Gegen den Tabellenletzten Passau wollten wir unbedingt Punkten und „zwangen“ neben unseren Profis auch Ali Seyb aus der Examensvorbereitung ans Brett. Leider kam es dann so, wie es immer kommt, wenn man sich zum Spielen überreden lässt: Man rennt in eine bessere Vorbereitung, ist nicht 100% bei der Sache und verliert. Dennoch danke für das Mitspielen. Relativ wenig spektakuläre Unentschieden gab es in den Partien von Milos gegen GM Velicka und Hans-Jürgen gegen Robert Offinger. Ich selber probierte eine derzeit sehr aktuelle Englischbekämpfung, zu der es sogar zwei aktuelle Bücher und eine Rezension in „Schach“ gibt. IM Weiss versuchte schnell abzuweichen, kam aber dabei leicht in Nachteil. Dann wollte ich zu viel und fand mich auf einmal in total passiver Stellung wieder, nachdem meine Angriffsfiguren zurückgedrängt wurden. Beide übersahen wir sogar eine Gewinnmöglichkeit für ihn. In der Schlussstellung konnte ich dann gerade so viel Druck auf seine einzige Schwäche aufbauen, dass er eine dreimalige Stellungswiederholung anstrebte. Super sah es bei Vlasti aus. Mit viel Selbstbewusstsein ließ er IM Suran keine Chance und gewann eine strategisch fein gespielte Partie im Schlussangriff. Als ich mich auf den Heimweg machte, liefen beim Stand von 2,5:2,5 noch drei Partien. Manfred konnte dabei gegen FM Hellmayr aus der Eröffnung schon großen Druck aufbauen und hatte im Endspiel Springer gegen Läufer einen Bauern mehr. Verwertung anstrengend, aber sollte möglich sein. Lukas dagegen stand gegen Wolfgang Linhart schrecklich passiv, hier gab ich nicht mehr viel auf ihn. Florian hatte bei besserer Stellung gegen FM Hiermann eine Qualität mehr. Zu Hause angekommen staunte ich dann doch über das Ergebnis: 4:4. Lukas konnte die Partie nicht retten, wobei eine Festung Springer gegen Turm möglich gewesen sein sollte (6-Steiner). Am Brett aber immer schwierig. Manfred hat den Mehrbauern souverän verwertet. Leider zeigte Florian in der Verwertung der Mehrqualität typisch jugendliche Schwächen. Anstatt staubtrocken die Qualität runterzuspielen, wollte er groß im Mattangriff gewinnen und rannte in ein Dauerschach. Schade, aber dennoch war es wichtig, Passau auf Distanz zu halten. Nach der Niederlage von Passau am Sonntag gegen Erlangen sollte damit mit Passau schon der erste Verein sicher hinter uns bleiben.
Partien Runde5.pgn
NN-Artikel
Lukas Schulz berichtet „Es braucht mehr Qualitäts-Sicherung – jetzt mit Artikel“ weiterlesen
Sohnemann raus, Papa rein
So etwas gibt es meist auch nur beim Schach. Dieter Seyb ersetzte Ali, der weiter für das Examen lernt. Viel Erfolg. Die sowieso passive Rubinstein-Variante behandelte er allerdings gegen Johannes Rusche nicht mit der nötigen Vorsicht und musste nach einem Zeitnotgefecht für eine verlorene Sache kämpfen. Manfred war positionell von WGM Elena Levushkina zusammengedrückt nach seinem 1.f4 und hat es gerade so mit Hängen und Würgen Remis gehalten. Flo wurde von IM Köpke kalt erwischt, konnte aber von der Zeitnot von Köpke profitieren, in der dieser eine Figur einstellte. Vlasti spielte eine starke Partie. Eigentlich gefiel mir seine Stellung gegen FM Bredl gar nicht, aber ich wäre auch auf die gleiche taktische Abwicklung reingefallen, die Vlasti Vorteil brachte. Diesen verwertete er souverän. Hans-Jürgen hat sich dafür sich in einer strategisch besseren Stellung von FM Schmitz taktisch voll auseinander nehmen lassen.
Lukas habe ich aufgefordert, das Remisangebot anzunehmen. Es war eine Sveshnikov-Stellung (z.B. aus Kreuzer-Rupprecht), die ich sogar besser für Schwarz einschätze. Milos solide remis wie immer, diesmal gegen GM Stocek. Den Schlussakkord durfte diesmal ich liefern. Ich erwischte meinen Gegner FM Seifert in einer scharfen Reti-Variante und konnte einen Bauern gewinnen. Bei der Verwertung ging ich oft zu sehr auf Nummer sicher und wollte kein Gegenspiel zulassen, so dauerte die Partie die volle Spielzeit. Mit einer geschickten Abwicklung in ein gewonnenes Läuferendspiel konnte ich schließlich den Sieg einfahren. Nach meiner letzten Saison mit nur Remisen – zu meiner Ehrenrettung waren aber einige GMs dabei – wusste ich schon gar nicht mehr, wie sich das anfühlt. 4,5:3,5 gegen einen Mitkonkurrenten. Mit sieben Punkten ist man aber immer noch nicht im sicheren Hafen. Gegen Erlangen muss im neuen Jahr zumindest noch ein Punkt her.
Partien Runde6.pgn
Bericht beim SC Garching „Sohnemann raus, Papa rein“ weiterlesen
Sensation gegen Bad Mergentheim – jetzt mit Partien
Mit einem Sieg in der 2. Bundesliga Ost gegen die SF Bad Mergentheim war nicht zu rechnen gewesen. Einesteils weil die Württemberger mit ihrer GM- und IM-Phalanx als klare Favoriten galten. Andernteils weil mit GM Vlastimil Jansa und FM Berthold Bartsch, beide bei der Senioren-Weltmeisterschaft in Marienbad, sowie IM Alexander Seyb, der mitten in seinem juristischen Staatsexamen steckt, gleich drei Stammkräfte nicht zur Verfügung standen. IM Andreas Rupprecht dazu: „Und es begann gar nicht vielversprechend. FM Manfred Heidrich kam nach einem Qualitätsopfer von GM Ivanov sehr unter Druck und konnte die schwierige Stellung nicht halten. GM Milos Jirovsky steuerte dann ein ungefährdetes Remis bei, das sein starker Gegner GM Ikonnikov erzwingen musste. IM Andreas Rupprecht wurde von GM Karpatchev mit einer Nebenvariante überrascht und investierte eine Stunde Bedenkzeit, konnte aber keinen Ausgleichsweg finden. Die Stellung war immer leicht besser für Karpatchev, und er verwertete diesen Vorteil nach 60 Zügen im Endspiel. Die ersten Lichtblicke steuerte dann Lukas Schulz bei, der mit Schwarz einen Bauern opferte, mit dem Druck dann die Qualität gewann und diese souverän verwertete. FM Florian Ott setzte alles auf Angriff gegen den supersoliden IM Gasthofer, dem dies gar nicht schmeckte. Auf ein Turmopfer von Florian reagierte er falsch und kam entscheidend in Nachteil. Als Hans-Jürgen Döres gegen IM Panzalovic auch das Remis nach hartem Kampf sicherte, machten wir uns Hoffnungen auf ein 4:4, denn Jörn stand noch halbwegs OK, und Phillipp Auburger auch nur etwas schlechter im Läuferendspiel. Entscheidend bei Jörn war, dass er gegen IM Viktor Gasthofer die Partie lange Zeit völlig unklar halten konnte, und wie so oft kam Gasthofer in starke Zeitnot. Diese Chance ließ sich Jörn nicht nehmen. Damit gingen wir in Führung und brauchten noch ein Remis. Das war aber alles andere als einfach. Nach sechs Stunden Spielzeit konnte Edeljoker Phillipp Auburger gegen Dr. Willi Gross das schwierige Läuferendspiel mit der etwas schlechteren Bauernstellung halten und damit bei seinem Debüt heuer den Mannschaftssieg einfahren. Im Kampf gegen den Abstieg können diese Punkte entscheidend sein.“
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Wer den Turm nicht ehrt…
IM Andreas Rupprecht berichtet aus Augsburg: „Nach der Sensation gegen Bad Mergentheim konnte das Team um Mannschaftsführer Manfred Heidrich die gute Leistung vom Vortag nicht wiederholen. FM Manfred Heidrich begann noch mit einem schnellen Weißremis gegen IM Gregory Pitl. Dann ging es aber bergab. Der sonst so solide IM Andreas Rupprecht stellte in ausgeglichener Stellung zweizügig einen Turm ein, Lukas Schulz hatte gegen GM Schmittdiel mit Weiß strategisch auch keine Chance. Phillipp Auburger machte mit Weiß immerhin Remis, 1:3 aus den Weißbrettern ist natürlich eine zu hohe Bürde für die Schwarzspieler. Schwer unter Druck kamen gleich in der Eröffnung FM Florian Ott gegen GM Nestorovic, Hans-Jürgen Döres gegen IM Stankovic und Jörn Bade gegen IM Kukov. Hans-Jürgen konnte mit einer starken Verteidigung immerhin das Remis sichern, ebenso Jörn Bade. Florian musste nach zäher Verteidigung bei Turm und ungleichfarbigen Läufern mit Wenigerbauern die Überlegenheit des GMs anerkennen. Das 2,5:5,5 ist verkraftbar, da das Ziel, einen Punkt am Wochenende zu holen schon übererfüllt wurde. Die Endspiele gegen die Mitabstiegskandidaten Passau, Garching und Erlangen liegen noch vor uns, die 4:4 Punkte bisher sind eine gute Basis.“
DSB-Ergebnisdienst
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Erste Etappe zum Klassenerhalt – jetzt mit NN-Artikel und Partie
Nach der knappen Niederlage gegen den Erstliga-Absteiger Erfurter SK war unsere erste Mannschaft bereits unter enormen Druck geraten. Gegen den drohenden Abstieg bedurfte es beider Punkte gegen den Gastgeber SK König Plauen. Die Marschrichtung, vorne zu halten und hinten zu gewinnen, war angesichts der schier übermächtigen Spitzenbretter des Aufsteigers vorgegeben. Wir mussten auf IM Alexander Seyb (Jura-Staatsexamen) und FM Berthold Bartsch (Deutsche Seniorenmeisterschaft) verzichten, während Plauen nicht auf seine polnischen Titelträger GM Tomasz Markowski und GM Jacek Gdanski zurückgreifen konnte. Trotzdem bekamen es GM Milos Jirovsky und GM Vlastimil Jansa mit einem griechischen Großmeister und einem starken tschechischen Nachwuchsspieler zu tun. Sie hielten sich. Ein schnelles Remis machten Hans-Jürgen Döres und FM Manfred Heidrich. Die Stellung von Florian Ott war noch offen, die restlichen Partien sahen nicht gerade gut aus, vor allem die Niederlage von Lukas Schulz zeichnete sich bereits ab. Hier bekam Jörn Bade ein Remisangebot, das man von der Stellung her annehmen müsste: Dem Gegner gelang es, den Isolanie zu blockieren und sich optimal aufzustellen. Doch Jörn lehnte für die Mannschaft das Angebot ab und überspielte ab dann seinen Gegner eindrucksvoll. Warum alle vor Jörn Angst haben (siehe Bericht Plauen), ist nun verständlich. WGM Jolanta Zawazka (Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft der Frauen im Team Polen) überzog derweil ihren positionellen Vorteil und IM Andreas Rupprecht hätte sogar Gewinnchancen bekommen können. In beiderseitiger Zeitknappheit endete die Partie nach kleinen Ungenauigkeiten gerecht im Dauerschach. In der Zwischenzeit verstärkte Florian Ott seinen Angriff mit einem Bauernopfer und zwang seinen Gegner zu einzigen Zügen. Selbst der Computer braucht einige Zeit, um die Stärke des Angriffs von Florian zu erkennen. Für einen Menschen war es kaum zu verteidigen und so haben wir Jörn und Flo einen enorm wichtigen Sieg gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf zu verdanken. Partien folgen.
NN-Artikel
Bericht beim SC Erlangen
Hier der Bericht des Erfurter SK
Und hier der Bericht des SK König Plauen
Lukas Schulz-Blog
Hier mit entscheidende Partie Ott-Kunze mit Florians Kurzanalyse
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Schulz sensationell
Der Erfurter SK ist wieder einmal in der 2. Bundesliga Ost. Nachdem er wiederholt einjährige Gastspiele ganz oben gegeben hatte, bekam es unsere erste Mannschaft mit den Thüringer Schachfreunden zu tun. Oft waren es knappe Wettkämpfe, auch wenn der Erfurter SK mit vier Großmeistern (GM) und vier Internationalen Meistern (IM) als klarer Favorit in die samstägliche Runde ging. Dass es dann mit 3:5 aus unserer Sicht doch noch spannend wurde, war einem glänzend aufgelegten Lukas Schulz zu verdanken, der als Neuzugang den ESK-Kapitän IM Thomas Casper bezwingen konnte. Weil aber FM Florian Ott, Hans-Jürgen Döres und Edel-Joker Jörn Bade unterlagen und die übrigen Forchheimer nicht über ein Remis hinaus kamen, blieb es bei der erwarteten, doch nicht erhofften, Niederlage. Mit viel Glück wäre sogar mehr drin gewesen. Vlasti stand lange Zeit auf Gewinn und fiel in einen taktischen Trick, der ihn einen halben Punkt kostete, Manfred bot GM Enders Remis an, anstatt mit einer Jugendschachkombination einen Bauern zu gewinnen und Hans-Jürgen hatte in passiver Stellung einen Zug lang gegen IM Machelett die Möglichkeit, die Partie total kippen zu lassen. Partien folgen.
Hier der Bericht des Erfurter SK
Tabelle auf Schachbundesliga
Vereinsmeisterschaft 2016/17 – neuer Anmeldestand
In der kommenden Saison bietet der Schachclub wieder eine Vereinsmeisterschaft an.
Die Gruppen werden nach DWZ eingeteilt, um etwa gleich starke Felder zu erhalten.
Geplant sind eine A-Gruppe für Spieler mit DWZ >1800, eine B-Gruppe für Spieler mit DWZ zwischen 1400 und 1800, sowie eine C-Gruppe für Spieler mit DWZ <1400. Diese Gruppe könnte vor allem für Jugendspieler interessant sein.
Gespielt werden 7 Runden im Rundenturnier, mit einer Bedenkzeit von 2h/40 Züge + 30 min in der A- und B-Gruppe, bzw. von 90 min/Partie in der C-Gruppe. Alle Gruppen werden nach DWZ ausgewertet.
Rundentermine sind immer freitags, A- und B-Gruppe um 19.30 Uhr, C-Gruppe um 18.00 Uhr, was aber in Absprache mit dem Gegner auch verlegt werden kann.
Gastspieler sind herzlich willkommen!
Termine: 21.10.16, 11.11.16, 25.11.16, 16.12.16, 27.01.17, 10.02.17, 24.02.17
Anmeldungen bitte bis 12.10. bei mir (kristin.braun[at]fau.de).
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Termine Vereinsblitz 2016 – Nächster Termin: 15. Juli
Auch in der Saison 2015/16 bietet der Schachclub Forchheim wieder eine Vereinsblitz-Serie an. Die Termine habe ich auf den 1., 15. und 29. Juli 2016 festgesetzt. Gespielt werden neun Doppelrunden, je nach Teilnehmerzahl im Schweizer System oder als Rundenturnier à fünf Minuten Bedenkzeit. Anmeldung jeweils freitags bis 19:45 Uhr, Beginn um 20 Uhr. Auch Gäste sind herzlich eingeladen. Ein Startgeld wird nicht erhoben. Die drei besten Turnierergebnisse werden am Ende zusammengezählt.
Zwischenstand
Kristin beim adh-Open
Im Rahmen der Hessischen Einzelmeisterschaften fand vergangenes Wochenende in Flörsheim am Main das adh-Open Schach statt. Hinter diesem Namen verbergen sich die Deutschen Hochschulmeisterschaften, welche seit 2015 nach langer Pause wieder stattfinden. Als Vertreterin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg nahm Kristin Braun an dem Turnier, das von der Frankfurt University of Applied Science organisiert wurde, teil. Der Erfolg hielt sich allerdings in Grenzen, mit 3,0 Punkten und Platz 9 wird sie nicht sonderlich zufrieden sein.
Turnierseite
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Auburger wird neuer Vereinsmeister
Fast hätte Manfred Heidrich sich seinen vierten VM-Titel in Folge gesichert. Nach der 5. Runde hatte er einen Punkt Vorsprung auf Verfolger Philipp Auburger, das direkte Duell der beiden stand jedoch noch an. Dieses konnte Philipp nach einer schönen Partie gewinnen und so die A-Gruppe mit der besseren Sonneborn-Berger-Wertung zu seinen Gunsten entscheiden. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahlen wurden die A- und B-Gruppe zusammen ausgetragen. Hier erreichten Manfred und Philipp je 5 Punkte aus 6 Partien. Die B-Gruppe gewinnt Kristin Braun (4,5/6) vor Edgar Schwab (2,5). Die weiteren Platzierungen: 3. Fabian Justi (2,0), 4. Klaus Erlenbach (1,5), 5. Erwin Sternadl (0,5).
In der C-Gruppe waren dieses Jahr sieben Teilnehmer am Start, fünf davon waren Jugendspieler. Sieger wurde unser Kreisliga-Spieler Robert Thiele mit 5 Punkten aus 6 Partien vor dem punktgleichen Stefan Seitz. Dieser war nur dem Sieger unterlegen und darf sich über ein DWZ-Plus von fast 170 Punkten freuen. Dritter wurde Heinz Heger (3/6). Die weiteren Platzierungen: 4. Jonas Heimann (3), 5. Jonathan Stubmann (2), 6. Elias Leisterer (1,5), 7. Vincent Schostack (1,5). „Auburger wird neuer Vereinsmeister“ weiterlesen