Fast zwanzig Jahre gehört Peter Rosner zu uns. In dieser Zeit haben wir am und neben dem Schachbrett gemeinsam viel erlebt. Dass der gebürtige Klever heute seinen 60. Geburtstag feiert, das glaubt man gar nicht, wenn man ihn sieht. Wer etwas mehr über die schachliche Entwicklung unseres Geburtstagskindes erfahren möchte, kann weiter unten nachlesen. Wir wünschen Peter alles Gute und weiterhin viel Freude am Schachspiel!
Das Schachspiel erlernte er im Alter von elf Jahren im Gymnasium Kleve von seinem Freund Paul Verfürth. „Wir mussten damals in einem Aufenthaltsraum auf den Bus warten. Das war im Winter 1962/1963. Aus Dame- und Mensch ärgere dich nicht-Spielsteinen habe ich mir mein erstes Schachspiel gebastelt.“ Zu mehr als freien Partien in der Schule kam es jedoch nicht. Später hat ihn dann der damalige Niederrhein-Meister Heinz Hopmann vom SV Springer Kranenburg mit Schachbüchern versorgt. „Wir trafen uns immer abends in der Kneipe. Da habe ich viel gelernt.“ Nach dem Diplom als Pädagoge ging es 1978 nach Berlin, wo Peter Rosner zuerst beim SC Kreuzberg vorbeisah. „Das Spiellokal lag nur wenige Meter von meiner Wohnung entfernt. Für mich als Besucher hat sich aber kein Mensch interessiert. Und so bin ich nur einmal kurz dort gewesen.“ In Erinnerung geblieben sind die Besuche in Ost-Berlin. „Da musste man ja Geld in Ost-Mark zwangsumtauschen und durfte kein DDR-Geld mit in den Westen nehmen. Da habe ich mir immer die billigen Schachbücher des Sportverlages gekauft. Die kosteten nur etwa zwei Mark, statt dem Fünf bis Sechsfachen im Westen der Stadt.“
Beim SC Weiße Dame Schöneberg wurde er dann Mitglied. „Ein kleinerer Verein und sehr gastfreundlich.“ Gleich den ersten Liga-Wettkampf am 2. Brett der 4. Mannschaft gewann Peter Rosner. In Berlin traf er in der 1. Runde eines Opens auch auf den damals gerade aus der Sowjetunion emigrierten Viktor Kortschnoi. „Ich hatte Schwarz und nicht den Hauch einer Chance.“ Leider blieb es durch den beruflichen Wechsel an die Volkshochschule Gifhorn nur ein kurzes Gastspiel in West-Berlin. „In Gifhorn spielte der Schachverein in einer Turnhalle. Die Spieler mussten immer in Turnschuhen antreten. Da kam keine Atmosphäre auf.“
Ab 1980 lebte Peter Rosner in Bamberg, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität und kurzzeitig auch im Stadtarchiv tätig war. 1985 nahm er an der offenen Stadtmeisterschaft teil. „Darauf wurde ich durch Zufall aufmerksam.“ Hier kam der Kontakt zu Spielern der Schachabteilung des TV 1860 Bamberg zustande. „Die waren mir so sympathisch, dass ich gleich Mitglied und ein Jahr später 2. Vorsitzender geworden bin.“ Als der Abteilungsleiter Jürgen Linke 1987 zurücktrat, rückte Peter Rosner auf, wurde 1988 im Amt bestätigt und hatte die Aufgabe bis 1990 und dann wieder 1991-1993 inne. „Es war nur eine kleine Abteilung mit rund 25 Mitgliedern, die in drei Mannschaften starteten und mit ihrer ersten Mannschaft ziemlich hochklassig spielten.“ Heute gibt es kein Schach beim TV 1860 Bamberg mehr. In diese Zeit fällt auch ein Simultan-Wettkampf der Ungarin Zsuzsa Polgar in Bamberg, den Großmeister Lothar Schmid organisiert hatte. „Sie spielte im Deutschen Haus, in dem heute die Stadtbücherei untergebracht ist, an etwa 15 Brettern und kannte keine Gnade.“
In jenen Jahren suchte Lothar Schmid auch eine Unterkunft für den sowjetischen Schach-Nationaltrainer August Liwschitz aus Leningrad. „Wir fuhren gemeinsam nach Waischenfeld, um die Nachwuchshoffnung Michael Bezold zu treffen. Liwschitz suchte im Westen nämlich Spieler, um sie zu trainieren. Daraus wurde aber nichts. Durch den Zusammenbruch der Sowjetunion verloren wir uns aus den Augen.“ Schachlich aktiv war Peter Rosner 1989 bis 1991 auch als Redaktionsmitglied des Schach-Reports/Deutsche Schachblätter. Günter Lossa war Chefredakteur und hielt die Treffen immer im Café Bergschlösschen ab. „Eines Abends kündigte er den Besuch des ungarisch-russischen Meisters Andor Lilienthal an. Der hatte seine viel jüngere Frau dabei. Da gibt es ein Gottseidank nicht veröffentlichtes Foto, auf dem alle für die Zeitung auf das Schachbrett schauen. Nur ich nicht.“
1993 kam Peter Rosner zum Schachclub Forchheim, der sich zu dieser Zeit noch im Keller der Sportgaststätte des VfB Forchheim traf. „Hans Niedermaier war der einzige, den ich kannte. Der spielte früher ja in Bamberg.“ Als der Wechsel des Spiellokals in die Kulturscheune im Krottental vollzogen war, wurde Peter Rosner den Mitgliedern auch vorgestellt. Auf Grund beruflicher Verpflichtungen als freiberuflicher Dozent gab es Schwierigkeiten, den Spielabend am Freitag zu besuchen, und so wechselte Peter Rosner als Spieler für mehrere Saisons zum SV Bammersdorf und zu SB Heroldsbach. Mitglied beim SC Forchheim blieb er aber weiterhin. Was ihm auch einen Einsatz gegen die Ugandische Nationalmannschaft ermöglichte, als diese zur Olympia-Vorbereitung in Forchheim zu Gast war. Dabei gelang Peter Rosner ein Sieg gegen Nationalspieler Paul Oyese. In unsere Siegerlisten konnte sich Peter Rosner erst einmal eintragen: Sieger des B-Pokal im Schnellschach (1997).