Nach der kurzfristigen Absage von Josef Heinkelmann musste die 4. Mannschaft mit nur sieben Spielern bei Siemens Erlangen 2 antreten, da so schnell kein Ersatz gefunden werden konnte ohne die nachfolgenden Mannschaften zu schwächen. Und ausgerechnet an diesem Spieltag ging unser „Angstgegner“, gegen den wir in den bisherigen Vergleichen nicht einen einzigen Mannschaftspunkt erzielen konnten, zum ersten Mal in dieser Saison vollzählig an den Start. Dass es dennoch ein recht erfolgreicher Abend wurde, lag vor allem mal wieder an unseren Jugend- und Ersatzspielern. Doch von Anfang an:
SC Forchheim 4 | – SG Siemens Erlangen 2 | 4:4 | ||
Michael Stephan | (1825) | – Klaudio Avdic | (1649) | 1:0 |
Maximilian Theiler | (1700) | – Christoph Roth | (1706) | 0:1 |
Martin Killmann | (1875) | – Heinrich Kirsch | (1782) | remis |
Josef Heinkelmann | (1718) | – Uwe Peter | (1727) | 0:1 kl. |
Rainer Ratajczak | (1635) | – Heinrich Reiner | (1736) | remis |
Dr. Reinmar Killmann | (1662) | – Peter Weh | (1825) | remis |
Robert Schütz | (1653) | – Josef Neuländtner | (1739) | 1:0 |
Klaus Driedger | (1524) | – Ronald Ziegler | (1702) | remis |
Hier der Bericht von Kapitän Rainer Ratajczak
Ausgerechnet „Mister Teflon“ Maxi Theiler musste als Erster die Leistung seines Gegners anerkennen. An unserem obersten Schwarzbrett wurde ihm sein unterentwickelter Königsflügel zum Verhängnis. Weiß konnte die Kontrolle über seine Grundline gewinnen, und entscheidender Materialverlust war unabwendbar. Ein kleiner Rückschlag zum 0:2, denn für Maxi’s Partie wurde vor Spielstart schon mit einem halben Punkt geliebäugelt. Den Anschluss konnte Robert Schütz herstellen. Als Weißspieler musste er sich mit der französichen Verteidigung auseinandersetzen. Robert verzichtete auf die Rochade, und als sein aktiver König drohte einen Bauern zu gewinnen, geriet sein Gegenüber in die Verlegenheit, zwischen einer Springergabel zu wählen oder seine beiden Türme in eine Läuferdigonale zu stellen. Qualitätsverlust war augenscheinlich unausweichlich. Bei ohnehin schon sehr reduziertem Material realisierte Robert die entstandene Gewinnstellung routiniert. Unglaubliches geschah mal wieder bei Michael Stephan an Brett 1. Beim kurzen Blick auf die Partie sah man zwar, dass Michael das Spielgeschehen wohl bestimmte, aber Greifbares war dafür auch nicht zu entdecken. Umso erfreulicher war es als Michael nur kurze Zeit später den Ausgleich zum 2:2 vermeldete. Wir waren wieder im Spiel! Nach rund vier Stunden Spielzeit war es dann unser zweiter Joker Klaus Driedger, der uns mit einem Remis gegen seinen nominell überlegenem Spielpartner weiter im Spiel hielt. Schlecht sah es allerdings für Martin Killmann an Brett 3 aus. Nach eigener Einschätzung war er auf dem Gewinnweg, bevor er sich mit einem Figureneinsteller um die Früchte seiner Arbeit brachte. Als Kompensation für die Figur blieben Martin drei Mehrbauern und sein Kampfgeist. So konnte er die gegnerischen Bauern bis auf einen Bauern reduzieren, und als auch dessen Tausch unausweichlich wurde, blieb Martins Gegner mit der überzähligen, blanken Leichtfigur nur die Punkteteilung. Weit mehr Glück hatte Rainer Ratajczak an Brett 5. Wie die Analyse zeigt, ließ sein Gegner in einem Moment von beidseitiger schier unglaublicher Schachblindheit (ich hoffe noch immer auf einen Fehler in der Notation) einen einzügigen Figurengewinn aus. Auch in dem später entstandenen Schwerfigurenendspiel fanden beide Spielern nicht immer den besten Zug, so dass die Partie am Ende keinen Sieger fand. Bevor es allerdings zu dem Handschlag kam, wurde erst das Ergebnis an Brett 6 abgewartet, an dem Reinmar Killmann für uns spielte. Reinmar hätte nur einen Zug vorher gerne schon ein Remisangebot seines Gegners angenommen, spielte in zumindest optisch leicht besserer Position aber weiter, da ja die Partie von Rainer noch lief. Kurz nachdem Reinmar seinen Zug ausgeführt hatte, bekam Rainer das Remisangebot für seine Partie. Sogleich erneuerte Reinmar nun seinerseits das Angebot seines Gegners auf eine Punkteteilung. Da das Team von Siemens Erlangen 2 auf zwei Mannschaftspunkte gehofft hatte, fiel die Entscheidung aber erst nach etwas längerem Zögern. So einigte man sich schließlich weit nach Mitternacht zweimal auf Remis und damit auf 4:4 als Endstand.“