Kommt das 6:2 zu spät?

Johannes Zwanzger

Mit einem klaren 6:2 Erfolg in Schöneck wahrte unsere 1. Mannschaft ihre, bedingt durch die weiteren Ergebnisse, allerdings nur noch minimalen Chancen auf den Klassenerhalt. Einzig Jörn Bade verlor seine Partie gegen Hessen, die ihre Spitzenspieler nicht zum Einsatz gebracht hatten. Um bei drei Absteigern noch das rettende Ufer zu erreichen, wird in der Schlussrunde im Lokalderby gegen Bamberg, dass noch die gleichen Chancen aufweist, ein Sieg benötigt. Zudem müsste Leipzig-Gohlis gegen Passau verlieren. Jetzt mit Bericht von Johannes Zwanzger:

SF Schöneck

– SC Forchheim

2:6
FM Horst Alber

(2343)

– GM Vlastimil Jansa

(2479)

0:1
IM Sven Telljohann

(2387)

– FM Manfred Heidrich

(2364)

0:1
FM David Ortmann

(2251)

– IM Milan Orsag

(2431)

remis
FM Harry Schaack

(2236)

– Johannes Zwanzger

(2319)

0:1
FM Enrico Marchio

(2251)

– FM Hans Niedermaier

(2313)

0:1
FM Klaus Timpel

(2144)

– Stefan Lang

(2219)

0:1
FM Jan-Peter Schmidt

(2262)

– Jörn Bade

(2288)

1:0
FM Klaus Schmitzer

(2316)

– Hans-Jürgen Döres

(2206)

remis

Statistiken auf der Seite der 1. Mannschaft

Hier der Bericht von Johannes Zwanzger:

„Wohl zu spät in Schwung gekommen ist die 1. Mannschaft des SC Forchheim in der Vorschlussrundenbegegnung gegen die Schachfreunde Schöneck. Durch zum Teil unglückliche Niederlagen in den vorangegangenen sieben Wettkämpfen stand das Team in der zweiten Bundesliga Ost mit dem Rücken zur Wand. Lediglich durch einen hohen Sieg konnte eine gewisse Chance auf den Nichtabstieg gewahrt werden. Erstmals in dieser Saison lief es richtig rund beim SC, schon vor der ersten Zeitkontrolle nach vier Stunden war klar, dass diesmal zwei Mannschaftspunkte herausspringen würden.

Zwar musste Jörn Bade am siebten Brett seiner geringen Spielpraxis Tribut zollen und trotz der weißen Steine gegen FM Jan-Peter Schmidt eine Niederlage hinnehmen, doch dafür punkteten die Forchheimer in den anderen Begegnungen.

FM Manfred Heidrich gelang am zweiten Brett gegen den in dieser Saison sehr stark aufspielenden IM Sven Telljohann in einer offensiv geführten Partie ein überzeugender Sieg; Telljohann als Anziehender hatte Heidrich durch ein Figurenopfer unter Druck gesetzt, dieser verteidigte sich jedoch umsichtig und konnte nach Rückgabe des Materials den Spieß umdrehen. Auch FM Hans Niedermaier konnte als Weißer an Brett vier einen voller Zähler mit einer schönen Angriffspartie gegen FM Enrico Marchio in einem Abspiel der französischen Verteidigung einfahren.

Begünstigt durch die schlechte Zeiteinteilung seines Gegners FM Klaus Timpel behielt Stefan Lang an Brett sechs die Oberhand in einer nicht immer optimal geführten Partie. Über weite Strecken sah es recht kritisch für den Forchheimer aus, der mit den schwarzen Figuren einen eher unorthodoxen Aufbau gewählt hatte, ehe Timpel mit nur noch zwei Minuten für 15 Züge auf der Uhr den Faden und kurz darauf das Match durch Zeitüberschreitung verlor. Souverän dagegen agierte Forchheims Spitzenbrett GM Vlastimil Jansa mit Weiß, der FM Horst Alber mit gutem Positionsspiel langsam aber sicher niederringen konnte.

Als dann Johannes Zwanzger mit Schwarz an Brett vier FM Harry Schaack in der Zeitnotphase auskonterte, stand es 5:1 und der Forchheimer Sieg damit fest. In den beiden noch laufenden Begegnungen ging es somit nur noch darum, die Brettpunktbilanz möglichst günstig zu gestalten. Hans-Jürgen Döres sah sich am achten Brett in der Anfangsphase starkem Druckspiel von FM Klaus Schmitzer ausgesetzt, konnte sich jedoch verteidigen und erreichte ein interessantes Endspiel, in dem er mit dem schwarzen Läuferpaar gegen einen weißen Turm zu gewinnen versuchte. Dies gelang ihm jedoch letztlich nicht, so dass am Ende das Remis vereinbart wurde.

Mit dem gleichen Ergebnis endete die Partie an Brett drei von IM Milan Orsag gegen FM David Ortmann, in der Orsag im Endspiel zwar Turm, Läufer und Springer für die schwarze Dame besaß, diese jedoch im Verbund mit einem Freibauern am Damenflügel soviel Druck ausüben konnte, dass die weißen Figuren sich nicht entfalten konnten. Somit endete der Kampf mit einem klaren 6:2 für die Oberfranken.

Allzu sehr freuen können sich die Forchheimer über den Sieg leider nicht, denn die anderen Paarungen der Liga endeten aus ihrer Sicht denkbar ungünstig; vereinbaren Leipzig Gohlis und der SK Passau am letzten Spieltag ein 4:4, so rettet den SC nun selbst ein Sieg gegen den Tabellenvorletzten SC Bamberg nicht mehr vor dem Abstieg.“