Vor sechs Jahren hat unser Ehrenmitglied FM Hans Niedermaier für unsere Festschrift zum 25-jährigen Bestehen des Schachclub Forchheim einen launigen Artikel verfasst. Nachdem sein 60. Geburtstag kurz bevorsteht, möchte ich Euch die Rückschau aus der Feder unseres ehemaligen Vorsitzenden auf eine bewegte Zeit im Forchheimer Schach nicht vorenthalten. Übrigens finden sich dort so einige Schachfreunde, die einem auch heute noch am Brett gegenüber sitzen:
„Es war einmal… ein kleines, gemütliches Lokal im Stile englischer Pubs inmitten der Forchheimer Altstadt, das allabendlich lockte, konnte man dort nämlich vom Alltag so richtig entspannen. Der Gast erhielt Kulmbacher Bier und Fränkische Goulaschsuppe serviert. Bedient wurde man von einem sehr gepflegten Wirt und seiner charmanten und eleganten Ehefrau, der blonden Helga. Fritz hieß dieser Wirt, und der hatte ein gar seltenes Hobby: er spielte Schach. Nein, nicht nur so zum Zeitvertreib, sondern richtig im Verein. Ernsthafte Turnierpartien hatte er zu absolvieren, und die eine oder andere ging nach alter Väter Sitte in die Verlängerung und wurde selbstverständlich im heimischen Big Ben, so der edle Name seiner Wirkungsstätte in der Holzstraße, bei Dämmerschein und Mönchshof-Bier ausführlichst besprochen. War die Schlachtaufstellung geplant und die Strategie ging bei Wiederaufnahme der Hängepartie auf – und sie ging damals beängstigend häufig für unseren Fritz Späth wie gewünscht auf – so folgten Freude und Freibier auf dem Fuße.
Da wurde doch tatsächlich in dem kleinen Bamberger Provinzstädtchen Forchheim dem königlichen Spiel gehuldigt! Wer hätte das gedacht! Doch kein Grund zu größerer äußerer oder gar innerer Beunruhigung! Die abendliche Idylle im Messingglanze des hübsch anzusehenden Interieurs erlebten wir zu den Klängen von damals modernen Oldies. „San Francisco“ und „I`m a believer“ ertönten bei Fritz, das Gehör für moderne Klassik weckte seine Frau Helga in uns, noch heute ist mir die moderne Fassung von Tschaikowskys „Capriccio italien“ im Gedächtnis. Manchmal werkelten auch Barkeeper und Barkeeperinnen hinter der Theke: Alfred und Rainer, Angelika und Klaus; und ich staunte nicht schlecht: da spielten n o c h mehr Leute Schach!
Nun war es ja ganz schön gewesen, die ganzen Jahre zuvor. Nein, es war noch viel mehr, ich hatte gerade die beste Zeit des legendären Bamberger Schachclubs, den im Jahre 1868 gegründeten, als Spieler miterleben dürfen. Es war die Zeit des Aufstrebens, des unbedingten Siegenwollens und Siegenkönnens und der großartigen Erfolge, noch besser, es waren die Jahre einer harmonischen ersten Mannschaft mit Lothar Schmid, Dr. Helmut Pfleger, Hans-Günter Kestler, Jürgen Teufel, Bernd Feustel und Gerd Treppner, Jahre, die es später so nie mehr geben sollte. Die nächsten dreißig Jahre wähnte ich dieses Erfolgsgespann zusammen.
Und doch: unmerklich hatte sich bei mir die unbändige Lust, Schach zu spielen, gelegt. Familie und Studium haben das Fühlen und Denken heimlich, still und leise auf ganz andere Fährten geführt. Und da saß ich nun, zusammen mit meiner `Ele im gemütlichen englischen Pub und lernte so nach und nach einen Schachspieler nach dem anderen kennen. Bald, es war im Sommer 1974, durfte oder musste ich? gegen einen Vereinsspieler nach dem anderen antreten, begegnete hier erstmals auch Berthold Bartsch und war beeindruckt von der Spielstärke in dem kleinen Bamberger Provinzstädtchen.
Tatsächlich existierten in Forchheim gleich zwei Vereine mit Schachabteilungen, die in verschiedenen Verbänden um die Punkte kämpften. Das damalige Schach Bayerns war auf Verbandesebene zweigeteilt: Der „Schachverband Bayern“ (SVB) war im Bayerischen Landessportverband (BLSV) organisiert, dafür hatte der „Bayerische Schachbund“ (BSB) wohl die besseren Schachspieler und damit die stärkeren Vereine auf seine Seite gezogen, natürlich auch solche, die sich einbildeten, sie seinen die bessern. Kurz und gut, der ATSV spielte beim SVB in der dritthöchsten Spielklasse, der Bezirksliga I, während die Schachabteilung des Jahn in der Bezirksliga II von Mittelfranken auf BSB-Seite kämpfte.
So zum Spaß ein bißchen zu analysieren oder auch in der Forchheimer Schachhöhle Café Schmitt gelegentlich zu blitzen, das erschien mir in dieser Zeit Schach genug zu sein. Doch da bastelte jemand beim ATSV an einer neuen Mannschaft, „Einkäufe“ wurden getätigt, der Erfolgswille war mehr als spürbar. War es der Helmut Bartsch, der schon wieder organisierte? Sicherlich! Dem Fritz Wiemann, Abteilungsleiter der ATSV-Schachabteilung, wird’s jedenfalls nicht unrecht gewesen sein.
Man kannte sich und freute sich einfach aufs Zusammensein, das Gesellige stand für viele von uns im Vordergrund. Ja, flugs wurde ich auch ein Opfer dieser erfolgreichen Einkaufsaktion und spielte fortan zusammen mit Berthold Bartsch, Fritz Späth, Helmut Bartsch, Edgar Schwab, Alfred Balle, Jörg Buchner und Roland Schwab in einer Schachmannschaft. Schon wieder in einer Mannschaft, so ändern sich die Zeiten!
Gräfenberg, Ebermannstadt, Pegnitz hießen unter anderem die damaligen Gegner, und überall war der Forchheimer Fan-Club dabei: die Christl aus dem Cafe Schmitt, der Stephans Rainer und der Driedgers Klaus, der Scherbaums Erich, der Alfred Balle und auch die Gabriele Niedermaier. In solch angeregter Laune spielt es sich sehr gut Schach. Selbst ins winterliche Hollfeld reiste unser Team nicht allein: Erich sorgte, während im Nebenzimmer die Kampfesvorbereitungen getroffen wurden, im Gastzimmer für die Unterhaltung der einheimischen Gäste. Im Turniersaal wurden wir herzlich vom Vorstand Schatz begrüßt. Die Erwiderung unseres Mannschaftsführers und großen Organisators Helmut Bartsch ließ nicht lange auf sich warten: Herr Schatz, erklärte dieser, habe zwar schön gesprochen aber, von wegen, der bessere möge gewinnen, Forchheim werde heuer aufsteigen und nächstes Jahr nochmals. Und daran werde schon gar kein Hollfeld etwas ändern. Sprach es, setzte sich zusammen mit allen andern ans Brett, spielte und verlor. 1:0 für den Außenseiter.
Gerade da nahm Erich von seinen Schnadahüpferln eine schöpferische Pause, erkundigte sich nach dem Ausgang dieser ersten Partie und wurde enttäuscht. Lobesworte wie „Du Flaschn“ oder „No des hätt ich aa gekönnt“ sprudelten aus ihm hervor, bis es unserem Helmut doch zu bunt wurde. Er herrschte den Erich an, draußen derweil ein Schachbrett aufzubauen, er werde ihm schon den Unterschied zwischen der ersten Mannschaft und seinesgleichen demonstrieren, aber natürlich nicht umsonst! „Amend um a Biä?“ erkundigte sich Erich. Aber das erschien unserem großen Macher Helmut als viel zu gering, immerhin leistete er hier ja wertvolle Schachentwicklungshilfe für einen hinteren Spieler unserer zweiten Mannschaft, ein Jägerschnitzel erachtete Helmut als Lohn für angemessen. In der Gaststube wurde um das selbige heftig gekämpft.
Unterdessen spitzte sich der Mannschaftswettkampf nebenan immer mehr zu, die Hollfelder, durch die anregenden Worte unseres Mannschaftsführers angespornt, wuchsen schier über sich hinaus. Das Lachen Erich Scherbaums erfüllte bald nicht nur die Gaststube sondern auch das ganze Nebenzimmer: das Unfassbare war geschehen, Erich hatte die Partie und damit das Schnitzel gewonnen. Natürlich wollte Helmut unverzüglich Revanche, stellte seine Steine wieder in Grundstellung und forderte seinen Gegner auf, das gleiche zu tun. Der aber blieb faul und sagte: „Tut mä leid, ka zwa Schnitzl vertrog ich net“, stand auf und ließ den armen sitzen. Währenddessen hatte sich im Turniersaal das Blatt gewendet, denn schließlich setzte sich die Forchheimer Spielstärke nach langem Kampf durch und es wurde mit 5,5 zu 2,5 gewonnen.
Die ATSVler landeten auch weiterhin einen Sieg nach dem anderen. Es wurde aufgestiegen in die zweithöchste Klasse des SVB, die Landesliga, Helmuts Hollfelder Prophezeiung hatte sich also erfüllt.
Auch die Saison 1975/76 tat der guten Stimmung unseres Forchheimer Schachzirkus keinen Abbruch. Gelegentlich griffen Ersatzspieler ein, einmal durfte sogar der Sigi Jena ran, der in dieser hohen Schachregion als glatter Underdog zu gelten hatte, aber in Mehlmeisel im Fichtelgebirge seinem verdutzten Gegner einen Bauern abluchste, um dann generös ein Remis anzubieten, was der eingeschüchterte, freilich weitaus stärkere Akteur hocherfreut dankend annahm.
In einem anderen Wettkampf dieser Landesliga nutzte man die nahegelegene Spielbank in Bad Kissingen zu einem schönen und zufriedenen Abstecher, hatten wir ja zuvor im unterfränkischen Bad Neustadt/Saale anzutreten. Es versteht sich von selbst, dass alle diese Begegnungen am Schachbrett für den ATSV Forchheim gewonnen worden sind. Am Ende dieses schönen Schachjahres standen wir als Aufsteiger in die höchste Spielklasse des SVB fest, der Bayerischen Oberliga. Bleibt noch nachzutragen, richtig, Helmuts Vorhersage, damals in Hollfeld: wir werden zweimal aufsteigen!
Halt, da gab es doch auch noch den zweiten Verein mit einer Schachabteilung, die Spielvereinigung Jahn Forchheim! Deren Schachfreunde mühten sich in der Bezirksliga Mittelfranken II redlich und schafften mehrmals den Klassenerhalt. Bei einem Besuch in der Jahnhalle, es gab gerade einen Mannschaftswettkampf zu sehen, erlebte ich, was mir teils von Erzählungen her schon bekannt war, da saßen auf Forchheimer Seite ja auch Spieler am Brett, die für den ATSV mit mir zusammen die Klingen kreuzten. Lediglich die beiden Spitzenbretter Walter Hüttl und Hans Jörg Matheiowetz, sowie außerdem Eduard Spenger und Rudolf Fischer waren reine Eigengewächse des Jahn. Das Doppelspielen war damals „in“, obwohl es eine recht zweischneidige Angelegenheit war, denn die beiden Verbände bekämpften sich in jener Zeit heftig, Disqualifikationen drohten.
Gerüchte existierten: der SVB wolle sich mit dem BSB zusammenschließen und als e i n Fachverband des BLSV auftreten. Der Vizepräsident des SVB weilte damals im ATSV-Heim und referierte über diese Absichten. Nachdem bei uns im kleinen Forchheim auch etliche Spieler bei ATSV und Jahn und damit bei beiden Verbänden gleichzeitig im Einsatz waren, lag der Wunsch nahe, sich zusammenzutun. Der Gedanke einer Spielgemeinschaft, bei der die Schachabteilungen der beiden Vereine noch ihre rechtliche Selbstständigkeit behielten, war geboren.
An einem regnerischen Herbsttag, es war der 25. September 1976, fuhr ich ins Ansbachische, um an einer Präsidiumssitzung des Mittelfränkischen Schachverbandes, der damals bereits Mitglied im BSB war, teilzunehmen, denn ich hatte von beiden Forchheimer Schachvereinen die Vollmacht des Verhandelns erhalten. Beim damaligen Bezirksvorsitzenden Dr. Klaus-Norbert Münch, der heute Präsident des Bayerischen Schachbundes ist, fand unser Ansinnen offene Ohren, war er selbst doch an der Zusammenführung der beiden Verbände brennend interessiert. Kurzerhand wurden die Weichen gestellt:
1. Der ATSV Forchheim wechselt vom SVB zum BSB und spielt bereits in der kommenden Saison in der Bezirksliga I in Mittelfranken; 2. Die Genehmigung einer Spielgemeinschaft, normalerweise sind Spielgemeinschaften nur ungern gesehen, gilt für ein Jahr: Jahn und ATSV sitzen schachlich gesehen fortan in einem Boot; 3. Die zweite Mannschaft dieser Spielgemeinschaft übernimmt den Platz der bisherigen Jahntruppe in der Bezirksliga II Mittelfrankens; 4. Von mir hat das Präsidium die Zusicherung erhalten, dass innerhalb des nächsten Jahres ernsthaft über die Zusammenführung beider Schachabteilungen zu einem einzigen Verein verhandelt wird.
An das Datum kann ich mich aus folgendem Grund genau erinnern: Nach dieser Sitzung bin ich nämlich nach Bamberg gefahren, genauer gesagt nach Hallstadt, wo der Bamberger Schachclub gerade ein 4:4 gegen Solingen erkämpft hatte und damit den Grundstein gelegt hatte für die zweite deutsche Mannschaftsmeisterschaft nach 1967. Am darauffolgenden Sonntag schlugen die wackeren Bamberger Heidelberg mit sage und schreibe 7:1 und der große Wurf war wieder einmal gelungen.
Doch wieder zurück an unsere Forchheimer Bretter. Innerhalb weniger Wochen startete die Spielgemeinschaft ATSV/Jahn Forchheim in die Saison 1976/77. Das Forchheimer Schach hatte eine Aufwertung erfahren. Natürlich gab es Zweifler, ob man sich in dieser starken Bezirksliga I von Mittelfranken überhaupt würde behaupten können.
Und wie wir uns behaupteten! Auch ohne Berthold Bartsch, der leider in der ehemals viergeteilten Bundesliga für den TB Erlangen die Punkte sammelte. Mit dem Doppelspielen war es jetzt natürlich vorbei, agierten doch mittlerweile Gott sei dank alle beim gleichen Verband, dem BSB. Unsere Spielgemeinschaft startete mit zwei Mannschaften, in die erste haben wir gerne auch ehemalige Jahn-Spieler mit aufgenommen: In der Brettfolge spielten: Hans Niedermaier, Walter Hüttl, Hans Jörg Matheiowetz, Edgar Schwab, Helmut Bartsch, Eduard Spenger, Fritz Späth, Jörg Buchner und als Ersatz Alfred Balle und Roland Schwab. Schwabach, Nürnberg 1918 Süd und TB Erlangen II waren jetzt unter anderem unsere Gegner. Der Erfolg war phantastisch. Es gelang auf Anhieb eine gute Plazierung in der ersten Tabellenhälfte.
Das Versprechen, das ich dem Präsidium Mittelfrankens gegeben hatte, wurde gehalten. Das Forchheimer Schach wuchs mehr und mehr in diesem Jahr zusammen. Als Helmut Bartsch mit einigen Getreuen s e i n e n Schachclub Forchheim 1977 aus der Taufe hob, war der junge Verein bereits überregional gut bekannt.
Der Schachclub war ohne mich gegründet worden, lagen doch meine Interessen in der Zeit des Studiumsendes wo anders. Da kam dann noch das Häuslebauen hinzu, und wer schon selbst sich einmal ein Herz gefasst hat, ganz ohne Architekten zu bauen, der weiß, wovon ich erzähle. In der Breitenlohestraße erhielt ich auf der Baustelle viele angenehme Besuche. Der Driedgers Klaus half mir einmal beim zertrümmern alter Fundamente einen ganzen Tag lang: mit dem Presslufthammer schufteten wir beide bis zur totalen Erschöpfung. Schach…, das war jetzt zur Nebensache geworden.
Nicht für das Gründungsmitglied des Forchheimer Schachclubs, den alten Lohnerts Karl, der mich besuchte, den Rohbau musterte und mich aufforderte, doch beim neuen Verein in der kommenden Saison zu spielen. So halb überzeugte und halb zog er mich. Auf mein zaghaftes „ja“ erwiderte er ein energisches „die Hand drauf!“
An das Versprechen fühlte ich mich gebunden und wurde im Sommer 1979 Mitglied. Im Oktober kam die Hauptversammlung. Unser Gründungsvorstand Helmut Bartsch kandidierte nicht mehr, ein erster Vorstand wurde gesucht und gefunden: Hans Niedermaier. Da hat sich daheim meine Frau aber schön bedankt! Sie wollte die Wahl anfechten, aber dies ging natürlich nicht so einfach.
Ein Aufstreben war zu spüren: 1979/80 erkämpfte unsere erste Mannschaft mit Hans Niedermaier, Walter Hüttl, Hans Jörg Matheiowetz, Edgar Schwab, Helmut Bartsch, Roland Schwab, Klaus Barthelmann und Benno Barthelmann die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die Regionalliga Nordost. Die Gegner waren u. a.: Schwarzweiß Nürnberg, 1918 Nürnberg Süd, Bad Windsheim, SG Fürth, TB Erlangen II.
Neben dem sportlichen Erfolg ging es auch sonst aufwärts. Im Nebenzimmer des Gasthauses „Zur Sonne“ in Buckenhofen richteten wir uns gemütlich ein, ein Schrank wurde bei der Firma Möbel Schramm in Auftrag gegeben und mit Zustimmung des Herrn Lauger dort aufgestellt, wofür mir Fritz Hartmann im Flur meines neu bezogenen Hauses spontan einen Tausender spendierte. Diese großzügige Geste kam für mich derart überraschend, dass ich ihn verdutzt fragte, ob er sich das denn leisten könne, es sei doch viel Geld. Doch der Hartmanns Fritz lachte und sagte, er habe schon so viel Geld für andere Vereine gespendet, da komme es auf diese tausend Mark auch nicht mehr an.
Im Sommer richteten wir das erste Annafestblitzturnier im großen Saal des Gasthauses „Zur Sonne“ aus, das von Lothar Schmid gewonnen wurde, Helmut Bartsch überreichte die Krüge. Im gleichen Jahr wurde der Verein auf gesunde Füße gestellt: Am 25. Juli 1980 beantragten wir die Eintragung im Vereinsregister, fortan ist der offizielle Name des Vereins: Schachclub Forchheim e.V. Die entsprechende Satzung wurde von den Mitgliedern unterschrieben: Hans Niedermaier (1. Vorsitzender), Rainer Stephan (2. Vorsitzender), Baptist Pieger (3. Vorsitzender), Helmut Bartsch, Walter Hüttl, Hans Jörg Matheiowetz, Karl Lohnert, Franz Lotter und Kurt Schattulat.
1980/81 ging es sportlich munter weiter. In der Regionalliga Nordost tat man sich zunächst leicht, Erfolge u. a. gegen DJK Regensburg, Siemens Amberg, Schwabach nährten die Aufstiegshoffnungen. Ausgerechnet das damalige Schlusslicht Roding machte uns auf den eigenen Brettern den greifbar nahen Erfolg zunichte, wir verloren 3,5 zu 4,5.
Im darauffolgenden Jahr sollte es allerdings nicht mehr so gut laufen. Der Kampfesgeist war bei einigen Spielern erlahmt, mancher sehnte sich zurück in die geliebte Bezirksliga II. Der eisige Wind einer höheren Klasse machte sich mehr und mehr bemerkbar. Im März 1982 vor dem Kampf in Regensburg gegen die zweite Mannschaft von Fortuna war man sich schon fast einig, freiwillig zu verlieren. Ich hielt von diesem Quatsch nichts, forderte meine Helden auf, ernsthaft zu spielen, wir spielten und gewannen mit 7:1. Der Klassenerhalt war erneut geschafft, doch auf Kosten des Friedens in der 1. Mannschaft. Als die Wellen höher schlugen, verließ ich im Sommer 1982 den Verein und ging zurück nach Bamberg, wo in dieser Zeit auch Berthold Bartsch am zweiten Brett in der Bundesliga agierte. Die Zeit dort habe ich nicht bereut, hat der Wechsel mir doch schöne zehn Jahre in der ersten Bundesliga beschert. Forchheim hatte seinen Frieden, dafür stieg man zweimal ab und fand sich wieder daheim in der geliebten Bezirksliga II von einst…“