Wie ernst uns der TSV Bindlach nahm, zeigte sich bei der Aufstellung gegen unsere 1. Mannschaft. Die Gastgeber hatten im Franken-Derby der 2. Bundesliga Ost alles aufgeboten, was den IM-Titel trägt. Bei uns fehlte FM Hans Niedermaier, für den Jörn Bade kurzfristig eingesprungen war. Mit einem dramatischen Finale gelang es den Oberfranken, uns mit 4,5:3,5 zu besiegen, und damit unsere (heimlichen) Aufstiegshoffnungen endgültig zu zerstreuen. Da nützte auch der fünfte Sieg im fünften Spiel durch Alexander Seyb nichts mehr. Wenn das so weiter geht…
TSV Bindlach | – SC Forchheim | 4,5:3,5 | ||
GM Roman Slobodjan | (2529) | – GM Michael Prusikin | (2520) | remis |
IM Axel Heinz | (2442) | – GM Vlastimil Jansa | (2482) | 0:1 |
IM Petr Neuman | (2419) | – FM Manfred Heidrich | (2289) | 1:0 |
IM Pavel Cech | (2391) | – Johannes Zwanzger | (2302) | 1:0 |
Alexander Opitz | (2221) | – Alexander Seyb | (2238) | 0:1 |
Andreas Wetscherek | (2254) | – Jörn Bade | (2258) | 1:0 |
Jürgen Delitzsch | (2170) | – FM Berthold Bartsch | (2243) | remis |
IM Gavin Wall | (2255) | – Hans-Jürgen Döres | (2192) | remis |
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Hier der Bericht aus Bindlacher Sicht.
Hier der Bericht des Kapitäns FM Manfred Heidrich:
„Der Wettkampf begann für die Mannschaften unter unterschiedlichen Voraussetzungen. Für Forchheim war es ein Kampf wie jeder andere, für Bindlach ging es um die „Krone Frankens“ (Überlegung 1: Handelte es sich um eine Baumkrone oder eine Zahnkrone?) (Überlegung 2: Ich hab’s! Den Schaum eines frisch eingeschenkten Bieres nennt man bekanntlich auch „Krone“). Die Zeremonie leitete Schiedsrichter Robert Ackermann, der kurzfristig für den erkrankten Jürgen Müller eingesprungen war. Zur „Kronologie“: Michael konnte gegen seinen großmeisterlichen Kontrahenten keinen Vorteil erzielen und einigte sich bald mit ihm auf remis. Ohne große Höhepunkte blieb auch das Spiel von Hans-Jürgen und endete schließlich ebenfalls mit remis. Vlastimil hatte keine Bedenken, seine schwarzen Felder am Königsflügel zu schwächen, und verleitete seinen Gegner, auf ungleichfarbige Läufer abzuwickeln; sein Gegner ließ sich darauf ein, weil er auf Mattangriff hoffte. Vlastimil ließ aber diesen Angriff ins Leere laufen; sein Gegenangriff war wirkungsvoller und brachte entscheidenden Materialgewinn ein. Ich ließ in komplizierter Mittelspielstellung eine für mich unangenehme Gegenüberstellung von Dame gegen Turm zu; deshalb versuchte ich, mit einem zeitweiligen
Bauernopfer mich zu befreien. Leider erwies sich die daraus entstandene Stellung als positionell hoffnungslos, und mein Gegner, ein tschechischer IM, sorgte mit
einigen gezielten Schlägen für die Entscheidung zu seinen Gunsten. Auch Johannes musste sich – ebenfalls gegen einen tschechischen IM – nach lebhaftem
Spiel geschlagen geben. Berthold griff wie gewohnt heftig am Königsflügel an, sein Gegner ließ sich aber nicht ins Bockshorn jagen und verteidigte sich umsichtig, so dass Berthold sein Heil in einem Turmendspiel suchen musste, das er problemlos remis hielt. Alexander war die ganze Partie über am Drücker und brachte einen Freibauern auf die vorletzte Reihe, musste aber dann die Qualität geben, um einen unangenehmen Gegenangriff auszuschalten. Ein Unentschieden wäre dann das gerechte Resultat gewesen, doch sein Gegner glaubte wohl, gewinnen zu können und übersah einen entscheidenden „Dazwischen“-zug, der Alexander noch den Sieg brachte. Leider erfüllte sich die Hoffnung auf einen Teilerfolg nicht, da Jörn in ein schlechtes Turmendspiel geraten war mit Minusbauern am Damenflügel und einem Doppelbauern am Königsflügel. Letzterer erwies sich als entscheidendes Handicap, das Jörns Gegenspiel unwirksam machte und ihn zur Kapitulation zwang. Danach konnten die Bindlacher feiern. (Prost!) (Nachbemerkung: Sicherlich haben die Bindlacher die Kronkorken ordnungsgemäß entsorgt)“
Hier die Partien zum Nachspielen:
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