Gleich zwei Gründe zu feiern gibt es in Bad Mergentheim. Beim finalen Bundesliga-Wochenende besiegte unsere 1. Mannschaft die SG Leipzig knapp mit 4,5:3,5 und stürzte die Sachsen tief in die Abstiegsgefilde. Und FM Alexander Seyb hat durch sein Unentschieden seine zweite Norm auf dem Weg zum Titel eines „Internationalen Meisters“ eingetütet. Daneben entpuppte sich Hans-Jürgen Döres am Schlussbrett als Matchwinner, der beim Stande von 3,5:3,5 auf dem schmalen Grat zwischen Sieg und Niederlage wandelte. Für den erfahrenen Bergsteiger keine wirkliche Herausforderung. Zweiter Tagessieger war FM Andreas Rupprecht, der die frühe Niederlage seines Brettnachbarn FM Christian Schramm ausgleichen konnte. Die übrigen Partien endeten remis. Kapitän FM Manfred Heidrich hat uns einen Bericht geschickt:
Bericht bei der SG Leipzig
Hier der Bericht des Kapitäns Manfred Heidrich:
„Beinahe hätten wir diesen Wettkampf in Unterzahl angetreten, da Hans-Jürgen Döres bei der Anfahrt in einen Stau geraten war, und wir befürchten mussten, dass er nicht rechtzeitig eintreffen würde. Es schaffte es aber – bei einer Karenzzeit von 30 Minuten – „nur“ 20 Minuten zu spät zu kommen. Wie wichtig diese Eile war, sollte sich noch herausstellen.
Ich konnte lediglich einen minimalen Vorteil herausholen, der keine Gewinnaussichten bot. Alexander schien zunächst eine ansehnliche Position zu haben, geriet aber dann unter Druck. Letztendlich konnte er aber standhalten. Auch die Partie von Milos hatte keine großen Höhepunkte. Nach längerem Manövrieren konnte sein Gegner zwar einen Bauern erobern, die ungleichfarbigen Läufer sicherten aber das Remis. Lebhafter war dafür Vlastimils Spiel. Sein Gegner opferte mit den schwarzen Steinen eine Figur zwecks Auflösung des weißen Zentrums und Königsangriff. Vlastimil gab die Figur zurück. Sein aktives Figurenspiel kompensierte den Minusbauern, und auch diese Partie endete unentschieden. Christian wollte den Gegner mattsetzen, und beeilte sich, zu opfern. Leider reichte der Angriff nicht aus, und Christian geriet in ein hoffnungsloses Endspiel.
Florian kam zunächst ausgeglichen aus der Eröffnung heraus. Als der Gegner zu ungestüm angriff, konnte Florian einen Bauern gewinnen, und hoffte auf einen Sieg im Endspiel. Die Aktivität der gegnerischen Figuren verhinderte jedoch dieses Vorhaben, und Florian musste sich mit einem halben Punkt zufrieden geben.
Andreas behandelte die Eröffnung ehrgeizig, was ihn teuer zu stehen hätte kommen können. Sein Gegner ließ jedoch nicht nur eine gute Möglichkeit aus, sondern nahm kurz danach zu optimistisch einen Läufer weg. Durch Mattdrohungen konnte Andreas die gegnerische Dame gewinnen; dessen letzter Versuch, eine Festung aufzubauen, vereitelte Andreas mit einem lehrbuchartigen Durchbruch. Hans-Jürgen sorgte schließlich für unseren Sieg. Er hatte den Zeitnachteil schnell aufgeholt, und erreichte eine angenehme Stellung. Danach wurde es zwar unübersichtlich, im Endspiel Dame + Läufer gegen Dame + Springer hatte Hans-Jürgen die Stellung wieder im Griff, und erzwang durch einen Mattangriff entscheidenden Materialgewinn.“
SC Forchheim | – SG Leipzig | 4,5:3,5 | ||
GM Milos Jirovsky | (2455) | – FM Roland Voigt | (2450) | remis |
GM Vlastimil Jansa | (2443) | – IM Heiko Machelett | (2417) | remis |
FM Andreas Rupprecht | (2419) | – IM Hannes Langrock | (2402) | 1:0 |
FM Christian Schramm | (2406) | – Leonard Richter | (2088) | 0:1 |
FM Alexander Seyb | (2428) | – Erik Schaefer | (2234) | remis |
FM Manfred Heidrich | (2336) | – CM Joachim Solberg | (2286) | remis |
Florian Ott | (2244) | – FM Stephan Rausch | (2302) | remis |
Hans-Jürgen Döres | (2184) | – FM Matthias Liedtke | (2282) | 1:0 |