Bundesliga in Mülheim – GM-Norm für Léon

Mit zwei erwarteten Niederlagen sind wir vom Bundesliga-Wochenende in Mülheim zurückgekehrt. Dabei sah es vor Ort erst einmal gar nicht so aus, als ob wir gegen die Sportfreunde Katernberg (1,5:6,5) und gegen den SV Mülheim-Nord (3:5) unbedingt hätten verlieren müssen. Unsere Jungs wehrten sich sehr gut gegen Großmeister mit 2600+ und kamen erst im Endspiel auf den letzten Metern aus der Puste. Eine Erfahrung, die wir bereits vor zehn Jahren in der 1. Bundesliga gemacht hatten. Die Partien entscheiden sich oft erst in der sechsten Stunde zu unseren Ungunsten. Auf Normen-Kurs ist unser FM Leon Mons, der bereits im IM-Bereich erfolgreich war und nun den GM-Bereich ins Auge fasst. Mal sehen, was beim zentralen Wochenende im Schwetzinger Schloss so alles passiert… Kapitän FM Manfred Heidrich hat uns zwei Berichte zukommen lassen.

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GM-Norm für Léon

Hier der Bericht des Kapitäns FM Manfred Heidrich:

1) Katernberg – Forchheim:

„Gegen Katernberg gab es eine hohe 1,5-6,5 Niederlage. Dabei hatten wir in einigen Partien gute Chancen, um vielleicht einen Mannschaftspunkt zu holen! Leider nutzten wir diese Chancen nicht. Eduard, Andreas und ich wurden klar überspielt. Vlastimil hatte eine starke Stellung mit Mehrbauern herausgespielt, fand jedoch nicht den Weg, den Vorteil zu festigen. Sein Gegner kam ins Spiel zurück und erreichte seinerseits ein Endspiel mit Mehrbauern, in dem er schließlich noch den vollen Punkt erarbeitete. Robert hatte ein haltbares Damenendspiel mit Minusbauern, geriet aber zunehmend unter Druck und wurde ausmanövriert. Hans-Jürgen hatte im Mittelspiel eine klar vorteilhafte Position erreicht, verlor aber völlig den Faden und letztlich die Partie. Lediglich für Léon und Alexander lief es besser. Léon stand zunächst unter Druck, aber dann geriet ein gegnerischer Springer auf Abwege. Léon ließ sich nicht bitten, öffnete unter Bauernopfer die Stellung und erzielte entscheidenden Materialgewinn. Alexander hielt dem indischen Spitzenspieler stand und wäre zunächst mit dem halben Punkt zufrieden gewesen. Dann vermied jedoch sein Gegner unbegründet das Unentschieden, gab zwei Bauern preis, und Alexander stand klar auf Gewinn. Leider entschlüpfte ihm sein findiger Kontrahent noch ins Remis.“

2) Forchheim – Mülheim:

„Die Niederlage hielt sich – dank mir – in erträglichen Grenzen. Ziemlich schnell verlor Robert, dessen Gegner recht kräftig eine Linienöffnung zum entscheidenden Angriff nutzte. Eduard schaffte es nicht, seinen Damenflügel zu entwickeln, und seine Position wurde von der gegnerischen Dame gelähmt, was einen Figurenverlust zur Folge hatte. Ohne größe Höhepunkte endeten die Partien von Vlastimil, Léon und Andreas mit unentschieden. Ich geriet zunächst unter Druck, konnte aber einen drohenden Bauernverlust durch ein ungewöhnliches Figurenopfer abwenden. Die Annahme des Opfers hätte Zugwiederholung durch ewige Verfolgung der gegnerischen Dame bewirkt, aber mein Gegner wollte mehr, und überzog dabei seine Stellung. Ich konnte die Qualität gewinnen, und die gegnerischen Angriffsbemühungen durch eine elegante Wendung neutralisieren, worauf der Sieg nur noch eine Formsache war. Alexander geriet in ein schwieriges Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und Minusbauer. Leider ließ er den gegnerischen König zu stark in seine Stellung eindringen; danach war die Position nicht mehr zu halten. Wenigstens hielt Hans-Jürgen stand, dessen Gegner nach langem Manövrieren einen Mehrbauern im Turmendspiel erzielte – allerdings in einer klar theoretisch unentschiedenen Stellung. Der Mülheimer quälte Hans-Jürgen noch über eine Stunde in der Hoffnung, doch noch den Sieg zu erzielen, aber den ließ Hans-Jürgen nicht zu.“