Neu bei uns: Harald Schulze

Harald Schulze

In zwei Wochen spielt er sein letztes Pflichtspiel für seinen „alten“ Verein RMV Concordia Strullendorf. Danach wird Harald Schulze aus Hirschaid zu uns kommen. „Ich freue mich auf die neue Zeit in Forchheim, auf das ein oder andere Turnier im Schnell/Blitzschach. Die „echten“ Turnierpartien bereiten mir nicht ganz soviel Freude, weil ich meine Zeit, die ich fürs Schach aufwende, sehr genau einteilen muß. Der Aufwand, den man in höheren Ligen durch Vorbereitung und Nachbereitung und Spiel betreiben muss, ist schon immens. Ich setze mich lieber einfach hin und spiele drauf los.“ Herzlich willkommen bei uns!

Der gebürtige Düsseldorfer (Jahrgang 1961) lernte das Schachspiel auf einer Jugendreise nach Griechenland mit ca. 15 Jahren während der ewig langen Busfahrt aus Langweile. Die ersten Züge machte er bei der Nürnberger Kreismeisterschaft in der A Jugend 1978. „Ich kam an einem Freitag das erste mal in einen Schachclub und das Turnier begann am nächsten Morgen. Weil es mehrere Wochen dauerte schaffte ich es soviel zu lernen, dass ich nicht Letzter wurde.“ Der gelernte Bankkaufmann, der seit 1979 bei der Sparkasse arbeitet, ist jetzt allerdings hauptsächlich im Auslandsgeschäft tätig. Sein erster Verein war der VfL-Anderssen Nürnberg (1978-1988), weil der Verein der nächstgelegene war, wo ich wohnte (Moorenbrunn). Danach ging es zu Schwarz Weiß Nürnberg (1989-2004), weil der VfL damals nicht aufstieg, die Mannschaft zerfiel und ich gefragt wurde, ob ich zum Aufsteiger SW Nürnberg mitkommen will.“ Zuletzt war Harald Schulze beim RMV Concordia Strullendorf (2004-2007; passiv seit 1998), „weil ich 1997 nach Hirschaid gezogen bin und nicht ewig zum Schachspielen -einfach- über 50 km fahren wollte. Jetzt bin ich zum SC Forchheim gewechselt, weil ich noch etwas dazulernen will, mal wieder in einer guten Mannschaft spielen will und weil Berthold mich gefragt hat.“ Ehrenämter hatte Harald Schulze bislang noch nicht. Wohl aber einige Turniersiege auf dem Konto: „Ich kann mich nicht mehr an alle erinnern. Gerne denke ich an mein erstes gewonnenes Turnier (BSGW-Open 1985 – Turnierschach) zurück. Hart erkämpft war auch der zweimalige Titel als Deutscher Meister im Sparkassenblitzschach (2004+2006). Der letzte gute Erfolg war die Vize-Blitzmeisterschaft in Oberfranken (2007).“ Auch einige Anekdoten hat Harald Schulze auf Lager: „Das vielleicht größte Highlight kam früh, es war die Begegnung mit Viktor Kortschnoi (damals Vizeweltmeister) als er ca. 1980 in Nürnberg simultan spielte. Ich war schnell fertig und gewann nach ca. 25 Zügen mit Französisch(!) gegen Kortschnoi. Wenige Wochen später traf ich auf ihn in der Eröffnungspartie des ersten Liechtensteiner Opens und verlor eine gute b4-Partie. Eine echte Anekdote war Biel 1985. Norbert Roth, Matthias Bergmann und ich fuhren dorthin, um den GMs zuzuschauen. Dort spielte dann GM Janosevic gegen Geld simultan. Er verlor nur drei Partien – gegen uns. 1987 war ich drei Monate im Auslandseinsatz für die Bank in Spanien und probierte mein Glück in einem der besten Clubs in Madrid. Eines abends gab GM Vogt aus der damaligen DDR eine Simultanvorstellung im Club, und ich konnte ihn schlagen. Bei den Sparkassenmeisterschaften kamen in Simultanveranstaltungen noch ein Sieg gegen Elisabeth Pähtz und jeweils Remis gegen GM Thomas Luther und GM Wolfgang Uhlmann dazu. Ich erinnere mich auch an einen Wettkampf Erlangen gegen Solingen, den ich als Zuschauer genießen durfte. Spasski war da und es gab eine höllisch interessante Partie von Hübner gegen Heidrich, in einer Sizilianisch-Variante, die wir damals unendlich ausanalysiert hatten.“ Zu seinen Vorbildern meint Harald Schulze: „Fischer war der erste Meister von dem ich je hörte. Toll waren die Partien der alten Meister, die ich in einem Schachbuch von Martin Beheim-Schwarzbach kennenlernte, das ich für einen Ferienjob bekam. Vorbild war lange Jahre Karpow, weil ich damals an die „reine“ Positionslehre glaubte, die er praktizierte. Seit es Computer und Kasparow gibt/gab finde ich „wilde – nach vorn“ Partien viel interessanter, auch wenn mir das nicht liegt.“