In den Nordbayerischen Nachrichten ist heute ein Artikel zu unserem Mitglied Salvatore Sirigu erschienen. Dabei geht es um die derzeit laufende Ausstellung seiner Bilder in den Rathaushallen, die hoffentlich viele Besucher (und auch Schachspieler) anzieht. Die Ausstellung in den Rathaushallen ist noch bis zum 7. Oktober zu sehen. Öffnungszeiten: Di. bis Fr. 10—13 Uhr und 14—17 Uhr; Sa., So. und Feiertag 10—13 Uhr. Wer den ganzen Text lesen möchte… „Ich male, um zu experimentieren, um zu lernen, um besser zu werden.“ Immer wieder wechseln Deutsch und Italienisch bei einem sichtlich bewegten Salvatore Sirigu sich ab. Dann dolmetscht seine Frau Barbarina Serra. Der gebürtige Sarde lebt seit 1996 in Forchheim und hat nun rund 40 seiner Bilder in den Rathaushallen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
„Ich habe keine Vorlieben für Motive oder Stile. Meistens arbeite ich sehr spontan“, lässt der 51-Jährige wissen, der seine Brötchen als Schichtarbeiter bei INA in Höchstadt/Aisch verdient. Besonders Stillleben scheinen Salvatore Sirigu zu liegen, denn sie sind überproportional vertreten. „Oft habe ich Fotos in Büchern als Inspiration. Oder Erinnerungen an meine sardische Heimat.“ Die Landschaft der Mittelmeerinsel mit ihren bizarren Felsen wie bei Arbatax, den beschaulichen Fischerdörfern und den schier endlosen Stränden wie bei Goloritze taucht immer wieder auf der Leinwand auf. Und sogar sardische Wildpferde dienen als Vorlage, die an die naive Malerei der 60er und 70er Jahre erinnern.
„Ich habe in meinem Auto ein Skizzenbuch. Wenn mich ein Baum oder ein Sonnenuntergang oder etwas anderes fasziniert, wird es sofort festgehalten.“ Den Pinsel ergreift der Künstler aber erst zu Hause im viel zu kleinen Atelier. „Schon als Kind hat man mein Talent erkannt. Ich habe immer unter der Schulbank heimlich gezeichnet.“ Aber er musste Geld verdienen und konnte nicht am Konservatorium studieren. In seiner Wohnung sind nicht nur alle Wände behangen, es stapeln sich die Werke auch auf Schränken, hinter Sofas und unter Kommoden. Fieberhaft sucht Salvatore Sirigu nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten, orientiert sich an den großen Meistern Caravaggio oder Leonardo und malt am Ende doch, „was mir gefällt.“ Und wer ganz genau hinsieht, der findet auch eine Aktstudie einer Frau.
Mit Emotionen, und doch realistisch, ist der Anspruch des Malers, der als Autodidakt auch einmal den Pinsel zur Seite legt und die Farbe mit den Fingern aufträgt. Es gehe ihm darum, das Schöne darzustellen. „Nicht den Schmerz. Den gibt es schon viel zu viel im Leben.“ Und so leidet Salvatore Sirigu für den Betrachter. „Bei vielen Bildern, egal ob Aquarell, Acryl, Öl oder Mischtechnik, meditiere ich.“ Am liebsten nutzt er jedoch den Klassiker: Öl. „Da fühlt man die Farbe im Pinsel.“
Viele Jahre war die Malerei im Kopf des kleinen, quirligen Italieners „begraben“. Doch mit seinen Vorbildern Renoir, Cezanne oder Caravaggio hat er sich zeitlebens beschäftigt. Mit genauem Blick hat er depressive Pflaumen gespachtelt oder idealisierte Landschaften auf die Leinwand gebannt. Das wissen auch Luciano Loi, der Präsident der S´unidade Sarda Nürnberg, Bürgermeisterin Maria Wagner und Kulturreferent Dieter George zu würdigen. Der Sarde rät anderen Malern: „Man muss wissen, wann man aufhört mit noch mehr Details, noch mehr Farben, bevor man sich verzettelt und die Bilder schlecht werden.“ UDO GÜLDNER“