergleich zum Vorjahr eine gute Plazierung. Mit diesen Spielern können wir ja erneut zur „Deutschen“ fahren. Herzlichen Dank für das Foto an Hans Wagner. Wir gratulieren dem Favoriten USV TU Dresden zum Titelgewinn. Jetzt mit Ergebnissen, Partien und Bericht zur 7. Runde:

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Bericht zum 1. Tag:

Mit einer Hiobsbotschaft starteten unsere Schachzwerge in Naunhof bei Leipzig. Weil unser Spitzenbrett Dominik Nöttling seit Tagen erkrankt ist, musste Kapitän Manfred Heidrich mit einem Ersatzspieler die Reise antreten. So kurzfristig war nur Philipp Wernsdörfer verfügbar, der damit erstmals bei einer „Deutschen“ Turnierluft schnuppert. Alle sind wohlbehalten angekommen und starten am Samstag mit einem schweren Los, dem SK Turm Rheydt 1929 aus Nordrhein-Westfalen.

Bericht zum 2. Tag:

„Ich kann meine Mannschaft doch nicht im Stich lassen!“ Mit diesen Worten stand Dominik Nöttling am heutigen Morgen um 5.30 Uhr in Pottenstein vor seinen Eltern. Obwohl er nach mehreren Tagen Krankheit immer noch nicht ganz fit war, wollte er dennoch in Naunhof mitspielen. Kurz entschlossen kam er dann doch noch unerwartet an, wo ihn Kapitän Manfred Heidrich auch gleich am Brett einsetzte. Dabei war es Dominik, der durch einen schwer erkämpften Sieg am Spitzenbrett die Entscheidung zum 2,5:1,5 brachte. Im turbulenten Wettkampf hatte zuerst Kristin nach anfangs ausgeglichener Partie die Waffen strecken müssen, weil ihr durch einen taktischen Trick zwei Bauern abhanden gekommen waren. Dann hatte Fabio den Ausgleich erzielt. Unter Bauern-Opfer hatte er Initiative bekommen, der Gegner nicht richtig verteidigt, und am Schluss mit einem „kunstvollen Matt“ (Heidrich) gesiegt. Am 2. Brett sah Robert mit klarem Vorteil bereits wie der sichere Sieger aus. Weil er in der Zeitnotphase etwas die Übersicht vermissen ließ, entkam sein Kontrahent noch in ein Dauerschach. Für Spannung sorgte Dominik, der sich erst mit aller Kraft eines heftigen Angriffs erwehren musste. Mit dem König gelang ihm eine „erfolgreiche Gratwanderung“ (Heidrich), so dass im Endspiel, nachdem Dominik die Partie geschickt vereinfacht hatte, eine Mehrqualität zum Erfolg ausreichte. Am Nachmittag erlitten unsere Schachzwerge ihre erste Niederlage. Besonders tragisch war Kristins Partie, die in völliger Gewinnstellung vor lauter Aufregung über den nahen Sieg die Dame einzügig einstellte. Chancenlos hingegen Dominik, der schon in der Eröffnung unter die Räder kam und ab dem 7. Zug für eine verlorene Sache kämpfte. Sehr wechselhaft spielten Fabio und sein Gegner, wobei das Glück mehrfach die Seiten wechselte, um nach Turm-Verlusten und Gegenspiel doch noch im wohl verdienten Remis zu landen. Einzig Robert zeigte, was er kann und machte mit seinem Gegenüber nicht viel Federlesen. Ein Fesselungsmotiv reichte zum Gewinn.

Bericht zum 3. Tag:

Im Wettkampf gegen Düsseldorf war leider mehr drin als das letztendliche 2:2 Unentschieden. Während Kristin ihre Gegnerin stets im Griff hatte und nicht nur zwei Bauern, sondern auch eine Figur einkassierte, hatte Dominik wieder mit starker Gegenwehr zu kämpfen. Und wieder gelang ihm nach genauem Spiel die Befreiung und die Punkteteilung. Obwohl Fabio in der Eröffnung etwas ungenau agierte, konnte er das Spiel in der Folge doch noch im Gleichgewicht halten. Pechvogel des Tages war dann Robert, der wieder einmal am meisten nicht mit dem Gegner, sondern mit der Bedenkzeit rang. Das bedeutete schließlich in Gewinnstellung die Niederlage und vergab den Gesamtsieg.

Nicht sehr zufrieden war Kapitän Manfred Heidrich mit dem Wettkampf gegen Königsspringer Hamburg. Nicht so sehr deswegen, weil eine 1:3 Niederlage zu Buche stand, sondern weil die vorderen Bretter „weit unter ihren Möglichkeiten“ (Heidrich) gezogen hatten. Ohne großen Widerstand ließ sich Dominik vier Bauern abnehmen und musste schließlich aufgeben. Unser Spitzenbrett scheint doch noch nicht ganz wieder auf dem Damm zu sein. Robert befand sich „nie richtig in der Partie“ (Heidrich) und ließ auch die sonst kämpferische Leistung vermissen. Besser machten es da die hinteren Bretter, auch wenn beide nur mit Unentschieden endeten. Kristin wählte eine schwierig zu spielende Eröffnung, konnte sich jedoch gekonnt verteidigen und mit Minus-Bauer das Endspiel halten. Fabio landete in einem Turm-Endspiel mit einem Bauern weniger. Er fand jedoch „einen sehr eleganten Ausweg“ (Heidrich). Er rettete die Stellung durch ein „bravouröses Bauernopfer“ (Heidrich) und ließ dem Gegner ein nicht zu gewinnendes Bauern-Endspiel zurück.

Bericht zum 4. Tag:

Jetzt ist es leider doch passiert: Dominik musste das Turnier abbrechen, weil sich sein Gesundheitszustand über Nacht rapide verschlechtert hat. Wir wünschen gute Besserung, Domi! Weil auch Philipp unfreiwillig bereits die Heimreise angetreten hatte und wir nur einen Ersatzmann melden durften, sitzen jetzt nur noch drei Forchheimer am Brett. Dieses Rumpfteam schlägt sich aber mehr als wacker. Gegen Widdern erzielte das Trio immerhin ein 2:2 Unentschieden. Dabei zeigte sich bei Robert wieder einmal, dass er wohl zuviel nachdenkt und das Ziehen darüber vergisst. Wieder in Zeitnot geraten, stellte er im Bauern-Endspiel seinem Gegner, der mehrere Siegmöglichkeiten ausgelassen hatte, eine Falle, um das unvorteilhafte Damen-Endspiel zu vermeiden. Und weil der letzte Fehler verliert, ging der Punkt an uns. Kristin erholte sich von einem Bauern-Verlust im Mittelspiel nicht mehr richtig und hatte im anschließenden Turm-Endspiel nur wenige Möglichkeiten, die Niederlage zu verhindern. Dazu ließ es ihr Kontrahent aber gar nicht erst kommen. Ein tolles Turnier spielt bislang Fabio, der weiterhin als einziger unserer Schachzwerge ungeschlagen bleibt. Kapitän Manfred Heidrich war ob der technischen Behandlung des Doppelturm-Endspiels vollends begeistert. Nachdem Fabio darin mehrere Bauern einkassiert hatte, gab der Gegner auf.

Selbst in Unterzahl gegen Eppingen zeigen unsere Schachzwerge keine Ermüdungserscheinungen. Dem Trio gelang sogar ein 2,5:1,5 Erfolg, wobei sich das Pech Roberts aus der 2. Runde wieder ausglich. Diesmal war es sein Gegner, der durch Unachtsamkeit der Dame verlustig ging. Kristin hatte eine verschachtelte Stellung, die weder sie noch ihr Kontrahent aufbrechen konnten (oder wollten). Da war die Punkteteilung folgerichtig. Unser Spieler des Turniers bleibt jedoch weiterhin Fabio, der schon wieder sehenswert gewinnen konnte. Diesmal in einer „sauberen Partie“ (Heidrich), in der er dem chancenlosen Gegner Stein um Stein herausoperierte. Morgen früh kommt die letzte Runde. Drücken wir Robert, Kristin und Fabio die Daumen.

Bericht zum 5. und letzten Tag:

„Unsere Mannschaft hat zu Dritt eine hohe Moral bewiesen und immerhin vier Mannschaftspunkte geholt.“ Nach einer anstrengenden Woche zieht Kapitän Manfred Heidrich durchaus zufrieden Bilanz. Auch wenn die 7:7 Punkte und Platz 13 etwas über die Fähigkeiten unserer Schachzwerge hinwegtäuschen. Zum Schluss erkämpfte sich unser Trio gegen Ettlingen ein 2:2 Unentschieden. Leider verlor dabei Fabio seine erste Partie in einer äußerst scharfen Eröffnung, in der er ein Qualitätsopfer anbrachte, aber einen nicht ganz offensichtlichen Zwischenzug übersah. Nach der Eröffnung stand Kristin „etwas komisch“ (Heidrich), konnte dann aber einen Bauern gewinnen. In der Folge dauerte es zwar sehr lange, Kristin brachte aber doch den Punkt nach Hause. Robert nutzte den Vorteil eines Mehrbauern, um diesen im richtigen Augenblick zurückzuopfern. Mit „ideenreichem Druck“ (Heidrich) gelang die Bildung eines Freibauern und schließlich der Gewinn.

SC Forchheim

– SK Turm Rheydt 1929

2,5:1,5
Dominik Nöttling

(1823)

– Fabian Pilat

(1578)

1:0
Robert Wagner

(1604)

– Nathan Stoer

(1277)

remis
Kristin Braun

(1135)

– Samariddin Nasimov

(1228)

0:1
Fabio Wernsdörfer

(1255)

– Oljek Litun

(1070)

1:0
SV Empor Erfurt

– SC Forchheim

2,5:1,5
Lars Urban

(1765)

– Dominik Nöttling

(1823)

1:0
Jan Schneider

(1270)

– Robert Wagner

(1604)

0:1
Paul Messing

(1371)

– Kristin Braun

(1135)

1:0
Alexander Allin

(1404)

– Fabio Wernsdörfer

(1255)

remis
SC Forchheim

– SF Düsseldorf 1975

2:2
Dominik Nöttling

(1823)

– Eiki Takeuchi

(1876)

remis
Robert Wagner

(1604)

– Daniel Reksten

(1530)

0:1
Kristin Braun

(1135)

– Anne Reksten

(1153)

1:0
Fabio Wernsdörfer

(1255)

– Yannick Busch

(1046)

remis
SC Königsspringer Hamburg

– SC Forchheim

3:1
Guido Stanau

(1581)

– Dominik Nöttling

(1823)

1:0
Darius Schiffmann

(1433)

– Robert Wagner

(1604)

1:0
Joshua Viol

(1245)

– Kristin Braun

(1135)

remis
Tobias Götze

(1198)

– Fabio Wernsdörfer

(1255)

remis
SC Forchheim

– SC Widdern

2:2
Dominik Nöttling

(1823)

– Manuel Töws

(1706)

0:1 kl.
Robert Wagner

(1604)

– Valentin Bergmann

(1252)

1:0
Kristin Braun

(1135)

– Cornelius Schissler

(1053)

0:1
Fabio Wernsdörfer

(1255)

– Alexander Dirks

(1073)

1:0
SC Eppingen

– SC Forchheim

1,5:2,5
Christopher Noe

(1808)

– Dominik Nöttling

(1823)

1:0 kl.
Cedric Hahn

(1078)

– Robert Wagner

(1604)

0:1
Jan Schmückler

(935)

– Kristin Braun

(1135)

remis
Philipp Essig

(814)

– Fabio Wernsdörfer

(1255)

0:1
SC Forchheim

– SK Ettlingen 1926

2:2
Dominik Nöttling

(1823)

– Alexander Volz

(1638)

0:1 kl.
Robert Wagner

(1604)

– Clemens Weber

(1440)

1:0
Kristin Braun

(1135)

– Joannis Kast

(1415)

1:0
Fabio Wernsdörfer

(1255)

– Philipp Imgrunt

(1343)

0:1

Hier alle Partien zum Nachspielen:
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