Kleinere Brötchen backen – jetzt mit NN-Artikel

Hans-Jürgen Döres

Beim Aufsteiger und Gastgeber der Zweitliga-Doppelrunde SC Garching erlitt unsere 1. Mannschaft in der 2. Bundesliga Ost eine empfindliche 2,5:5,5 Niederlage. Dafür hatten die Oberbayern sogar ihren bisher pausierenden russischen GM Egor Krivoborodov aufgeboten. Nur Florian Ott machte einem mit seinem Sieg gegen die Großmeisterin Elena Levushkina Freude. Die vorderen und die hinteren beiden Bretter verloren in seltener Symmetrie, während die übrigen Partien über das Unentschieden nicht hinaus kamen. Damit sind wir vom Aufstiegsaspiranten zum Abstiegskandidaten geschrumpft. Denn vom Mittelfeldplatz zum Tabellenkeller sind es nur drei Zähler. Leider kann ich nichts Näheres berichten, da mich keinerlei Informationen erreicht haben. IM Andreas Rupprecht hat uns einen Spielbericht und eine kleine Berichtigung zukommen lassen:
NN-Artikel

Hier der Bericht IM Andreas Rupprechts:

„Christian vermied als Weißer gegen IM Köpke eine scharfe Variante und ließ einen Damentausch zu, bei dem er einen isolierten Doppelbauern bekam, dafür das Läuferpaar und mehr Raum. Die Diskussion, was besser sei, beendeten bei Spieler mit einem schnellen Remis. Fast zeitgleich remisierte ich meine Partie gegen den theoriestarken IM Loetscher. Ich wählte mit Schwarz eine kaum gespielte Variante, die auf den ersten Blick einen Bauern einstellt. Auf den zweiten Blick oder mit Computerhilfe erkennt man, dass der Bauerngewinn nur temporär ist und Schwarz die Partie dann völlig ausgleicht und auch verflachen lässt. Endspielfreunde könnten diese 0.00 Stellung aber noch lange weiterspielen.

Aber zu diesem Zeitpunkt war noch nicht abzusehen, wie der Kampf läuft und ein Remis mit Schwarz gegen einen guten Spieler sollte in Ordnung sein. Kurz darauf allerdings opferte Ali zu früh eine Figur für drei Bauern gegen GM Krivoborodov. Die Figuren waren aber viel zu aktiv und Ali musste schnell die Segel streichen. Auch Vlasti landete im Grünfeldinder in einer Variante, die nur ein Kampf um das Remis bedeutete. GM Stocek spielte hier stark weiter, und die Stellung wurde schnell hoffnungslos. Berthold kam im Budapester Gambit auch nicht gut aus der Eröffnung, musste einen Bauern geben und hatte nur noch Schummelchancen. FM Seifert ließ aber nichts mehr zu.

Manfred kam wie immer mit einer seltsamen Stellung aus dem Holländer, aber das kennen wir ja schon. FM Bredl wickelte in ein aussichtsreiches Springerendspiel ab, aber auch hier zeigte Manfred seine enorme Zähigkeit und holte sauber das verdiente Unentschieden. Eine wilde Partie spielte Hans-Jürgen. Aus meiner Sicht hatte FM Schmitz einen Gewinn ausgelassen. Dann hätte ein starker Bauer trotz Wenigerqualität Hans-Jürgen das Remis gesichert, aber er stellte diesen leider einzügig ein. Update (20.12.15): Bei der Partie Döres-Schmitz muss ich mich berichtigen: Hans-Jürgen stand besser, gab aber aus Angst vor einem Königsangriff die Qualität. Danach wäre durch den starken Freibauern die Partie ausgeglichen gewesen. Leider stellte Hans-Jürgen diesen Bauern einzügig ein. Nur Florian spielte eine souveräne Partie, setzte WGM Levushkina von Anfang an unter Druck und baute diesen Zug um Zug stärker auf, bis er einen Bauern gewinnen konnte und schließlich die Partie. Unser einziger Sieg am ganzen Wochenende.

In dieser Form der Einzelspieler wird es in den nächsten Kämpfen insgesamt sehr schwierig. Am ganzen Wochenende gab es nur zwei Gewinnstellungen (Jansa-Bromberger, Ott-Levushkina), wobei Vlasti die Partie gegen GM Bromberger am Samstag sogar noch einstellte. Vielleicht sind auch zu viele FCN- und 1860-Fans im Team, aber immerhin kennen diese neben den Hochs auch die Tiefs und können damit umgehen.“