Da wird es einem angst und pang – jetzt mit Bericht

Jens Herrmann

So langsam macht einem unsere 1. Mannschaft Angst. Auch gegen den Aufsteiger von der SG Pang/Rosenheim setzte es einen 4,5:3,5 Erfolg – und damit die Tabellenführung der 2. Bundesliga Ost! Einen Punkt vor dem Titelfavoriten Erfurter SK sind FM Manfred Heidrich und seine Mannen urplötzlich auf Aufstiegskurs, dabei war es vor Saisonbeginn in den Planungen doch um den Klassenerhalt gegangen. Diesmal waren es die letzten beiden Bretter, FM Berthold Bartsch und Ersatzspieler Jens Herrmann, die mit ihren Siegen den Verlust Hans-Jürgen Döres´ auszugleichen wussten. Auch hier endeten wieder fünf Partien unentschieden, was viel über das ausgeglichene Niveau der Mannschaften erzählt. Jetzt mit ausführlichem Bericht des Kapitäns FM Manfred Heidrich. Partien folgen noch.
NN-Artikel
Bericht bei Zugzwang

SC Forchheim

– SG Pang/Rosenheim

4,5:3,5
GM Milos Jirovsky

(2457)

– IM Valery Atlas

(2450)

remis
FM Léon Mons

(2383)

– IM Georg Froewis

(2426)

remis
FM Andreas Rupprecht

(2379)

– FM Marco Baldauf

(2346)

remis
FM Alexander Seyb

(2337)

– IM Maximilian Berchtenbreiter

(2404)

remis
FM Manfred Heidrich

(2305)

– Jochen Maurer

(2218)

remis
Hans-Jürgen Döres

(2158)

– FM Robert Vogel

(2196)

0:1
FM Berthold Bartsch

(2171)

– FM Siegfried Neuschmied

(2221)

1:0
Jens Herrmann

(1982)

– CM Manfred Keller

(2116)

1:0

Hier der Bericht des Kapitäns FM Manfred Heidrich:

„Was du gegeben hast, wirst du doppelt zurückerhalten“ – das klingt nach der Prophezeiung eines Sehers; und dieser Spruch sollte sich in unserem Wettkampf bewahrheiten: Wir gewannen mit Glück und Kampfgeist einen Wettkampf, in dem uns eine Niederlage gedroht hatte. Zunächst wurden wir durch die Aufstellung überrascht; im Vergleich zum Vortag hatten die Rosenheimer sich verstärkt aufgestellt und präsentierten am Spitzenbrett den IM Valery Atlas, der am Vortag noch nicht zum Einsatz gekommen war. Dadurch aus der Vorbereitung gebracht, begnügte sich Alexander mit einem schnellen Unentschieden. Léon holte nicht viel aus der Eröffnung heraus, die etwas bessere Bauernstellung wurde durch aktives Figurenspiel seines Gegners kompensiert. Milos musste sich einer leichten gegnerischen Initiative erwehren, hatte aber keine Mühe, das Gleichgewicht zu wahren. Dann aber sah es an Andreas‘ und meinem Brett zappen duster aus; auch Hans-Jürgen geriet nach anfänglich guter Position immer mehr unter Druck. In dieser kritischen Lage sorgte Berthold durch einen sicher herausgespielten Sieg für einen Hoffnungsschimmer; er wehrte kaltblütig alle Angriffsbemühungen seines Gegners ab, und erzielte entscheidenden Materialvorteil. Andreas hatte einen Bauern weniger und stand positionell schwer bedrängt; dann jedoch eroberte sein Gegner einen weiteren Bauern, musste jedoch ungleichfarbige Läufer zulassen. Andreas bekam Gegenspiel, eroberte einen Bauern zurück und erzwang durch Turmtausch das Remis.

Beim Versuch, Eröffnungsfallen aus dem Weg zu gehen, war ich in eine schwierige, und später hoffnungslose Lage geraten. Unter Bauernopfer konnte ich in ein Turmendspiel flüchten. Statt unter vorübergehender Rückgabe des Mehrbauern den Freibauern voranzutreiben, fand mein Gegner eine Abwicklung, die ihm mittels Zugzwang einen zweiten Mehrbauern einbrachte… und dann musste er erkennen, das er in einer theoretischen – mir wohlbekannten – Remisstellung gelandet war, in der sein Turm an seinen Bauern „klebte“, und somit kein Fortschritt mehr möglich war. Hans-Jürgen versuchte noch, mit einem Figurenopfer sich zu befreien, konnte aber seine Niederlage nicht mehr verhindern. Jens kam mit leichtem Vorteil aus der Eröffnung heraus; dieser schien jedoch unbedeutend zu sein. Aber aufgrund der kritischen Lage spielte er weiter auf Gewinn, und konnte in einem Läuferendspiel seinen Gegner noch vom Remis-Kurs abbringen. Eine hervorragende Endspielleistung unseres Ersatzspielers, die uns gegen einen Konkurrenten um den Klassenerhalt einen wertvollen Sieg einbrachte!“

Hier die Partien zum Nachspielen:
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