U12-Quartett mit Riesenleistung

Kristin Braun

Bereits zum zweiten Mal in Folge darf unsere U12-Mannschaft zur Deutschen Endrunde fahren. Im Bayern-Finale ging es in Nürnberg wie erwartet knapp zu. Gleich zu Beginn das Spitzenduell mit dem klaren Favoriten Kriegshaber SK, das 2:2 Unentschieden endete. Einem deutlichen 3,5:0,5 Sieg gegen den Überraschungsteilnehmer SG Siemens Amberg folgte zum Abschluss das Endspiel um den zweiten Qualifikationsplatz. Mit einem weiteren Unentschieden blieben unsere U12-Zwerge zuerst einmal unbesiegt, um dann auch noch den schärfsten Verfolger SC Noris Tarrasch Nürnberg auf Distanz zu halten. Wir gratulieren unserem Team aus Dominik Nöttling (2,5/3), Robert Wagner (1,5), Fabio Wernsdörfer (1,0) und Kristin Braun (2,5) zu diesem Riesenerfolg gegen 42 andere Vereine aus ganz Bayern. Wir sind sehr stolz auf Euch. Ihr seid über Euch hinausgewachsen. Jetzt braucht es Glück auf Deutscher Ebene. Jetzt mit Bericht und Zeitungsartikel.

SC Forchheim

– Kriegshaber SK

2:2
Dominik Nöttling

(1725)

– Julian Niedermayer

(1721)

remis
Robert Wagner

(1583)

– Sascha Buchberger

(1544)

1:0
Fabio Wernsdörfer

(1122)

– Anton Bilchinski

(1453)

0:1
Kristin Braun

(1303)

– Raphael Lämmchen

(977)

remis
SC Forchheim

– SG Siemens Amberg

3,5:0,5
Dominik Nöttling

(1725)

– Karl Haller

(1364)

1:0
Robert Wagner

(1583)

– Florian Ott

(1363)

remis
Fabio Wernsdörfer

(1122)

– Ferdinand Eckl

(1150)

1:0
Kristin Braun

(1303)

– Kevin Paulus

(-)

1:0
SC Forchheim

– SC NT Nürnberg

2:2
Dominik Nöttling

(1725)

– Solomon Kulok

(1541)

1:0
Robert Wagner

(1583)

– Kyrill Myagkov

(1518)

0:1
Fabio Wernsdörfer

(1122)

– Alexander Yarsev

(1268)

0:1
Kristin Braun

(1303)

– Max Quast

(1132)

1:0
1. Kriegshaber SK

5:1

7,5
2. SC Forchheim

4:2

7,5
3. SC NT Nürnberg

3:3

6,0
4. SG Siemens Amberg

0:6

3,0

Hier der Bericht von Eugen Walter:

„Das erste Remis in der ersten Runde für die Forchheimer sollte schon entscheidend sein und der Mannschaft des SC Forchheim die Qualifikation zu den „Deutschen“ bringen (Sorry, lieber Edgar Schwab! Ich konnte die Qualifikation nicht verhindern! Da muss der SC Forchheim wohl anfangen zu sparen! Oder höre ich da etwa etwas von „Sponsoren“!?).

Kristin Braun spielte als Anziehende ihr geliebtes Vierspringerspiel, aber der ihr verbliebene Springer parkte nach einem wilden Ritt über das gesamte Brett schlussendlich auf a3 ein, in einer sehr schlechten, wahrscheinlich objektiv schon verlorenen Stellung. Jetzt kam die Stunde ihres Gegenspielers Lämmchen, der ganz zum Ende hin seinem Namen alle Ehre machte. Dieser gewann eine Figur, um nach diversen Abtauschen mit nur noch einem schwarzen g- und h-Bauern auf dem Brett loszulaufen, der Dame entgegen. Wie er dann die einzige Möglichkeit fand, seine Stellung durch den Verlust des g-Bauern ins Remis abzuwickeln, war schon souverän. Alle Umstehenden sahen diese Möglichkeit nicht. Ein geschenkter halber Punkt, der letztlich die Qualifikation zur „Deutschen“ bedeutete.

Fabio spielte als Nachziehender eine ganz ordentliche Partie, und stand im ausgehenden Mittelspiel nur minimal schlechter. Durch den übersehenen Abzug eines Springers mit Doppelschach verlor er leider einen Bauern, die Dame und damit auch die Partie. Schade!

Und unser „Starfighter“ Robert!? … spielte nach schwacher Eröffnung groß auf, kassierte bei seinem Gegenspieler eine Figur und damit einen weiteren Punkt auf seinem Konto.

Dominik war wohl während seiner Partie gegen Niedermayer eher unter Druck. Aber auch ein Niedermayer stellt ab und zu in Zeitnot mal einen Turm ein. Das hätte die Sensation werden können, den SK Kriegshaber gleich in der ersten Runde zu schlagen. Aber da Dominik seine Zeit immer sehr gut ausnutzt, blieb ihm leider keine Zeit mehr zum Gewinnen: Remis!

Die zweite Runde gegen die überforderte SG Siemens Amberg war fast ereignislos. Als ich mir nach nur 15 oder 20 Minuten wieder einmal die Partien anschaute, hatten Kristin und Fabio bereits souverän gewonnen, dem Dominik einen weiteren Punkt folgen ließ. Alles war ganz entspannt. Dies wusste dann Robert zu stören, indem auch er seine Zeit gut ausnutzte. In gewonnener Stellung vereinbarte er letztlich Remis, da er keine Zeit mehr gehabt hätte, seinen Vorteil zu realisieren. Zu diesem Zeitpunkt wäre die Mannschaft des SC Forchheim Bayerischer Meister gewesen, und der „Himmel hing voller Geigen“:

Aber es galt, in einem „echten Endspiel“ zu bestehen! Ein Remis gegen NT Nürnberg, bedeutete die Qualifikation zur „Deutschen“, ein Verlust ein mitleidiges Lächeln unserer Gegenspieler. Um besonders Kristin und Fabio zum langsameren Spielen zu motivieren, lobte ich einen „Torero“-Preis aus. Ein dickes, fettes Eis für… die „langsamste“ Gewinnpartie.

Fabio hatte kein Interesse. Als Anziehender stellte er ein Evans-Gambit aufs Brett, ohne dann zu wissen, wie es so recht weitergehen konnte. Mit zwei Minusbauern verlor er seinen Punkt.

Robert spielte gegen seinen „alten“ Spezi Myagkov. Im Mittelspiel versäumte Robert es, in einem geschlossenen Sizilianer die Stellung zu komplizieren und erhielt eine „französische“ Stellung mit einem Großbauern (= Läufer) auf b7. Da blieb er denn auch den Großteil der Zeit. Mit einem Fesselmotiv konnte er aber auf e5 einen wichtigen Bauern gewinnen und stand tendenziell auf Gewinn, verlor aber leider, weil er seine Stellung nicht richtig „zu lesen“ verstand. Schade, schade, 0:2 gegen Forchheim!

Kristin hatte ebenfalls kein Interesse an dem ausgelobten Eis. Sie hatte rasch einen Bauern mehr, dann eine Qualität und setzte nach einem Übersehen ihres Gegners trocken: „Matt!“.

Gegen Kulok gewann Dominik schon in der Eröffnungsphase einen Bauern, und natürlich wollten wir den ganzen Punkt sehen. Aber Dominik machte es wirklich spannend. Immer mit Zeitvorteil spielend, ging er über die gesamte zeitliche Distanz. Die Probleme, die er Kulok stellte, konnte dieser letztendlich nicht bewältigen. In einem verlorenen Turmendspiel überschritt er die Zeit: 2:2, Forchheim war für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert! Und ich war das Eis los!“

Aus anderem Blickwinkel schreibt die Nürnberger Zeitung.