Aus Forchheimer Sicht ist die Bayerische Schnellschach-Einzelmeisterschaft äußerst erfolgreich verlaufen. Nach dem neuen Bayerischen Meister FM Manfred Menacher (8/11) vom SV Deggendorf kamen gleich zwei SC-Spieler (beide 7,5) aufs Treppchen. FM Manfred Heidrich wurde Zweiter, FM Berthold Bartsch in einem spannenden Finale Dritter. Beide dürfen nun im September an der Deutschen Meisterschaft in Kiel teilnehmen. Bei den beiden anderen Forchheimern FM Hans Niedermaier (5,5) auf Rang 18 und U14-Spieler Eduard Miller (4,0) auf Platz 32 lief es eher durchwachsen.
Wie schon im Vorjahr hatte sich auch diesmal wieder ein Hecht in den fränkischen Karpfenteich gewagt. Der frühere Nationalspieler GM Hans-Joachim „Hajo“ Hecht wollte sein gutes Ergebnis wiederholen. Dass er nicht Vizemeister wurde, das verhinderte Titelverteidiger Moritz Koch gleichsam in letzter Minute in der Schlussrunde nach längerem Kampf. Überhaupt konnte man sich erst am Ende wirklich sicher sein, wer den Pokal mitnehmen würde, so oft hatte die Führung im Laufe des Wochenendes gewechselt. Die Favoriten hatten es schwer, während Außenseiter wie FM Manfred Menacher weit über normal spielten. Dass aber auch auf diesem Niveau grobe Böcke geschossen werden, zeigte sich im Duell FM Berthold Bartsch gegen GM Hajo Hecht. Ein Fingerfehler nach wenigen Zügen kostete den Forchheimer erst eine Figur, dann die Partie, und vielleicht auch noch den Turniersieg.
Bei der Siegerehrung kam dann auch ans Tageslicht, dass unser Schirmherr schon als Kind schachbegeistert war. Landrat Reinhardt Glauber erzählte von seinem Nachbarn, der ihm die Züge beigebracht habe, vom Widerstand der Eltern gegen das Schachspiel und vom ersten selbstersparten Schachbrett mit Figuren, das er bei Spielzeug Hobauer gekauft hatte. Aus beruflichen Gründen habe er schon Jahrzehnte keine Züge mehr gemacht und wohl wieder alles verlernt. „Sollte sich jemand etwas Zeit nehmen, um das Vergessene wieder aufzufrischen, wäre ich für eine Trainingseinheit bereit.“
Als Vorsitzender gilt mein Dank einerseits unserem Gastgeber Konni Scheller, der uns als Vereinswirt zwei Tage lang bestens versorgt hat. Andererseits sind NSR Wolfgang Fiedler und TL Maximilian Theiler zu nennen, die den Wettbewerb zügig und professionell durchgezogen haben, ohne die gemütliche und freundschaftliche Atmosphäre unter den Spielern zu beeinträchtigen. Und nicht zuletzt danke ich auch Edgar Schwab, der für den Transport nichtmotorisierter Teilnehmer in die Unterkünfte unterwegs war. Falls alles wie geplant verläuft, treffen sich die schnellen Finger auch im kommenden Jahr wieder in Forchheim, um ihren Besten zu ermitteln.