Claudia Freilinger von den Nordbayerischen Nachrichten hat unseren Schachnachwuchs in Weilersbach besucht und sich ausführlich mit Philipp Wernsdörfer und seinem Bruder Fabio unterhalten. Der Artikel erschien am 13. März 2007 in der Rubrik „Leute heute“. Ich will Euch den Text nicht vorenthalten.
Sechsjähriger schlägt die Großen mit Bauer und Pferd
WEILERSBACH — Philipp Wernsdörfer hat ein goldenes Händchen. Der Sechsjährige geht noch in den Kindergarten, setzt aber auf dem Spielbrett reihenweise Schulkinder schachmatt. Sogar seinen Vater hat er mit Dame und Läufer schon geschlagen. Seine Medaillen hängt Philipp Wernsdörfer immer über einen Kleiderbügel an die Wand. Dort kann er sie vom Bett aus sehen. Das macht ihn beim Einschlafen glücklich. „Das schönste am Schach ist das Gewinnen“, sagt der Sechsjährige. Und Philipp gewinnt. Immer wieder. Obwohl er noch im Kindergarten ist, geht der kleine Spieleprofi einmal in der Woche zur Schach-AG in der Volksschule Weilersbach. Sehr zum Leidwesen von Erstklässler Anton. „Gegen den spiel ich in der Schule gerne“, sagt Philipp und lacht, „meistens hat er keine Chance.“
Pokal aufs Fensterbrett
Und das geht nicht nur Anton so. Bei den Schulmeisterschaften hat Kindergartenkind Philipp alle abgehängt. Selbst Viertklässler verwies der Knirps mit den Sommersprossen auf die Plätze und sicherte sich den goldenen Pokal. „Der kommt aufs Fensterbrett.“ Dort stehen schon zwei. Die hat Philipp aber nicht beim Brettspiel gewonnen, sondern beim Fußball — seiner zweiten sportlichen Leidenschaft. „Da bin ich auch gut“, sagt er und in seinen runden Bäckchen zeigen sich leichte Grübchen. Er strahlt. Das Training mit dem Ball macht ihm viel Spaß, erzählt er, aber Schachturniere gehen trotzdem vor. Auf diesen Wettbewerben heimst Philipp nämlich auch immer wieder Preise ein und ärgert die Großen. Bei Meisterschaften der Unter-Achtjährigen gelangen im Januar und Februar des Jahres ein siebter und ein fünfter Platz.
Eines der größten Talente
Bauer, Pferdchen und Co. hat der junge Weilersbacher vor zwei Jahren für sich entdeckt. Sein neunjähriger Bruder knobelt schon länger über dem Schachbrett. „Er hat mit Papa gespielt und da wollte ich auch anfangen“, erzählt Philipp. Inzwischen setzt er seinen Vater schachmatt. Mit Bruder Fabio spielt er nicht mehr. „Wahrscheinlich hat er Angst zu verlieren“, stichelt der Große. Er ist schon seit Jahren Mitglied im Schachclub Forchheim, dem der jüngere auch beigetreten ist. „Philipp ist eins der größten Talente im Umkreis von 100 Kilometern“, sagt Jugendleiter Udo Güldner. Aber auch Fabio steht nicht weit zurück. 44 Zeitungsartikel über seine Siege und Platzierungen sind schon erschienen. Da will Philipp natürlich nachziehen. Bitteschön!“