Gerade gelesen: Aus der Diaspora ins Wohnzimmer

In den Nordbayerischen Nachrichten vom 29. August 2008 steht im Lokalsport ein kurzer Vorbericht zur 2. Bundesliga. Als Autor möchte ich Euch den Text nicht vorenthalten.
NN-Artikel

«Bei uns steigt schon die Spannung. Wir freuen uns auf hochklassige Duelle auf den 64 Feldern», heißt es beim Schachclub Forchheim. Denn dessen erste Mannschaft ist nach einem Jahr Oberliga-Diaspora zurückgekehrt in «ihr Wohnzimmer», in die 2. Bundesliga Ost.

FORCHHEIM – In der zweiten Liga werden die Forchheimer Brettstrategen ab Oktober auf alte Bekannte wie Passau, Aue, Plauen, Leipzig, Chemnitz und Schöneck treffen. Besonderen Reiz dürfte das «Lokalderby» gegen den TSV Bindlach haben, der seine Mannschaft aus der Bundesliga zurückgezogen hat. Die weiteste Fahrt müssen zum Glück die Forchheimer nicht selbst antreten, sondern ihr Gast aus Berlin-Pankow, gegen den der SC noch nie gespielt hat.

Viele «Legionäre» gemeldet

«Ob wir eine Chance haben, vorne mitzuspielen, hängt von mehreren Faktoren ab», sagt der SC-Vorsitzende Udo Güldner. «Von einem gelungenen Saisonstart, von der Einsatzbereitschaft unserer Spieler, damit wir unsere Reserve im Kampf um den Landesliga-Aufstieg nicht schwächen und schließlich die Frage, inwieweit unsere Gegner ihre ausländischen Legionäre an die Bretter bringen können.»

Denn die Konkurrenz ist nicht zu unterschätzen. Während die Mannschaften aus Berlin, Chemnitz und Leipzig eher zu den schlagbaren Kontrahenten zu zählen sind, dürften sich Bindlach mit zwei Großmeistern (GM) und drei Internationalen Meistern (IM), das mit vier GM spielende Aue oder die aufgerüsteten Passauer mit zwei GM als äußerst schwere Brocken erweisen. Favorit ist allerdings Erstligaabsteiger Erfurt mit vier Großmeistern. Güldner: «Das wird alles andere als ein Spaziergang.» Auch der SC hat sich durch die Rückkehr von Großmeister Michael Prusikin aus Bindlach ans Spitzenbrett deutlich verstärkt. Im 15. Jahr wird auch Senior und GM Vlastimil Jansa aus Prag wieder für den SC spielen, bei dem FM Manfred Heidrich erstmals die Aufgabe des Kapitäns übernommen hat. Der inzwischen bärenstarke FM Stanislav Cifka ist der zweite Tscheche im Kader, ohne die das Spielniveau nicht zu halten wäre.

Auch Berthold Bartsch dabei

Mit Johannes Zwanzger, FM Hans Niedermaier und Hans-Jürgen Döres prägen Kontinuität und Verlässlichkeit den Stamm der Zweitliga-Truppe. Und schließlich gehört inzwischen auch der langjährige Kapitän FM Berthold Bartsch auch offiziell wieder zur ersten Mannschaft, nachdem er in der letzten Saison nur als «Ersatzmann» aushalf und sonst in der zweiten Mannschaft spielte. Güldner: «Ich bin sehr froh darüber, denn unser langjähriger Ex-Vorsitzender gilt als Vorbild in Sachen Einsatzbereitschaft, Kampfeswillen und Mannschaftsgeist.»


Auftakt gegen Leipzig

Los geht es für das Zweitliga-Team am 5. Oktober (11 Uhr Rathaussaal) gegen Lokomotive Leipzig-Mitte. Die weiteren Runden: 26. Oktober Erfurter – Forchheim; 30. November Forchheim – Bindlach (Roter Ochs’ in Burk); 14. Dezember Chemnitz – Forchheim; 18. Januar Forchheim – Rotation Pankow (Rathaussaal); 1. Februar Passau – Forchheim; 1. März Forchheim – Aue (Rathaussaal); 15. März Plauen – Forchheim; 29. März Forchheim – Schöneck (Rathaussaal).“