Erstmal Erster bleiben – jetzt mit Bericht

Michael Burggraf

Mit einem deutlichen 6,5:1,5 Heimsieg hat unsere 2. Mannschaft ihre Tabellenführung in der Regionalliga Nordost verteidigen können. Philipp Auburger und die Seinen legten die SF Fürth regelrecht übers Knie und ließen nur drei Remisen zu. Die Gäste stecken nun knietief im Abstiegssumpf. Selbst Michael Burggraf, der lange Zeit im Endspiel wie der sichere Verlierer aussah, konnte seine Partie noch drehen. Was unser früheres Mitglied Klaus-Jürgen Erler (s. Foto) ganz genau im Auge behielt. Nun kommt es in der nächsten Runde zum Spitzenduell mit dem punktgleichen Verfolger SC Bad Kötzting. Jetzt mit ausführlichem Bericht. Partien folgen, sobald sie mir vorliegen.
Liga-Seite

SC Forchheim 2

– SF 1951 Fürth

6,5:1,5
Michael Burggraf

(2119)

– Karl Wittmann

(2039)

1:0
Jens Herrmann

(1982)

– Daniel Kuehn

(2010)

remis
Philipp Auburger

(1959)

– Wolfgang Schöller

(2004)

remis
Martin Killmann

(1997)

– Thomas Dittmar

(1873)

1:0
Johannes Mann

(1933)

– Thomas Kirbach

(1936)

1:0
Michael Stephan

(1884)

– Robert Koschka

(1895)

1:0
Robert Wagner

(1798)

– Günther Koschka

(1847)

1:0
Dr. Reinmar Killmann

(1777)

– Alexander Hinzmann

(1729)

remis

Hier der Bericht des Kapitäns Philipp Auburger:

„Gegen SF Fuerth 1951 e.V. 1 gelang uns der bisher mit Abstand überzeugendste Sieg (6.5:1.5). Zu den Partien (der erstgenannte Spieler ist der Forchheimer). Brett 1: M. Burggraf – K. Wittmann 1:0: Hier gab es ein kleines Meisterwerk der Burggrafschen Überlistungskunst zu bestaunen. Durch die Caro-Kann-Verteidigung kam Michael zu einer soliden Stellung, welche aber durchaus auch Dynamik enthielt. Im Mittelspiel ließ Michael einen Einschlag am Königsflügel zu, da er zunächst glaubte das Material wieder zurück gewinnen zu können. Das stimmte fast – genauer gesagt bis auf einen Bauern. Seine Stellung war schlechter, doch trotz Damentausch beschwor er durch die Aktivität seiner Figuren stets (taktische) Komplikationen herauf. Der Gegner tauschte Material ab, konnte seine Stellung aber nicht konsolidieren. Da Michael seinen König aktivierte, was der Gegner unterschätzte und seinerseits versäumte, gelang es ihm tatsächlich die Partie im (Turm-)Endspiel mit einem starken Freibauern noch zu drehen.

Brett 2: J. Herrmann – D. Kuehn remis: Jens versuchte mit der seltenen Sokolski-Eröffnung zu ueberraschen, erhielt jedoch eine passive Stellung. Er verteidigte sich zunächst umsichtig, verlor dann jedoch durch gegnerische Taktik einen Bauern. Immerhin konnte er die Damen tauschen, wodurch er ein schlechteres, aber noch zum Remis tendierendes, Endspiel erhielt. Der Gegner versuchte es mit der Brechstange, indem er einen Springer für zwei Bauern gab. Damit konnte Jens die Stellung wieder ausgleichen und die Partie endete nach weiteren Abtäuschen remis.

Brett 3: P. Auburger – W. Schöller remis: Durch das Russische Dreispringerspiel kam ich zu einer soliden Stellung, welche ich jedoch wesentlich dynamischer hätte behandeln können. Mein Gegner versuchte es zu Beginn des Mittelspiels mit schrittweiser Einengung. Da ich seine versteckten Bauernschwächen erkannte und bedrängte, brachte ihm das jedoch keinen Vorteil. Nach dem Abtausch der Leichtfiguren errang ich eine etwas angenehmere (und vielleicht auch minimal bessere) Stellung. Ich versuchte meinen Gegner in die Defensive zu drängen, spielte jedoch zu zaghaft um ihn ernsthaft zu gefährden. Nach der Abriegelung der Bauernstruktur am Königsflügel (welche ich hätte vermeiden sollen) und Damentausch, kam es im Turmendspiel zum Remis durch Zugwiederholung.

Brett 4: M. Killmann – T. Dittmar 1:0: Martin ließ sich gegen die Benoni-Verteidigung seines Gegners auf heftige Komplikationen ein, welche zunächst nachteilig für ihn schienen. Er trieb seinen Gegner jedoch soweit in die Komplikationen, dass dieser sich sozusagen selbst umbrachte. Als Martin seine Figuren vollständig aktivieren konnte, war ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen.

Brett 5: J. Mann – T. Kirbach 1:0: Johannes reagierte auf das Damengambit mit der Slawischen Verteidigung. Er baute sich gewohnt solide auf, glich das Spiel aus und kam dann zu erheblichem Druck am Damenflügel. Sein Gegner wurde so in die Defensive gedrängt und musste, aufgrund eines Fingerfehlers, bald aufgeben.

Brett 6: M. Stephan – R. Koschka 1:0: Michaels Gegner wählte die Jaenisch-Variante gegen die Spanische Eröffnung. Die Komplikationen konnten Michael jedoch nicht abschrecken. Er nahm das Gambit an und ließ sich nicht in die Defensive drängen. Es entstand eine zentral blockierte Stellung, in welcher sein Gegner nicht über ausreichende Kompensation verfügte. Noch dazu konnte Michael Druck am Königsflügel entwickeln. Er gewann einen weiteren Bauern, doch es gab noch gegnerische Schwindelchancen. Daraufhin konsolidierte Michael seine Stellung und entschied die Partie durch Damenfang.

Brett 7: R. Wagner – G. Koschka 1:0: Robert wählte Sizilianisch und konnte sein Spiel früh befreien, woraufhin sein Gegner den Übergang in ein damenloses Mittelspiel anstrebte. Dieses war zunächst ausgeglichen, doch Robert baute seine solide und zugleich aktive Stellung schrittweise aus. Dadurch trieb er seinen Gegner in die Defensive und zwang ihn schließlich eine Qualität zu geben. Diesen entscheidenden Vorteil ließ Robert sich nicht mehr nehmen und kam zu einem überzeugenden Sieg.

Brett 8: Dr. R. Killmann – A. Hinzmann remis: Reinmar konnte das anfänglich zu passive Spiel seines Gegners ausnutzen und einen Bauern gewinnen, welchen er bis ins Endspiel festhielt. Dann versäumte er es jedoch, den Druck weiter auszubauen und ließ Gegenspiel zu. Schließlich hätte Reinmar den Mehrbauern zurückgeben müssen, um Zugwiederholung zu vermeiden. Da er jedoch keinen Vorteil mehr sah, endete die Partie an dieser Stelle remis. „