Der Ersatz schlägt zurück – jetzt mit Bericht und Partien

IM Milan Orsag

Die 2. Mannschaft konnte ihren zweiten Sieg feiern. Es mussten zwar drei Ersatzspieler an die Bretter, trotzdem wurde gegen die in Bestbesetzung angetretene Großenseebacher Mannschaft ein 4,5:3,5 Erfolg erzielt. Damit „rächten“ sich Christoph Stäblein und sein Team für die Schlappe unserer Jugend in der Bayernliga. Besonders beachtenswert sind der Sieg Fabian Justis und das Remis Martin Killmanns gegen erheblich stärkere Kontrahenten.

FSV Großenseebach

– SC Forchheim 2

3,5:4,5

David Schneider

(2218)

– IM Milan Orsag

(2391)

0:1
Alexander Seyb

(2242)

– Stefan Lang

(2182)

1:0
Mario Linsenmeyer

(2101)

– Michael Burggraf

(2121)

0:1
FM Dieter Seyb

(2239)

– Christoph Stäblein

(2121)

remis
Ralf Rosin

(1986)

– Harald Schulze

(2108)

remis
Daniel Kirch

(2081)

– Martin Haubold

(1895)

1:0
Benjamin Hofmann

(1946)

– Fabian Justi

(1770)

0:1
Stefan Süß

(1841)

– Martin Killmann

(1577)

remis

Hier der Bericht des Kapitäns Christoph Stäblein:

„Gute Leistung mit dem Quentchen Glück zur rechten Zeit(not)

Zur 2. Runde der Regionalliga hatten wir mit der 2. Mannschaft erstmal gegen die Regel „never change a winning team“ heftig verstoßen – nur 3 Spieler aus der ersten Runde konnten wieder dabei sein. Aber die „Neuen“ hatten es in sich, und das kam so:

Als erstes hatte Harald eine Stellung auf dem Brett, in der Gewinnversuche schwer zu starten waren. Der Gegner hatte ihm Remis angeboten, in einer Stellung, die für Harald bereits schlechter war.
Dann folgte ich mit einem Remis nach einer langen Theorievariante, bei der ich gut aus der Eröffnung kam. In der Analyse musste ich allerdings feststellen, dass die Schlussstellung sehr gut für mich stand, da das befürchtete Gegenspiel von Weiß auf der f-Linie leicht zu parieren gewesen wäre. Schade, da hätte ich mehr rausholen müssen (1:1).

Michael, der in „seinem“ Königsindischen Angriff zu f5 kam, entschied die Partie früh, als sein Gegner 22. Sg4 unterschätzte und nach diesem Zug den Angriff bereits nicht mehr abwehren konnte. Michael hatte den Einschlag Tf6: bereits in verschiedenen Varianten geplant (2:1).
Jetzt sah es sehr gut aus für uns, da auch Martin Haubold und Fabian Justi Stellungen mit großen Vorteil auf dem Brett hatten.

Fabian beendete als Nächster: In der vom 1. Zug an auf Königsangriff angelegten Partie (h4, h5), fand sein Gegner nicht die richtige Verteidigung (11. .. f6?). Als die Dame zwangsläufig verloren ging, stand es damit bereits 3:1 für Forchheim.

Martin Killmann kam sehr passiv aus der Eröffnung, fand aber eine Möglichkeit, das Spiel durch Abtausch zu vereinfachen (15. .. Sfd5). Als sich nach fast zwangsläufigem Generalabtausch der Nebel im 27. Zug verzogen hatte, war ein ausgeglichenes Turmendspiel auf dem Brett, das Martin problemlos remis hielt gegen seinen 250 DWZ-Punkte stärkeren Gegner (3,5:1,5). Eine tolle Leistung der beiden Jugendlichen Fabian und Martin!

Stefans Gegner machte Druck auf den Bauern e5 mit dem interessanten Manöver Da1, Lc1, Lb2. Stefan fand kein passendes Mittel dagegen und mit dem Verlust des Bauern war auch die Partie zu Ende (3,5:2,5).

Milan spielte eine seltene Variante (Db3) im Nimzoindisch und opferte einen Bauern (17. c5) für starken Königsangriff. Sein Gegner verteidigte sich umsichtig und hatte zwischenzeitlich die Chance in ein forciertes Remis abzuwickeln (22. .. Lc4: und Weiß muss danach Dauerschach geben). Nachdem der Wettkampf für Großenseebach zu dieser Zeit aber nicht gut stand, war dem Großenseebacher ein Remis wohl nicht erlaubt. Die weiterhin ausgeglichende Partie entschied sich erst in hochgradiger Zeitnot, als Milans Gegner mit nur noch 1 Sekunde auf der Uhr im 38. Zug in guter Stellung einen wichtigen Bauern einstellte und dann im 39. Zug die Zeit überschritt. 4,5:2,5 für Fochheim!

Leider hatte Martin Haubold unterwegs eine Figur eingestellt (30. .. Dd5), nachdem er um den 20. Zug herum bereits großen Vorteil erreicht hatte (28. .. Tg2: war bereits möglich). Sein Gegner revanchierte sich mit dem Fehler 33. Tce3 (besser Df6 mit der Folge Tg3 nach Rückzug des Lf5), nach dem wieder alles offen war. Erst 37. .. Tg3:? verschafft dem weißen König eine Fluchtmöglichkeit über g3, wonach Martin mit einer Qualität weniger gegen den entstehenden Freibauern auf der h-Linie keine Chance mehr hatte. Der Endstand 4,5:3,5 bringt uns in die Spitzengruppe der Tabelle. So kann die Saison weitergehen.“

Hier die Partien zum Nachspielen:
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