Mit seiner DWZ von 2166 gehört er zur Spitze der U18-Spieler Bayerns. Gerade ist er in seiner Altersklasse Bayerischer Meister geworden (wir berichteten). Der Amberger Florian Ott ist Mitglied des SC Forchheim geworden und verstärkt ab sofort unsere Bundesliga-Mannschaft und unser Nachwuchsteam in der Bayernliga. Der 17-jährige Schüler hat bereits beeindruckende Erfolge und ein großes Entwicklungspotential vorzuweisen. Beim Spielabend seines neuen Vereins hat er sich auch schon sehen lassen. Herzlich willkommen bei uns! Wir haben unserem Neuzugang einige Fragen gestellt, um ihn besser kennenzulernen:
Wann und von wem hast du das Schachspiel gelernt?
Gelernt habe ich das Schachspiel wie viele andere Spieler von meinem Vater. Ich erinnere mich noch ziemlich genau, als mein Vater mir vor ungefähr zehn Jahren dieses tolle Spiel beigebracht hatte. Dieses „Spiel“ faszinierte mich von Beginn an sehr, und bald darauf hatte mein Vater keine Chance mehr gegen mich ;).
Was hat dich am „Königlichen Spiel“ fasziniert und fasziniert dich bis heute?
Fasziniert hat mich vor allem die Vielfältigkeit dieses Spiels. Dadurch wird es mir nie langweilig, da jede gespielte Partie einzigartig ist.
Was waren deine ersten Schachtuniere?
Meine ersten Tuniere spielte ich im Alter von 9-10 Jahren auf Bezirksebene. Mein allererstes Tunier war ein OSJ-Cup (vergleichbar mit den Rapidtunieren, nur im Bezirk Oberpfalz). Ich wurde auf Anhieb Vierter, was mich einerseits erfreute, aber natürlich auch ärgerte. Von nun an hatte ich den Ehrgeiz, besser zu werden, und bereits ein Jahr später gelang mir als Vorletzter der Setzliste ein unerwarteter 11. Platz auf der Bayerischen Meisterschaft in der Altersklasse U12.
Hast du im Verein irgendwelche Aufgaben übernommen? Falls nicht hast du das noch vor?
Vor ungefähr einem halben Jahr habe ich begonnen, dass Jugendtraining zu halten, welches ich auch nach Möglichkeit weiterführen möchte.
Außerdem habe ich meinen Mannschaftskollegen der SGS-Jugendmannschaft (welche momentan ebenfalls in der Bayernliga spielt und letztes Jahr dank einer herausragenden Mannschaftsleistung einen tollen 4. Platz geschafft hat) regelmäßig bei der Vorbereitung geholfen.
Welchen Schachvereinen hast du bislang angehört?
Seit Beginn meiner Schachlaufbahn bin ich Mitglied der SG Siemens Amberg, was natürlich auch damit zu tun hat, dass das Vereinsheim gut erreichbar ist.
Welche Tuniere und Meisterschaften konntest du bislang gewinnen?
Auf Bezirksebene: mehrfach Jugendbezirkmeister in verschieden Altersklassen, mehrfach Bezirksmannschaftsmeister und einige Jugendschnellschachtuniere
Auf Bayernebene: Drei Mal Bayerischer Meister (U12, U16 und U18), 1. Platz Landesliga Nord und zahlreiche Jugenschnellschachopen (z. B. Rapidtuniere).
Was war dein größter Erfolg, was deine schlimmste Niederlage?
Mein größter Erfolg war definitiv der 2. Platz der U16 Mannschaftsmeisterschaft, der uns zur Teilnahme an der Deutschen Vereinsmeisterschaft berechtigte. Dies stellt vermutlich den größten Erfolg der SG Siemens Amberg in ihrer Vereinsgeschichte dar.
Meine schlimmste Niederlage war die Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft 2011. Ich verlor die ersten drei Runden aufgrund einer bodenlosen Leistung, und obwohl ich am Ende durch eine Leistungssteigerung noch 20. von 30 wurde, war es definitiv eine schlimme Niederlage.
Wer trainiert dich derzeit?
Ich arbeite seit meiner ersten Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft 2009 mit Frau Nadja Jussupow zusammen. Neben der Betreuung auf der Bayerischen und Deutschen habe ich jede Woche drei Stunden Unterricht bei ihr.
Welche Ziele hast du dir kurzfristig und mittelfristig gesetzt?
Kurzfristig liegt der Fokus nahezu ausnahmslos auf der kommenden Deutschen Jugendeinzelmeisterschaft in Magdeburg. Obwohl das Teilnehmerfeld sehr stark ist will ich dort einen guten Platz machen. Nebenbei versuche ich natürlich mein Rating zu verbessern, welches in letzter Zeit etwas gesunken ist. Mittelfristig will ich versuchen mir den Fide-Meister-Titel zu „erkämpfen“ und gute Leistungen auf Tunieren und natürlich auch in der 1. Mannschaft des SC Forchheims zu zeigen.
Was hat dich dazu gebracht, zum SC Forchheim zu kommen?
Der Hauptbeweggrund war die sportliche Perspektive. Die Erwachsenenmannschaft der SG Siemens Amberg „steckt“ in der Oberpfalzliga „fest“ und es ist nur eine Frage der Zeit, bis unsere Jugendmannschaft „zerfällt“ (Studium, kein Nachwuchs etc.). Außerdem suchte ich eine neue Herausforderung, da ich in unserem Verein mit einem Abstand von über 150 DWZ die Rangliste anführe. Natürlich fiel es mir sehr schwer, nicht mehr für meinen Verein zu spielen, da vor allem unsere Jugendmannschaft stark zusammengewachsen ist. Ich möchte der SG Siemens Amberg daher für viele schöne und erfolgreiche Jahre danken und wünsche ihr alles Gute für die Zukunft!
Was machst du in deiner Freizeit wenn du dich nicht mit Schach befasst?
Neben Schach spiele ich in meiner Freizeit mehrere Stunden pro Woche Fußball. Außerdem gehe ich gerne Billard spielen und Schwimmen.
Herzlichen Dank.