Der neue Sportredakteur der Nordbayerischen Nachrichten Forchheim, Christoph Benesch, hat am 27. Februar 2010 einen Artikel zu unserer Bundesliga-Mannschaft verfasst. Hier gibt es den Text zum Nachlesen.
„FORCHHEIM – Im Derby der 2. Schach-Bundesliga am Sonntag um 10 Uhr gegen Noris Tarrasch Nürnberg ist der SCF Favorit. Außerdem könnte Forchheim vom angekündigten Rückzug des Tabellenführers profitieren: Aue will zwar Meister werden, aus finanziellen Gründen aber nicht in die Bundesliga aufsteigen. «Ich habe herausgefunden, dass Aue nicht aufsteigen will. Damit steigen unsere Chancen, als Tabellenzweiter nächstes Jahr ein zweites Mal nach 2002/2003 Bundesligaluft zu schnuppern», freut sich Vorsitzender Udo Güldner.
Doch auch für Forchheim würde es ein finanzielles Abenteuer: «30 000 Euro bräuchten wir dann mindestens als Etat, der Deutsche Meister Baden-Baden hat – nur zum Vergleich – rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung», weiß Güldner. Kann sich der Schach-Club also die Bundesliga überhaupt leisten? «Ich sage es wie Loriot: ,Im Moment nicht‘», gibt Udo Güldner zu. Kostenpunkte wären die weiten Fahrten, zum Teil sogar mit Übernachtungen. Dann sind die Schiedsrichter und die Startgebühr teurer. «Wir brauchen also Sponsoren», hofft der Vorsitzende auf schachbegeisterte Geldgeber.
Eine weitere Anschaffung wäre in Höhe von rund 1500 Euro pro Spieltag die Live-Übertragung ins Internet. «Dafür benötigen wir spezielle Schachbretter mit Sensoren, die Uhren müssten verkabelt werden», erklärt der Vorsitzende. Aber auch sportlich wäre die Bundesliga wohl nicht viel mehr als ein tolles Erlebnis: «Wir sind Amateure, die Gegner überwiegend Profis. Unser Ziel wäre es wohl, diesmal nicht wie noch vor sechs Jahren Letzter zu werden.»
Das Kräftemessen gegen hochbezahlte Berufsschachspieler aus Indien, Holland oder Russland wäre wöchentlich ein ungleiches. «Das ist, als ob die Jahn-Fußballer plötzlich in der Bundesliga kicken», sagt Güldner. Und trotzdem: Lust auf ihr Abenteuer hätten die Forchheimer Schachspieler allemal. Egal, wie es ausgeht. CHRISTOPH BENESCH“