Erstmals in unserer Vereinsgeschichte findet eine Deutsche Meisterschaft in Forchheim statt. Am 12./13. November 2011 sind zum 37. Mal die besten Schnelldenker bei uns zu Gast. Darunter auch Titelverteidiger IM René Stern vom SK König Tegel Berlin. Gespielt wird am Samstag 13-20 Uhr und am Sonntag 9-15 Uhr im neuen Saal des Gasthauses Roter Ochs. Wir freuen uns über diese Herausforderung und heißen alle Teilnehmer und Kiebitze herzlich willkommen! Schirmherr ist der Bundestagsabgeordnete Hartmut Koschyk (Bayreuth), der spontan seine Unterstützung zugesagt hat. Der gebürtige Forchheimer ist Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen. Der Schachversand Ullrich (Eltmann) unterstützt als Partner unsere Ausrichtung mit Bundesliga-Spielmaterial und DGT-Uhren. Außerdem hat uns Landrat Reinhardt Glauber mit kleinen Erinnerungsgeschenken für alle Teilnehmer geholfen. Dafür herzlichen Dank.
Endstand
Fortschrittstabelle
FT-Artikel
Bericht beim SC Erlangen
Ausschreibung
Siegerliste
Teilnehmer Alphabetisch
Teilnehmer nach Spielstärke
NN-Artikel
Abschlussbericht des Turnierleiters Wolfgang Fiedler:
„36 Spieler aus ganz Deutschland waren nach Forchheim gekommen, um den neuen Deutschen Schnellschachmeister zu küren. Darunter waren der amtierende Meister IM René Stern aus Berlin sowie diverse Seriensieger wie IM Podzielny und neun weitere IM, sowie 13 weitere FM. Der SC Forchheim hat das Turnier vorbildlich organisiert durch den Vorsitzenden Udo Güldner und Wolfgang Fiedler, so dass die Teilnehmer ein ansprechendes Ambiente vorfanden.
Hierzu eine kleine Anekdote: Ein Schachfreund war etwas früher angekommen und wollte noch zum Friseur, den er dann auch fand. Nach dem Haarschnitt fragte er, wie er denn zum Spiellokal Roter Ochs käme. Daraufhin pfiff die Friseuse nach ihrem Mann, der sich sofort anbot, den Spieler zum Roten Ochsen zu fahren. Dabei bekam der Spieler gleich noch eine kostenlose Stadtrundfahrt als Zugabe. So herzlich wurden die Spieler aufgenommen.
Unter der Leitung von Bundesturnierdirektor Ralph Alt und dem Co-Schiedsrichter Wolfgang Fiedler verlief das Turnier ohne Vorkommnisse. Nach sechs Runden der „Halbzeit“ führt IM Poetsch (5/6), vor einer „Dreierverfolgergruppe“ nämlich IM Stern, IM Heinemann und IM Reich (je 4/5). Es wird also spannend, wer am Ende die Nase vorne hat.
Runde 9: Der Titelverteidiger IM Stern hat aufgeholt und führt punktgleich mit IM Poetsch das Feld an (7/9). Dahinter IM Heinemann (6/9) und die „jungen Wilden“ IM Strunski und IM Jorczik. Diese Fünf werde wohl den Titel unter sich ausmachen. Auf der Zielgeraden führen IM Stern und IM Poetsch mit je 8 Punkten uneinholbar vor dem restlichen Feld. Doch eine Runde gibts ja noch. Herzschlagfinale, beide mit 9/11 im Ziel. Blitzentscheid: IM Poetsch zieht Schwarz und Partie endet remis. Partie 2 gewinnt er und ist damit Deutscher Schnellschachmeister 2011. Wir gratulieren! Insgesamt eine tolle Veranstaltung, so die Meinung der Spieler.“
Vorbericht:
FORCHHEIM. Für alle Schachfreunde in der Region steigt die Spannung. Am Wochenende heißt es dann „Fünf gegen Deutschland.“ Denn erstmals in der 34-jährigen Vereinsgeschichte richtet der Schachclub Forchheim die Deutsche Meisterschaft im Schnellschach aus. Mit dabei sein werden auch fünf der besten Spieler des SC Forchheim, die ihre hochklassigen Gegner in Schach halten wollen. Die Schirmherrschaft hat der Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Hartmut Koschyk. Ob er erneut den Seriensieger IM Karl-Heinz „Podzblitz“ Podzielny vom SV Letmathe aus Nordrhein-Westfalen mit der Trophäe schmücken darf, wird sich zum Abschluss am Sonntag Nachmittag zeigen. Elf Internationale Meister (IM) und 13 Fide-Meister (FM) streiten sich um ein Preisgeld von 2300 Euro. „Für uns als kleinen Verein bedeutet ein solches Großereignis eine logistische und finanzielle Herausforderung,“ so SC-Vorsitzender Udo Güldner. Umso mehr sei er über die Unterstützung der Sparkasse Forchheim froh.
Leider kann der Forchheimer Spitzenspieler GM Michael Prusikin wegen einer langfristig zugesagten Turnierteilnahme in Frankreich nicht mitspielen. „Das ist für uns als Gastgeber natürlich enttäuschend.“ Zumal der Großmeister im vergangenen Jahr in Hockenheim nur knapp den Meistertitel verpasst hatte. Erst im dritte Stichkampf hatte er gegen den punktgleichen IM René Stern vom SK König Tegel den kürzeren gezogen. „Wir hatten schon gehofft, dass einer von uns ganz vorne mitmischen kann.“ Jetzt müssen die anderen Forchheimer Brettstrategen schnell und gut ziehen. Im Schnellschach dauern die Partien nur 25 Minuten pro Spieler. „Das ist für die Zuschauer sehr attraktiv, weil ständig etwas passiert. Denn lange nachdenken kann man da nicht.“ Dadurch sind elf Runden möglich, die unter der Leitung des Bundesturnierdirektors Ralph Alt (München) und des Fide-Schiedsrichters Wolfgang Fiedler (Forchheim) an zwei Tagen ausgetragen werden. „Dafür haben wir im neu gestalteten Saal unseres früheren Vereinslokals Roter Ochs in Burk erstklassige Bedingungen.“ Wer sind die fünf Denksportler des SC Forchheim, die es mit dem Rest der Republik aufnehmen wollen? Zum einen Fide-Meister Manfred Heidrich (ELO 2306), der als Kapitän der Zweitliga-Mannschaft zu den erfahrenen Haudegen gehört. Der Erlanger hat bereits mehrfach an Deutschen Meisterschaften teilgenommen und möchte sich für seinen Ausrutscher im Vorjahr rehabilitieren. Damals lief es „ganz furchtbar schlecht,“ so dass der 50-jährige Mathematiker sogar Letzter wurde.
Große Hoffnungen setzen die Fans des Forchheimer Schachsports in den Nachwuchsspieler Léon Mons. Der Gymnasiast aus Forchheim ist amtierender Deutscher U16-Meister und steht kurz vor dem Abitur. Nur noch wenige Wochen wird es dauern, bis auch er vom Wltschachverband FIDE den Titel eines Fide-Meisters verliehen bekommt. „Die Spielstärke hat er längst. So ein Eigengewächs hatten wir noch nie.“ Vielleicht kann der „junge Wilde“ es ja den „alten Hasen“ zeigen. Schließlich hat er es inzwischen in der 2. Bundesliga Ost bis ans 3. Brett hinter den Großmeistern geschafft.
Bereits Erfahrungen auf nationaler Ebene hat Fide-Meister Dr. Andreas Kräußling gesammelt. Damals allerdings bei seinem früheren Verein TV Marktheidenfeld. Jetzt kommt der Mathematiker, der nebenbei noch Medizin studiert, nicht mehr so oft dazu, die Figuren zu bewegen. Was an seinem Arbeitgeber, dem Verteidigungsministerium in Bonn liegt. Trotzdem ist der 43-jährige Regionalliga-Spieler mit Bundesliga-Erfahrung ein gefürchteter Schnellschach-Spieler. Was er bei der diesjährigen Bayerischen Meisterschaft in Forchheim unter Beweis stellte. Zwar verpasste er nur knapp den Podestplatz, aber er war der Einzige, der dem späteren Sieger GM Michael Prusikin eine Niederlage zufügen konnte.
Für Hans-Jürgen Döres gehört Schnellschach zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Gebürtig in Ebermannstadt, hat es den 42-jährigen Elektrotechnik-Ingenieur beruflich bedingt ins unterfränkische Niemandsland verschlagen. Dennoch hält er weiter seinem SC Forchheim die Treue und verstärkt die Zweitliga-Mannschaft.
Erstmals bei einer Deutschen Meisterschaft dabei ist Jugendspieler Eduard Miller. Der 16-jährige Gymnasiast aus Erlangen ist Stammspieler des SC Forchheim in der Regionalliga und hat auch schon mehrfach in der 2. Bundesliga Ost Punkte erkämpft. „Er zeigt in den letzten Monaten stark ansteigende Form, zuletzt beim Forchheimer Sparkassen-Open.“ Für die Freunde des Schachsports ist zwei Tage lang jedenfalls für Spannung, sportliche Höhepunkte und gute Unterhaltung gesorgt. Zuschauer sind bei freiem Eintritt herzlich willkommen.“