Neu bei uns: Verena Zier

Verena Zier

Anfang kommenden Jahres feiert Verena Zier ihren 18. Geburtstag. In letzter Zeit ist es am Schachbrett ruhig um sie geworden, denn sie konzentriert sich ganz auf die Schule. Schließlich steht sie in der 12. Klasse des Luisenburg-Gymnasium Wunsiedel nicht mehr lange vor dem Abitur. Jetzt will sie es aber doch wieder einmal wissen und wird einige Turniere absolvieren. Wir werden sehen, ob sie auf den 64 Feldern noch in Form ist. Derweil ist die gebürtige Marktredwitzerin unserem Verein beigetreten und wird vielleicht auch in den Ligen eingreifen. Herzlich willkommen bei uns!

Wie bist Du denn zum Schach gekommen?

Dadurch, dass mein Vater Schach spielt und mein Taufpate GM Ludek Pachman ist, hatte ich von klein auf viel Kontakt mit Schach. Die Regeln konnte ich mit drei Jahren. Danach habe ich sie nicht weiter vertieft. Erst als mein Vater dann, als Oliver in die Grundschule kam, also 2001, anfing, einen Schachkurs an der Grundschule anzubieten, fing ich eigentlich richtig mit Schachspielen an, denn ich konnte ja nicht zulassen, dass mein Bruder in irgendetwas besser war als ich :).

Welche Turniere und Preise hast Du denn schon gewonnen?

Kategoriepreis LGA-Cup Nürnberg 2004, 5. Platz Deutsche Mädchenmeisterschaft U14 2005, 2. Platz Bayerische Mädchenmeisterschaft U14w 2004, mehrfache Oberfränkische Meisterin, Bayerischer Schulschachmeister 2006 in der Wertungsklasse III, Damenpreis beim Wunsiedler Open 2007, Kategorie- und Damenpreis im Meisterturnier in Erfurt 2005.

Hast Du denn schon Ehrenämter innegehabt?

Ich bin Regionaler Schiedsrichter seit der Deutschen Jugendmeisterschaft 2007. Mein erstes Turnier, dass ich geleitet habe, war das 2. Internationale Wunsiedler Schachfestival im Mai 2008. Außerdem war ich Schiedsrichter und Mannschaftsführer für die erste Mannschaft der SpVgg Wunsiedel.

Bei welchen Vereinen hast Du denn bisher gespielt?

SV Thiersheim (September 2002 bis April 2003), danach wurde in Wunsiedel die Schachabteilung der SpVgg Wunsiedel unter Hauptbeteiligung meines Vaters gegründet, weswegen ich dort Mitglied wurde und bis jetzt war.

Hast Du denn schon bekannte Schachspieler getroffen?

Ich habe zwar schon viele bekannte Schachspieler getroffen (z.B. Jussupow, Akopian, Ex-Weltmeisterin Tschiburdanidse, Volokitin, Kindermann, Kortschnoi, Dorfmann, Pachman…etc.), aber meine wohl beeindruckenste Begegnung ist noch gar nicht so lange her. Bei der Schacholympiade in Dresden habe ich Magnus Carlsen getroffen und sogar ein Foto mit ihm gemacht. Ich hatte vorher extra fünf Stunden gewartet. Nach seiner Partie habe ich ihn, als er gerade die Treppe zum Ausgang hochgehen wollte, auf Englisch gefragt, ob ich denn ein Foto mit ihm machen dürfte. Er hat sich sofort dazu bereit erklärt. Danach habe ich noch kurz mit ihm geredet. Das Bild bewahre ich natürlich gut auf, denn immerhin ist es ein Bild mit dem (vermutlich) zukünftigen Weltmeister.

Was war denn Dein erstes Turnier?

Mein allererstes Turnier 2002 war ein Rapidturnier in Neumarkt der Bayerischen Rapidserie. Dort habe ich in der U14w mitgespielt, die aber zusammen mit den Jungen gespielt hat. Ich weiß nicht mehr genau, wie viele Punkte ich gemacht habe, aber ich wurde auf Anhieb Erste bei der U14w, obwohl die Mädchengruppe für ihre Verhältnisse stark besetzt war. Mein erstes richtiges Turnier war Weihnachten 2002 in Erfurt, wo ich mir meine erste DWZ mit über 1300 erspielte.

Von wem wirst Du denn trainiert?

Trainiert werde ich eigentlich hauptäschlich durch meinen Vater Ludwig Zier. Früher habe ich mit IM Roman Vydoniak trainiert. Dann folgte eine Zusammenarbeit mit GM Michael Prusikhin, von dem ich auch teilweise heute noch trainiert werde.

Wo liegen denn Deine schachlichen Ziele?

Kurzfristig: Elo und DWZ über 2000; Mittelfristig: WIM werden; Langfristig: mir einen GM angeln ;).

Was hat Dich denn zu uns verschlagen?

Nachdem durch die neue Leitung der Schachabteilung der SpVgg Wunsiedel nach dem Rücktritt meines Vaters das schachliche Niveau rapide gesunken ist und diese Entwicklung von vielen so gewünscht wird, war ich mehr oder weniger gezwungen mich schachlich anderweitig zu orientieren.


Herzlichen Dank für das Gespräch.