Mit einem 3:1 Sieg beim Oberpfalz-Meister SG Siemens Amberg hat unsere U14-Mannschaft erstmals das Bayern-Finale erreicht. Einzig die für Dominik Nöttling eingesprungene Ersatzspielerin Kristin Braun musste sich unglücklich geschlagen geben. Kapitän Léon Mons, Oliver Zier und Michael Stephan punkteten voll. Jetzt heißt es am 20. Juni 2009 in Ergolding: Auf zum Titel und zur Deutschen! Herzlichen Dank an die Fahrer und Betreuer Eugen Walter und Ludwig Zier. Eugen hat uns auch wieder einen Bericht geschickt:
SG Siemens Amberg | – SC Forchheim | 1:3 | ||
Florian Ott | (1627) | – Léon Mons | (2112) | 0:1 |
Karl Haller | (1343) | – Oliver Zier | (2069) | 0:1 |
Simon Täschner | (1240) | – Michael Stephan | (1765) | 0:1 |
Ferdinand Eckl | (1153) | – Kristin Braun | (1190) | 1:0 |
Hier Eugen Walters Bericht:
„David gegen Goliath. Als solchen hätte man den nachgeholten Mannschaftskampf im Halbfinale der Bayer. U14-Mannschaftsmeisterschaften durchaus bezeichnen können, trat schließlich die gastgebende SG Siemens Amberg mit einem DWZ-Durchschnitt von 1340 gegen den angereisten SC Forchheim mit einem DWZ-Durchschnitt von 1784 an. Eine unlösbare Aufgabe für die Amberger!? Das sollte sich zeigen!! Und es zeigte sich, dass der „kleine David“ unerschrocken und tapfer kämpfte und die Forchheimer Spieler zu lang anhaltendem Nachdenken zwang, und sie in der einen oder anderen Stellung auch zum Schwitzen brachte. Brett 4: Ferdinand Eckl-Kristin Braun. Diese Partie endete „schnell“ nach ca. eineinhalb Stunden Spielzeit. Kristin spielte als Nachziehende ein Slawisches Damengambit in der Eröffnung ideenreich, so dass sie nach neun Zügen bereits einen Bauern hätte gewinnen können. Mit 13. … g5 setzte Kristin zu einem scharfen Angriff am Königsflügel an, um dem gegnerischen König den Gedanken der Demokratie nahezubringen. So, wie es der Gegner spielte, hätte Kristin unter Figurenopfer zwingend Matt setzen können, stellte aber leider nach einem konzentrationsmäßigen Aussetzer die Dame und damit auch die Partie ein: 1:0 für Amberg – so hatten wir uns den Mannschaftskampf nicht vorgestellt, und böse Gedanken an das Vorjahr wurden wach. Brett 1: Florian Ott-Léon Mons. Als Weißspieler beendete Léon seine Partie gegen den amtierenden Bayerischen U12-Meister nach zwei Stunden erfolgreich. Zwar versuchte sich Florian in einem Sizilianer ambitioniert aufzustellen, aber nach acht Zügen stellte er einen Bauern ein und… tja, wenn man Léon einen Finger in den Mund steckt, dann beißt er halt, und das in der Zwischenzeit sehr kräftig. Florians Kahn hatte Schlagseite und nach einem weiteren Einsteller hatte Léon einen Turm mehr: 1:1 (und gut war es auf jeden Fall für die „Berliner Wertung“ der Forchheimer). Brett 3: Simon Täschner-Michael Stephan. Spielt Léon schon in der Regel „langweilig“ (im Sinne von „langsam“)… Michael kann es „langweiliger“. Als Weißspieler in einer französischen Abtauschvariante setzte Michael zu den üblichen zähen „Positionquälereien“ an, die sein nominell wesentlich spielschwächerer Gegner aber lange Zeit überraschend gut meisterte. Und so musste denn Michael erst in extreme Zeitnot geraten, um seine Blitzschachqualitäten zu demonstrieren. Bei nachlassender Konzentration fand sein Gegner nicht mehr die stärksten Züge, um zähen Widerstand zu leisten, ein Bauer fiel… und der nächste Kahn war gesunken: 2:1 aus Sicht der Forchheimer bei schon „gewonnener“ Berliner Wertung: Herz, was willst du mehr!?. Und dann wurde der Fahrer unserer Schachkids (also ICH!) in rüder Art und Weise zur Rückfahrt gezwungen, wollten doch Michael und Léon unbedingt noch in einer Vorrunde zur Deutschen Internetmeisterschaft mitspielen, um sich für die Endrunde zu qualifizieren. Dass beide „a bissel was“ vom Schachspiel und auch vom Blitzschach verstehen, konnte man Stunden später erkennen, denn Michael gewann die Vorrunde und Léon wurde Dritter, so dass das Abenteuer Internetschach weitergeht. Und Olli Zier!? Brett 2: Karl Haller-Oliver Zier. Er hatte sich seine Aufgabe einfacher vorgestellt. Als Nachziehender in einer ebenfalls französichen Abtauschvariante war er dem zähen Positionsgeschiebe ausgesetzt, versuchte aber schnell, die Initiative an sich zu reißen. Nach weißer 0-0-0 (großer Rochade) baute er sich am Damenflügel bedrohlich auf, um den gegnerischen König zu erlegen. Nach einem zwischenzeitlichen Minus von zwei Bauern (geopfert!?), war so manchem nicht ganz klar, ob er eigentlich gut steht (zumindest dem Fahrer unserer Schachkids nicht). Aber im Endspurt überspielte Oliver seinen Gegner im Königsangriff, gewann die Dame und musste dann auch noch nach fast vier Stunden Spielzeit nachweisen, das er Mattsetzungen beherrscht. Er beherrscht es: 3:1 aus Forchheimer Sicht, für das man sich aber lange abrackern musste. Nicht immer gewinnt der „kleine David“. Uff!!“