Auf Grund einer längeren Krankheit komme ich erst jetzt dazu, die Weihnachtsfeier Revue passieren zu lassen. Mit über 60 Gästen war die Gaststube des „Roten Ochsen“ bis auf den letzten Platz belegt. Unser Mitglied Heinz Heger hatte sich ein kleines Programm mit Weihnachtsgedichten, vorgetragen von unserem Jugendspieler Fabian Kratzer, und mit gemeinsamen Liedern ausgedacht. Auch das humoristische Element kam nicht zu kurz, wie man weiter unten nachlesen kann. Herzlichen Dank an Heinz Heger für seinen Ideenreichtum und seine Mühen! Neben den Siegerehrungen der Vereinsturniere hatte ich kleine Präsente für unsere Gastgeber, Vereinswirt Konni mit Nelli, und für alle Mannschaftsführer dieser Saison. Sehr erfreulich war die Teilnahme vieler Eltern und Jugendlicher. Noch lange saßen wir bei anregenden Gesprächen zusammen. Schade um und schade für jeden, der nicht dabei war.
Hier die „Wünsche an den Weihnachtsmann“ (vorgetragen von Thomas Wagner):
Nun seid mal still, und gebt schön Ruh´
und hört nun einfach einmal zu.
Denn ein Gedichtlein sag´ ich auf
und lass mein´ Wünschen freien Lauf.
Ich wünsche mir vom Weihnachtsmann,
dass es nichts gibt, was ich nicht kann.
Ich immer sehr hochkonzentriert,
damit mein Gegner stets verliert.
Dass ich im Schach der Größte bin
und gegen Prusikin gewinn.
Dass bald auch ich Großmeister werd´
und man mich überall verehrt.
Sogar die große Geisteswelt
mich für ein wahren Genius hält.
Wenn Freitag ich betret´ den Saal,
sich das Niveau hebt kolossal.
Und wenn der Udo vor mir steht,
respektvoll in die Beuge geht.
Und jeder Fan, der mich erkennt,
um Autogramme zu mir rennt.
Weil mich die Schachwelt hoch verehrt,
ich massenhaft gesponsert werd´.
Von mir am „Ochs“ ein Denkmal steht,
man ehrfuchtsvoll vorübergeht.
Und jedes Mädchen in der Still´,
mit Sehnsucht sie zum Mann mich will.
Doch da ich das alles nicht kriegen kann,
überlass ich das lieber dem Weihnachtsmann.
Die neue Vereinssatzung für die Schachjugend (vorgetragen von Johannes Gründel):
Angesichts zunehmender Vereinnahmung der Schachjugend, die an sie hohen Erwartungen, Turnierspiele stets gewinnen zu müssen und der daraus resultierende Stress und Leistungsdruck haben wir ein Komitee gebildet, um eine neue Vereinssatzung eigens für unsere jugendlichen Vereinsmitglieder zu erarbeiten. Diese Satzung wurde von den Kids einstimmig gebilligt und wird hiermit proklamiert.
1. Die Entlohnung beträgt pro Spielnachmittag 10 Euro. Bei Auswärtsspielen 15 Euro. Herr Schwab, unser Finanzminister, hat sich unverzüglich mit der neuen Finanzsituation auseinander zu setzen.
2. Während der Spiele haben sich die Spielleiter mehrmals bei den Kindern nach deren Wohlbefinden zu erkundigen und ihre Wünsche sofort zu erfüllen.
3. Die Bar hat ihren Betrieb wieder aufzunehmen. Konni, unser Vereinswirt, hat dazu einen zusätzlichen Barmixer einzustellen. Getränke, Knabberzeug und Süßigkeiten müssen kostenlos ausgegeben werden.
4. Bei schweren Schachgegnern haben Spielstrategen die Partien der ihnen anvertrauten Kids aufmerksam zu verfolgen, um sie durch unverfängliche und geheime Zeichen auf ihre drohenden Fehlzüge aufmerksam zu machen.
5. Haben unsere Teenager ein Turnier gewonnen, muss ihnen in Anerkennung ihrer Leistung im „Roten Ochsen“ ein Festessen serviert werden. Der Chef hat die Laudatio zu halten und folgendes Jubellied anzustimmen: „Olé, olé, olé – ihr seid die Champions, olé.“
6. Sofort darf die Schachjugend ihre aktuelle DWZ-Wertung nach eigenen Wünschen erhöhen, die unser Vorstandsvorsitzender unwidersprochen zur Kenntnis zu nehmen und im Internet zu veröffentlichen hat.
7. Wird bei einem jugendlichen Spieler durch eine drohende Niederlage eine seelische Krise erkennbar, hat der erwachsene Gegner ihn unauffällig gewinnen zu lassen.
8. Kids, die einen weiten Anfahrtsweg haben, können ab sofort einen Fahrbereitschaftsdienst in Anspruch nehmen. Beim Ein- und Aussteigen hat ihnen der Fahrer die Autotür aufzuhalten.
9. Am Ende jeden Schach-Treffs wird Udo verpflichtet, jedem Kind für sein Erscheinen, seinen Einsatz und für seine Vereinstreue per Handschlag seinen Dank auszusprechen.
10. Wird von unseren Kids eines krank, muss ihn ein Vorstandsmitglied persönlich mit einem wertvollen Präsentkorb seine Aufwartung machen.
Hiermit übergebe ich der Vorstandschaft dieses Dokument mit der Auflage, alle vorgetragenen Punkte unverzüglich umzusetzen.
Forchheim, den 20. Dezember 2008
gez.: die Schachjugend