Wie versprochen gibt es heute das ausführliche Interview zum 65. Geburtstag unseres Spitzenspielers GM Vlastimil Jansa. Auf Grund zahlreicher Verpflichtungen und etlicher Nachfragen hat es sich etwas hingezogen. Auch ist es ziemlich ausführlich geworden. Hinter dem stets sympathischen und optimistischen Prager verbirgt sich ein aufregender Lebenslauf, der nicht unbedingt zum Schach hätte führen müssen. Mehr will ich aber nicht verraten…
Vor kurzem hast Du Deinen 65. Geburtstag gefeiert. Kannst Du Dich noch an Deine Anfänge auf dem Schachbrett erinnern?
Natürlich, so als ob es gestern gewesen wäre. Ich war mit acht Jahren in Prag im Krankenhaus. Ein Junge, der ein Jahr jünger war und zufällig neben mir im Zimmer lag, hat mir die Züge beigebracht. Zuerst haben wir mit einem provisorischen Schachbrett und Figuren aus Papier gespielt. Später hat uns meine Mutter richtiges Spielmaterial und Schachbücher aus einem Spezialgeschäft am Wenzelsplatz gebracht. In meiner Familie spielte und spielt außer mir niemand Schach, weder mein Vater, der Beamter war und bereits 54-jährig 1965 gestorben ist, noch meine Mutter, die Hausfrau war und bis 1978 gelebt hat. Erwähnenswert ist mein nur ein Jahr älterer Bruder Zdenek. Er ist mehrfacher Landesmeister im Bridge.
Was sind Deine ersten Turniere gewesen?
Mein erstes Jugendturnier spielte ich mit neun Jahren bei Posista Prag. Den ersten großen Erfolg feierte ich als 14-Jähriger, als ich 1956 Prager Jugend-Stadtmeister wurde. Schon 1959 war ich Zweiter bei der CSSR-Juniorenmeisterschaft, und im gleichen Jahr Vierter der CSSR-Meisterschaften.
Wie waren die ersten Schritte im Vereinsschach?
Vereine, wie wir sie heute in Deutschland kennen, gab es in der Tschechoslowakei damals nicht. Es gab Schachabteilungen in Betrieben, so auch bei Posista Prag, dem ich mit neun Jahren beitrat. Meine Mutter war von einem Unbekannten angesprochen worden, der sich später als IM Emil Richter entpuppte. Posista war eine Firma, die Straßen baute. 1957 wurde der Verein Vizemeister hinter Dynamo Prag. Im Laufe der Zeit wechselte ich zu Vysoke Skoly Praha (Schachabteilung der Hochschule), zu Zdrarotnik Praha (Schachabteilung „Gesundheit“), für zwei Jahre zum Filmklub Praha. Die längste Zeit und die meisten Erfolge habe ich mit Ustredny Dum Armady (UDA) Praha, der Schachabteilung der Armee, feiern können. Wir wurden fünf Mal Landesmeister (1955, 1967, 1969, 1974, 1975). Da gab es aber beileibe nicht nur Soldaten. Ich selbst war 12 Jahre Sportsoldat im Range eines Hauptmanns und habe nur bei den wenigen militärischen Übungen Uniform getragen, so wenn es darum ging, einen Panzer zu steuern. Seit einigen Jahren bin ich beim SK Mahrla Praha, einem Verein, der von einem Unternehmer gesponsert wird.
Wer hat Dich in dieser Zeit geprägt?
Das war der Internationale Meister Emil Richter (1894-1971). Er hatte 1945 ein Sechs-Meister-Turnier in Prag gewonnen und dabei u. a. Karel Opocensky und Ludek Pachman hinter sich gelassen. Er hat mein Talent erkannt und mich fast 20 Jahre lang trainiert. Ich denke oft an seine Trainingsmethoden zurück, da er ein sehr guter Pädagoge war. Er war ein Endspiel-Kenner und Studienkomponist, der selbst wenig gespielt hat. Das lag an seiner schlechten Gesundheit und an politischen Problemen mit dem Regime. Später hat er dann resigniert. Der Kontakt zu ihm ist nie abgebrochen. Von ihm habe ich die Freude an Studien, an Meisterwerken von Genrich M. Kasparjan, Richard Reti, Hermanis Matisons oder Alexej A. Troitzki.
Wie war Emil Richter als Mensch?
Er hatte den wohl entscheidenden Einfluss auf mich. Ich war zeitweise wohl sein einziger Schüler. Er war nicht nur ein guter Berater, sondern auch ein Freund. Das ist das Ideal eines Trainers. Mein Freund und Förderer Ludek Pachman wollte zeitlebens ein Buch über Emil Richter schreiben. Er ist aus Zeitgründen aber nie dazu gekommen. Ich habe denselben Traum.
Du selbst hast ja Sportwissenschaften an der Karls-Universität Prag studiert. Am Ende hattest Du Dein Trainer-Diplom in der Tasche.
Da war ich 25 Jahre alt. Die praktische Seite des Studiums hat mir viel gebracht. Eigentlich hätte ich eine technische Ausbildung im Bereich Atomenergie machen sollen. Das hat mir jedenfalls mein Schulleiter in der Oberschule geraten. In der CSSR hatte man selten die freie Wahl, sondern wurde für eine bestimmte Laufbahn festgelegt. Aber ich war nie technisch begabt. Eigentlich hätte ich gerne Linguistik studiert, der Wechsel war aber nicht möglich. So habe ich also diesen Weg gewählt. Er hat mich mit Ludek Pachman zusammengeführt, der mir als Prüfer gegenübersaß. Im Studium habe ich meine ersten pädagogischen Erfahrungen gemacht und zum Abschluss eine Diplom-Arbeit über Psychologie im Schach verfasst. Die Zeit an der Universität hat aber ein breites Spektrum an Sportarten abverlangt. So habe ich sogar Kurse im Eistanz absolviert.
Wie würdest Du Deinen Spielstil charakterisieren?
Für mich muss eine Partie aus einem Guss sein. Von Beginn an strebe ich nach aktivem Spiel und versuche, von Anfang bis Ende meine Linie beizubehalten. Das ist das Ziel, das aber nicht immer erreicht wird. Und manchmal merkt man erst im letzten Moment, dass es klappt. Mir hat Bobby Fischer sehr imponiert, denn er hat mit dem gleichen Einsatz gegen schwächere und stärkere Gegner gespielt. Für ihn gab es nur eine Wahrheit, das Streben nach Initiative. Leider kam es nie zu einer Partie gegen ihn. Ich habe Nebenwege immer gehasst. Mir waren Gegner, die mit skurrilen Varianten andere überlisten wollen, stets ein Graus.
Fast 30 Jahre warst Du Nationalspieler für Dein Heimatland…
Begonnen hat alles 1964 in Tel Aviv bei der Schach-Olympiade. Ich war dann 1980 in Malta sogar spielender Kapitän, d. h. ich saß selbst am Brett und habe die Mannschaft auf den Gegner vorbereitet. Das war eine Doppelbelastung, die ich danach nie mehr übernehmen wollte. In zehn Olympiaden habe ich 71 Punkte in 122 Partien erkämpft. In Novi Sad 1990 war ich dann nur noch Kapitän, ohne selbst zu spielen. Mein Rückzug kam 1993, als ich Nationaltrainer Luxemburgs wurde. Da war es zeitlich nicht mehr möglich, beides zu vereinbaren. Außerdem drängten junge Spieler nach. Nationaltrainer dort bin ich übrigens eher zufällig geworden, weil ich eine Stellenanzeige gelesen hatte. Ich hatte meine Bewerbung schon vergessen, als Monate später die Zusage kam.
Wie siehst Du die Lage des Schachs in Luxemburg?
Schach hat einen sehr schweren Stand. Die guten Spieler wechseln nach ihrer Jugendzeit beruflich oft ins Ausland. Dann müssen sie sich entscheiden: Beruf oder Schach. Da bleiben viele Talente, die nicht das Zeug zur absoluten Weltspitze haben, auf der Strecke.
Zuversichtlich macht mich hingegen der Boom, den das Schulschach derzeit erlebt. Da wird tolle Arbeit geleistet.
Gibt es Angstgegner, gegen die Du Dich schwer getan hast?
Spieler wie Jan Smejkal oder Borislav Ivkov lagen mir nicht. Sie waren stets sehr gut vorbereitet und haben einen Spielstil, der mir nicht entgegenkommt. Dagegen habe ich viel lieber mit Jan Plachetka, Laszlo Szabo und Viktor Kortschnoi gespielt.
Anfang der 70-er Jahre hattest Du Deine wohl „größte Zeit“ mit mehreren Turniersiegen und Top-Leistungen. Warum gerade zu diesem Zeitpunkt?
Damals war meine Spielstärke wohl am höchsten, habe ich doch das IBM-Turnier in Amsterdam 1974 gewonnen. Übrigens geteilt mit Borislav Ivkov und Vladimir Tukmakov und mit acht Siegen in einem sehr stark besetzten Feld (Jan Timman, Zoltan Ribli, Efim Geller, Jan Hein Donner, William James Lombardy, Gennadi Sosonko…). Im selben Jahr wurde ich zum Großmeister ernannt. IM war ich ja schon seit 1965. Mein zweiter Tschechoslowakischer Meistertitel 1974 mit 12,5 Punkten aus 15 Runden ist da besonders erwähnenswert. Ich habe andere Spitzenspieler wie Hort um einen ganzen Zähler distanziert. Das war mein wohl bestes Turnier. Und nicht zu vergessen der Sieg beim GM-Turnier in Cirella di Diamante 1977 sowie beim IBM-B-Turnier 1973 vor Oleg Romanishin, Eugenio Torre und Gennadi Sosonko. Insgesamt gehen rund 25 internationale Turniere auf mein Konto.
Wie erklärst Du Dir diesen Höhepunkt?
Ich habe damals mit dem Rauchen aufgehört. Das hat meine Ergebnisse erheblich verbessert. Später habe ich wieder damit angefangen. Das war ein grober Fehler für meine Karriere. Erst 1989 war dann nach einem Herzinfarkt endgültig Schluss mit den Zigaretten.
Du hast aber immer wieder für schachliches Aufsehen gesorgt.
Es gab immer wieder Wellen mit großen Erfolgen, wie der geteilte Sieg mit Suba im Zonen-Turnier Prag 1985 oder das persönliche Ergebnis bei der Schach-Olympiade in Skopje. Nicht zu vergessen die Turniersiege in Cerveny Kostelec (1959), Prag (1968), Madonna di Campiglio (1973), Vrnjacka Banja (1981), Trnava (1982), Borgarnes (1985), Münster (1992) und Lazne Bohdanec (1997). Seit 1964 habe ich bis 1994 alle zehn Jahre de Landesmeister-Titel geholt. Die Nummer 4 am Ende war dann in meiner Karriere sehr witzig. 1964 in Brno vor Frantisek Blatny und Jan Smejkal, 1974 im Rimavska Sobota vor Vlastimil Hort und Lubomir Neckar, 1984 in Sumperk vor Vlastimil Hort und Jan Smejkal und 1994 in Usti nad Labem geteilt mit Zbynek Hracek vor Vlastimil Babula. 2004 hat dann mein Schüler David Navara den Stab übernommen.
Jetzt hast Du einen ganz großen Erfolg mit keinem Wort erwähnt: die Silbermedaille bei der Schach-Olympiade 1982 in Luzern. Warum nicht?
Das war sicher ein historischer Erfolg für die Tschechoslowakei. Ich selbst habe aber nicht besonders gut gespielt und nur relativ wenige Punkte geholt (3,5/6). Das Verdienst gebührt den anderen Spielern: Vlastimil Hort, Jan Smejkal, Lubomir Ftacnik, Jan Plachetka, Jan Ambroz und Kapitän Dr. Miroslav Filip. Unser Kollektivgeist war damals sehr hoch. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang der Sieg bei der Akademischen Olympiade 1963 in Budva/Jugoslawien. Wir landeten mit mir und Vlastimil Hort immerhin vor der Sowjetunion und den USA. Das war sicherlich eine noch größere Leistung.
Du hast aber auch einige Enttäuschungen erlebt. Welche war die größte?
Wahrscheinlich die Schlussrunde des Zonen-Turniers in Athen 1969. Statt eine gewonnene Stellung gegen GM Milan Matulovic zu gewinnen, habe ich einen groben Fehler gemacht und noch verloren. Damit war die Qualifikation zum Interzonen-Turnier auch verpasst.
Aber nicht nur das Spiel an sich, hat Dich in den letzten Jahrzehnten beschäftigt. Du warst auch als Funktionär aktiv.
Ich war lange Zeit Vorsitzender der Tschechischen Trainings-Kommission und Nationaltrainer. Auch heute gehöre ich diesem Gremium noch als Mitglied an. Unsere Hauptaufgabe war immer die Nominierung der Nationalmannschaft.
Du hast in Deiner langen Karriere ja schon etlichen Weltmeistern am Brett gegenüber gesessen: Tal, Spassky, Petrosian, Karpov und Smyslov.
Für mich war Tal ein Heros wie Fischer. Ich bin mit ihm 1966 in Sarajevo aufeinander getroffen. Er war zu dieser Zeit in Jugoslawien sehr berühmt. Viel mehr als die Partie ist mir aber sein Verhalten in Erinnerung geblieben. Ich hatte mit Schwarz eine vorteilhafte Stellung, befand mich jedoch in Zeitnot. Ich habe nicht mehr mitnotiert, wie das die Regeln zulassen. Dann kam der Schiedsrichter und hat mich gestört, indem er darauf bestanden hat, ich müsse mitschreiben. Andere Spieler wie Kortschnoi hätten die Lage ausgenutzt, Tal aber hat wie ein ganz Großer reagiert. Er hat den Arbiter weggeschickt. Das ist ein Beispiel sportlicher Fairness.
Und Petrosian?
Gegen den spielte ich 1961 bei der Europameisterschaft in Oberhausen. Da war er noch nicht Weltmeister, aber auf dem besten Wege dorthin. Am 4. Brett saßen wir uns gegenüber. Wir beide achteten aber weniger auf unsere eigene Partie, sondern auf das Duell am Nachbarbrett. Dort trafen Paul Keres und Vlastimil Hort aufeinander. Ich erlebte das phantastische Damenopfer Keres´, das Hort fast vom Stuhl fallen ließ. Überhaupt halte ich Keres, obwohl er nie Weltmeister geworden ist, für einen besseren Spieler als manchen Titelträger. Keres hätte den Titel verdient gehabt, denn er war ein Meister der Prophylaxe. Man hatte als Gegner immer den Eindruck, er war einem weit voraus. Einmal ist es mir sogar passiert, dass ich Petrosian in gewonnener Stellung Remis angeboten habe. Das war 1977 in Moskau bei der Mannschafts-Europameisterschaft.
Weißt Du noch, wie Du Wassily Smyslov getroffen hast?
Das war 1968 beim Turnier in Polanica Zdroj in Polen. Wir spielten gegeneinander und ich stand sehr gut. Aber auf einmal entdeckte er Lh4-e1. Ein großartiger Übergang von einer Diagonale auf die andere. Diesen Zug werde ich nie vergessen! Mit Boris Spassky hatte ich übrigens eine sehr enge und freundschaftliche Beziehung, als er in den 60-er Jahren auf dem Weg nach oben war. Als er 1965 im georgischen Tbilissi im Kandidaten-Finale gegen Tal antrat, war ich einer seiner Sekundanten.
Wie kam es denn dazu? Warum hatte Spassky keine sowjetischen Sekundanten?
Ja, wir waren schon früher – beim Tschigorin-Memorial in Sotschi – sehr freundlich und oft zusammen. Ich spielte vor dem Kampf Spassky-Tal ein Turnier in Tbilissi. Spassky hatte selbstverständlich als Sekundant immer GM Igor Bondarewski dabei. Der war etwas älter und passte zu ihm sehr gut. Aber Spassky wollte einfach auch einen Jüngeren. Er hat mich dann nach dem Turnier in Tbilissi gebeten, ihn während seines Kampfes zu unterstützen. Ich war selbstverständlich sehr froh. Wir saßen nicht nur oft und lange am Schachbrett, sondern nutzten die freie Zeit auch für Spaziergänge. In meiner Partie gegen Tal in Sarajevo 1966, die ich gewonnen habe, benutzte ich übrigens eine Variante in der Spanischen Partie mit Schwarz, die ich dann mit Boris Spassky analysierte. Übrigens war die Spanische Verteidigung mit Marshall und Antimarshall dann die Hauptvariante im ganzen Kampf. Tal konnte mit Weiß keine Partie gewinnen…
An Anatoly Karpov hast Du ja nur gute Erinnerungen…
An ihn erinnere ich mich gerne. Er hat für die Schachentwicklung sehr viel getan. Meine erste Begegnung, und auch zugleich die letzte am Brett, geschah bei der Schach-Olympiade 1972 in Skopje. Ich hatte Schwarz und verteidigte im Paulsen-System des Sizilianers das Unentschieden. Wir spielten damals übrigens sensationell 2:2 gegen die UdSSR.
Was rätst Du jungen Talenten, die ihre Spielstärke verbessern wollen?
Sie sollen nicht nur mit dem Computer und Datenbanken arbeiten. Es gibt großartige Turnierbücher von Aljechin, Tarrasch oder Bronstein, in denen tiefe Analysen zu finden sind. Der Computer sollte nur zur Kontrolle dienen, damit das eigenständige Denken nicht zu kurz kommt. Man darf die Schachgeschichte nicht vernachlässigen.
Heute spielst Du ja für den Schachclub Forchheim. Wie hast Du zu uns gefunden?
Ich habe bereits in den 80-er Jahren für den SC Grundig Nürnberg gespielt. Damals für zwei Jahre in der 1. Bundesliga. In der 2. Bundesliga habe ich Ergebnisse von 8,5 Punkten aus neun Partien am Spitzenbrett erreicht. Damals hat mich Berthold Bartsch angesprochen. Mir haben die Atmosphäre und der Mannschaftsgeist in Forchheim sehr gefallen – übrigens heute noch. Außerdem wechsle ich nicht gerne den Verein.
Gibt es außer Schach eigentlich noch Zeit für andere Dinge?
Nicht viel, aber ich lese sehr gerne. Meine Frau ist Journalistin und gibt mir immer wieder neue Bücher. Außerdem verfolge ich das politische Geschehen sehr aufmerksam. Früher war ich begeisterter Fußballspieler. Den Fußball spielte ich für das damals berühmte Dukla Prag – mehreren Jahre in der Juniorenmannschaft – mit der waren wir auch Tschechoslowakischer Meister. Damals war ich auch in der Auswahl der Fußball-Junioren-Nationalmannschaft (bis 19 Jahren). Dukla Prag war damals ein großes Sportzentrum und vom Militär und Sportministerium unterstützt. Später wurde eine kleine Schach-Abteilung neu eröffnet. Als frisch gebackener Diplom-Trainer war ich der ideale Kandidat. Ich hatte vor allem mit der Methodik im Schach zu tun. Ich habe dann das Angebot angenommen und im nächsten Jahren durchliefen bekannte Namen diese Schachabteilung: Vlastimil Hort, Jan Smejkal, Lubomir Ftacnik, Zbynek Hracek, Vlastimil Babula u.s.w. Mein Vorgänger als Abteilungsleiter war übrigens der weithin bekannte Dr. Miroslav Filip.
Ist es heute schwieriger, Schach zu spielen, als vor 30 Jahren?
Eigentlich nicht, solange die Gesundheit mitspielt. Deshalb möchte ich solange spielen, wie es geht, denn Schach ist eine Sache, über die man nicht nur schreiben, die man nicht nur trainieren und nicht nur spielen kann. Man muss alles zusammen tun. Und man muss im Zentrum des Geschehens bleiben. Deshalb habe ich viele Schachspalten betreut und auch einige Bücher geschrieben. Und natürlich möchte ich in der Senioren-Weltmeisterschaft weiter mitmischen. Ich bin schon so oft am Titel vorbeigeschrammt. Irgendwann muss es ja mal klappen.