Alle vier fahren zur „Deutschen“

Léon, Robert, Michael

Unser Nachwuchs ist von den Bayerischen Jugend-Meisterschaften in Regensburg mit dem besten Abschneiden der Vereinsgeschichte zurückgekehrt. Alle vier dürfen in den Pfingstferien an der „Deutschen“ in Willingen/Sauerland teilnehmen. In der U12 dominierte Léon Mons (6,5/7) das Feld nach Belieben und wurde verdientermaßen Bayerischer Meister, Michael Stephan gelang der 4. Platz. In der U10 setzte Robert Wagner (5,0) seinen Aufwärtstrend fort und wurde Dritter. Turnierfavorit Dominik Nöttling (4,5) landete trotz nicht besonders überzeugender Leistungen immer noch auf Rang 4. Wir gratulieren! Alle Ergebnisse und Kurzberichte hier:

Gegner von Dominik Nöttling:

Gegner von Robert Wagner:

Gegner von Léon Mons:

Gegner von Michael Stephan:

Bericht zum 1. Tag (Montag 14.30 Uhr):

„Ein sehr erfreulicher Auftakt für die Forchheimer. Alle vier konnten ihre Partien gewinnen. Während Léon von einer Fehlkombination seines Gegners profitierte und den Vorteil sicher nach Hause brachte, siegte Robert im Schnelldurchlauf. Eine Eröffnungsfalle mit Damenopfer brachte seinen Kontrahenten zur Strecke. Dominik opferte gegen die Französische Verteidigung zwei Bauern und brachte den Gegner arg in Bedrängnis. Am Ende ein ungefährdeter Erfolg. Deutlich schwerer tat sich da Michael, der ein wohl korrektes Turm-Opfer annahm, und in der Folge aus der falschen Fortsetzung seines Gegenübers Nutzen zog. Etwas leichtsinnig, aber noch einmal gut gegangen.“

Bericht zum 2. Tag (Dienstag 9 Uhr und 14.30 Uhr):

„Weiter auf Titelkurs ist Léon durch zwei souveränene Siege. Nach dem problemlosen Vormittagsgewinn spielte er eine Sizilianische Opferpartie und überrollte seinen Gegner mit mehreren Bauern für eine Figur im Endspiel. Dominik war zuerst nicht ganz zufrieden, musste er doch ein Dauerschach hinnehmen, wobei er die gesamte Partie über die gegnerischen Angriffe abzuwehren hatte. Am Nachmittag hatte er dann gegen einen zu passiv agierenden Stefan Ratscheu keine Schwierigkeiten. Michael hatte in einer sehr wechselhaften Partie mit einem Unentschieden etwas Glück. Auch am Nachmittag in einer eigentlich als Remis eingestuften Stellung profitierte er vom Leichtsinn seines Kontrahenten und gewann im Endspiel eine Figur. Spieler des Tages war aber Robert, der mit 100% unerwartet deutlich in Richtung „Deutsche“ steuert. In einer schön geführten Angriffspartie am Vormittag punktete er. Am Nachmittag hatte er gegen das chinesische U10-Talent Ferdinand Xiong allerdings schwer zu kämpfen. Ständig mit dem Rücken zur Wand verteidigte Robert immer haarscharf an der Niederlage. Mit Minus-Bauern sah es nicht gut aus, doch Robert gab nicht auf und stellte im Endspiel eine letzte Falle, in die sein Gegner auch prompt tappte. Man soll eben nie aufgeben.“

Bericht zum 3. Tag (Mittwoch 9 Uhr):

„Im vereinsinternen Duell lieferten sich Léon und Michael heute einen spannenden Wettkampf. In einer Spanischen Partie hatte Léon zwar einen Mehrbauern, aber zugleich auch eine etwas problematische Position. Michael spielte dann zu zurückhaltend und verlor. Dominik hatte sein zweites Remis hinzunehmen. Zur Unzeit rochierend und mit einem f-Doppelbauern verteidigte er die angeschlagene Stellung sehr gut. Im Bauern-Endspiel mit Minus-Bauern rettete er sich dann noch ins Dauerschach. Mit einer für ihn unbekannten Eröffnung hatte sich Robert herumzuschlagen. Von Beginn an ziemlich unter Druck ging Robert eines Bauern verlustig und übersah im Endspiel dann auch noch ein zweizügiges Matt. Trotz dieser Rückschläge sind alle vier Forchheimer noch im Titelrennen, wobei Léon mit 4/4 einsam das Feld anführt.“

Bericht zum 4. Tag (Donnerstag 9 Uhr und 14.30 Uhr):

„Léon ist der Bayerische Meistertitel kaum noch zu nehmen. Heute gewann er zuerst eine positionell geführte Partie im Doppel-Turm-Endspiel. Die gegnerischen Bauernschwächen waren einfach nicht zu leugnen. In der vorletzten Runde schonte er sich durch ein Kurzremis für den letzten Tag. Michael nutzte einen aus der Eröffnung heraus eroberten Mehrbauern zum ungefährdeten Sieg. Am Nachmittag setzte er sich erneut durch und steht kurz vor seiner ersten „Deutschen.“ Ein Spiel auf ein Tor gab es bei Dominik. Gegen Caro-Kann hatte er keine Probleme und gewann sicher. Robert hatte sich Raumvorteil erkämpft, doch der richtige Hebel fand sich nicht – remis. Am Nachmittag spielten dann Robert und Dominik im vereinsinternen Duell. Dabei gelang Robert ein sensationeller Erfolg in einer sehenswerten Partie. Nach allgemeinem Abtausch und etwas nachlässigem Spiel Dominiks nutzte Robert ein Endspiel Springer gegen eingesperrten Läufer und punktete. Damit haben beide noch Titelchancen. In der U10 herrscht Hochspannung!“

Bericht zum 5. Tag (Freitag 9 Uhr; Siegerehrung 14.30 Uhr):

„Die Schlussrunde war geprägt von dem Bestreben, den Sprung unter die ersten Vier zu schaffen. Einzig Léon konnte befreit aufspielen und hatte mit dem früheren Höchstadter keine großen Hindernisse aus dem Weg zu räumen. In einer Schottischen Partie reichten zwei Mehrbauern zum sicheren Sieg und zu einer fast blütenweißen Bilanz. Dominik einigte sich mit dem chinesischen Talent Xiong auf Remis und reiste dann ohne Siegerehrung wieder heim. Michael und sein Gegenüber wollten beide zur „Deutschen“ und streuten ein elfzügiges Kurzremis ein. Einzig Robert spielte ehrgeizig um den U10-Titel. „Ich wollte gewinnen, aber da kam eine von diesen Stellungen raus, in denen nichts mehr los ist – eine typische Udo-Stellung,“ meinte Robert später. Naja, positionelles Geschiebe scheint unserem Nachwuchs noch nicht recht zu behagen. Herzlicher Dank geht an Jürgen Delitzsch, der mich regelmäßig mit Berichten versorgt hat.“