Am Kaderlehrgang der Bayerischen Schachjugend (BSJ) in Vorra nahmen fünf unserer Schachzwerge teil: Dominik Nöttling, Michael Stephan, Markus Förstel, Robert Wagner und Kristin Braun. Ein Wochenende lang wurden insgesamt 30 Teilnehmer aus dem Freistaat von Hans Brugger (2. BSJ-Vorsitzender) und Michael Reiter (Schwäbische Schachjugend) trainiert. Übereinstimmende Meinung der Forchheimer: „Es hat Spass gemacht. Beim nächsten Mal sind wir wieder dabei.“
Mich erreichte nachträglich auch noch ein Bericht des verantwortlichen Trainers Hans Brugger:
„Beim D1-TaSi-Lehrgang in Vorra waren insgesamt 29 Kinder zwischen acht und elf Jahren angereist. Am Freitag abend stand nach dem Abendbrot das Beziehen der Zimmer sowie das Kennenlernen auf dem Programm. Schachlich sah dies es so aus, dass wir – Michael Reiter und ich – allen Kindern einen Fragebogen
austeilten. Darin wurden beispielsweise Eröffnungsnamen ebenso abgefragt wie Remisarten, das Ergebnis von einfachen Endspielen („Was genügt gerade noch zum Gewinnen, was ist hingegen schon Remis?“) bis hin zum Finden eines vielzügigen Gewinns im Bauernendspiel (allerdings bestand die Lösung nicht in einem Variantenbaum, sondern in einem „Stamm“; es galt den Weg zu suchen und sich die Stellung vorzustellen, die ein paar Züge später entsteht). Der darauffolgende Samstag vormittag wurde zum Trainieren von Kombinationen in den verschiedenen Partiephasen verwendet, ehe es in der zweiten Tageshälfte mit Ausgleichsport – Fußballspielen im großzügig angelegten Schlossgarten – und den fünf Runden des Schnellschachturniers zum Thema „Evans-Gambit“ weiter ging. Selbstverständlich wurden die Kinder zuvor in einer knappen Stunde über die Angriffs- und Verteidigungsmöglichkeiten dieser Eröffnung informiert. Am Sonntag morgen wurden die restlichen Fragen aus den beiden Vortagen geklärt, Lücken geschlossen und Vorhandenes gefestigt. Bis zum Mittagessen und Verabschieden war es allerdings noch notwendig, alle Schlaf- und Lehrräume wieder auf Hochglanz zu bringen, um den nächsten Übernachtungsgästen die gleich guten Bedingungen zu bieten, wie sie unser Lehrgang zwei Tage zuvor vorgefunden hatte.“
Am Freitag Abend wurde ein Test über die Namen verschiedener Eröffnungen gemacht. Am Samstag früh gab es Unterricht in Eröffnungen, vor allem Evans-Gambit, in Taktik und Endspielen. Danach folgte ein Test zu „gefangenen Figuren“. Außerdem wurden auch die „Zehn Gebote“ der Eröffnung durchgenommen. Kurios übrigens, dass Kristin Braun mit den anderen Forchheimern auf einem Zimmer bleiben wollte. Nach kurzzeitigen Irritationen wurde dies durch Intervention ihres Vaters ermöglicht. Das nennt man Zusammengehörigkeitsgefühl.
Nach der Mittagspause gab es zunächst etwas Ausgleichssport, bevor ein 5-rundiges Schnellschachturnier mit Buchpreisen für die ersten Fünf ausgetragen wurde. Dabei war als Eröffnung das Evans-Gambit vorgegeben. Dominik lag bis zu Beginn der 5. Runde mit 4/4 Punkten in Führung . In der letzten Runde spielte Dominik mit Weiß gegen Carl Wanninger (FC Ergolding), wo er mit einer Restzeit von weniger als zwei Minuten in Zeitnot geriet. Bei bis dahin ausgeglichener Stellung (beide hatten noch Dame, Turm, Springer und fünf Bauern), stellte Dominik seinen Springer gegen zwei Bauern ein und gab dann angesichts schlechterer Stellung und weniger als einer Minute Zeit auf.
Das Turnier gewann Carl Wanninger mit 5/5. Dominik Nöttling wurde Zweiter (4/5). Die übrigen Forchheimer schafften gute Plazierungen: 4. Michael Stephan, 9. Förstel Markus, 10. Robert Wagner und 29. Kristin Braun. Der SC Forchheim hatte von allen bayerischen Vereinen das größte Kontingent. Nach drei anstrengenden Tagen kehrten alle, ziemlich müde, aber voller Begeisterung, wohlbehalten zurück. Herzlichen Dank an Familie Förstel, Familie Nöttling und Familie Braun/Stark für den Transport.