Nachdem unser Jugendleiter Udo Güldner und Jugendspieler Fabian Justi vor Kurzem das Kinderschach-Patent der Deutschen Schachjugend erworben haben, war es nun Zeit für das Schulschach-Patent. Bei einem Lehrgang in Dasing bei Augsburg ging es ein Wochenende um Schach in der Schule, um Lernmittel, um didaktisches Vorgehen und um den Wert des Schachspiels für die kindliche Entwicklung.
Die stolze Zahl von 32 Teilnehmern aus Bayern und Württemberg hatte die Einladung der Schwäbischen Schachjugend angenommen. Als Referenten standen der 2. Vorsitzende des Schachverbandes Niederbayern, Gottlieb Kutschera (Landau-Dingolfing) und der Vorsitzende der Deutschen Schulschachstiftung, Walter Rädler (Vaterstetten) zur Verfügung. Beide waren oder sind auch die Schulschach-Referenten der Bayerischen Schachjugend. Die Organisation vor Ort hatte Peter Przybylski (Bad Grönenbach). Der 1. Tag war noch geprägt von wenig Anschaulichkeit und didaktischen Mängeln. Erst am 2. Tag berichteten die Referenten aus ihrem reichen Erfahrungsschatz im Schulschachbereich. Inhaltlich ging es darum, die Grundlagen für das Schachtraining von Kindern an Schulen zu erlernen. Hauptsächlich standen Kreativität, Intellekt und räumliche Wahrnehmung der Kinder im Vordergrund. Lehrgangsinhalte waren didaktische Grundlagen, methodische Ansätze und der entwicklungspsychologische Stand der Zielgruppe. Das Prinzip der „kleinen Spiele“ zum Kennenlernen der Figuren und zur Vermittlung von Spass im Schachunterricht wurde vorgestellt. Das kindgerechte Lernen und die Unterstützung vor allem lernschwächerer Kinder lagen Kutschera und Rädler am Herzen.
Leider war nicht alles perfekt. Ein Kritikpunkt war die nicht sehr preiswerte Unterbringung. So mussten Fabian und ich jeweils 40 Euro für ein Privatzimmer (!) mit Dusche/WC auf dem Gang bezahlen. Dafür bekommt man normalerweise mehr, als nur den Charme der 60-er Jahre live erleben zu dürfen. Zudem war die Organisation im Vorfeld nicht gerade vorbildlich. Eine erste Ausschreibung wurde wieder zurückgezogen, jedoch ohne alle bereits angemeldeten Teilnehmer darüber zu informieren. Erst vor Ort erhielt ich dann die neue Ausschreibung. So erhöhten sich die Kosten um fast ein Drittel. Im Vergleich zum Kinderschach-Patent in Hockenheim eine um mindestens zwei Qualitätsstufen schlechtere Veranstaltung.