Reha für die DWZ

Martin Haubold

Und wieder hat es Martin Haubold ins Schwabenland verschlagen. Nach dem Erfolg im letzten Jahr sitzt unser Bezirksliga-Spieler wieder am Brett des 25. A-Open in Böblingen, um seine etwas ramponierte DWZ-Zahl deutlich aufzubessern. Am Ende hieß es 89. Platz bei 124 Teilnehmern und 3,5 Punkte aus neun Partien. Ein kleines DWZ-Plus von etwa 20 Punkten ist der Lohn. Er schreibt uns aus der Ferne einige Zeilen zum Turniergeschehen:

Hier der Bericht Martin Haubolds zu den ersten drei Runden:

„In der ersten Runde konnte ich noch ein wenig Theorie und wollte eine Caro-Kann Vorstossvariante mit Schwarz nach c5 c4 und Sf3, die ich in Mainz gegen Motylev noch schnell verloren habe, verbessern. Mein Gegner wich jedoch ab und wahrscheinlich war fast jeder Zug von mir ein Fehler. Aus dem taktischen Gehacke bin ich mit einer Minusfigur und unhaltbarer Stellung rausgekommen. In der 2. Runde stand ich gegen Holländisch gut. Nachdem ich fast so viel Zeit wie mein Gegner verbraucht hatte, verlor ich die Geduld und landete ich in einer Stellung mit wenig Kompensation für den Minusbauern. Dann konnte ich den Gegner wunderschön betrügen und gewann die Dame und Partie. In der Dritten Runde gegen einen starken jungen Gegner opferte ich im Budapester Gambit zwei Figuren für Angriff. Jedoch versäumte ich es dreizügig für einen weiteren Turm die Dame zu kassieren und verlor chancenlos.“

Hier der Bericht zu den Runden 4 und 5:

„Runde 4: Meine Gegner sind offenbar gut vorbereitet – schon wieder vermied einer mein Trompovsky und spielte Stonewall. Ich stand schnell deutlich besser, aber den vollen Punkt einzufahren hat mit dem starken gegen das schwache Läuferpaar doch etwas gedauert. Ich musste erst die Stellung öffnen und eine Qualität opfern, um schließlich im unbeweglichen gegnerischen Figurenlager aufzuräumen. Als ich eine Figur mehr hatte und der c-Bauer sich ungehindert vorschob, war das Ergebnis hergestellt. Runde 5: Endlich mal ein Gegner, den ich weder unbedingt schlagen muss, noch zu hohes Verlustrisiko hatte – dachte ich. Bin dann jedoch mit Budapester Gambit (zu) scharf vorgegangen und kam deutlich in Nachteil. Der Zug f5 war einfach deutlich zu früh. Da ich dann auch noch d6 später unterlassen habe, kam ich durch eine schöne Mattkombi schnell unter die Räder.“

Hier der Bericht zu den Runden 6 und 7:

„Runde 6: Gegen einen starken Gegner (2151 DWZ) konnte ich endlich scharf Trompowsky spielen: d4 Sf6 Lg5 c5 d5 Db6 Sc3D:b2 Ld2… Für Angriff opferte ich dann noch eine Figur gegen zwei Bauern und stand riesig. Bei Zeitknappheit hab ich dann aber leider eine Verteidigung von ihm übersehen und musste in ein remisliches Endspiel abwickeln. Runde 7: Diesmal also ein 14-Jähriger mit 2138 DWZ… Die billigeren Tricks hab ich gut pariert und musste in ein Endspiel mit starkem Zentrum gegen das Läuferpaar bestehen. Mein Gegner luchste mir einen Bauern ab und ich stand schlecht. Den Mehrbauern stellte er jedoch schnell wieder ein und ließ mich sogar durch Bauerngewinn in seiner Zeitnot in Vorteil kommen. Einen Gewinnweg gab es jedoch nicht, also ein leistungsgerechtes Remis. Morgen will ich das Unternehmen 50%-Resultat nochmal in Angriff nehmen.“

„8.Runde: Im Damengambit opferte ich bald einen Bauern. Das folgende Figurenopfer musste er blöderweise nicht annehmen, so dass ich einfach einen Bauern weniger hatte. Den stellte er wieder ein. In einer zweischneidigen Stellung lief ich in seiner Zeitnot in eine Falle, wobei ich durch ein falsche Fortsetzung Haus und Hof verlor. 9.Runde: In dieser Runde durfte ich nochmal mit Weiß spielen. Mit einem starken Bauernzentrum spielend, verpasste ich es, energisch genug fortzusetzen und musste einen Bauern vorübergehend geben. Gegen einen starken Angriff meines Gegeners wehrte ich mich mit Mattdrohungen durch Turmbatterie auf der c-Linie. Am Ende drohte ich undeckbar Matt. Jedoch konnte ich das trickreiche Dauerschach meines Gegners nicht verhindern. Mit etwa +20 DWZ ein ganz erfolgreiches Turnier, das ich mit etwas mehr Konsequenz und Übersicht noch deutlich besser hätte gestalten können.“

Gegner von Martin Haubold:

0:1

FM Christian Köpke

(2356)

SK Tarrasch-München
1:0

Werner Frey

(2161)

SV Urach
0:1

Andreas Strunski

(2275)

Stuttgarter SF
1:0

Sven Marquart

(1878)

TSV Schönaich
0:1

Christoph Mährlein

(2160)

SC Pforzheim
remis

CM Andreas Mende

(2203)

SG Niederkassel
remis

Joshua A. Hager

(2149)

OSC SG Baden-Baden
0:1

Vadim Vielwock

(2153)

SV Nürtingen
remis

Michael Nagelsdiek

(2141)

SF Pfullingen