Die Jugendspieler Léon Mons und Dominik Nöttling vertreten im Performance-Open (C-Open) der Czech-Open in Pardubice die Forchheimer Farben. Unser Korrespondent Eugen Walter versorgt uns mit Berichten „von der Front.“ Wieder zu Hause hat sich Eugen mit einem Abschlussbericht gemeldet:
9. und letzte Runde:
„Glücklich bin ich, mit Léon und Marius Gramb, seinem Kumpel, wieder wohl behalten nach Friesen zurückgekehrt zu sein. Noch glücklicher bin ich, wieder mit einer „normalen“ Tastatur schreiben zu können (Liebe Tschechen! Verzeiht diese unqualifizierte Bemerkung!). Aber endlich weiß ich wieder, wo sich Ausrufe- und Fragezeichen, Anführungszeichen, „Ä“s, „Ö“s und „Ü“s sich auf der Tastatur befinden. Uff!!!
Die 9. Rd. in Pardubice in „dürren“ Worten: In seiner letzten Partie spielte Dominik gegen den Tschechen Petr Novotny, seines Zeichens 15 Jahre alt und 1350 Wertungspunkte „schwer“. Schwer? Das sah Dominik anders und demontierte Novotnys Versuch eines Schottischen Gambits! Als ich nach ca. 20-30 Minuten das erste Mal in die Partie hineinsah, war selbige schon in Dominiks Sinne gelaufen, denn er besaß bereits einen Mehrbauern und eine Mehrqualität. Nach Einstellern seines Gegners baute Dominik seinen Materialvorteil aus, und Novotny sah dann auch ein, dass es wohl besser sei, den Rest des Tages im angrenzenden Schwimmbad zu verbringen.
In neun Spielrunden erkämpfte Dominik 3,0 Punkte bei einem gegnerischen Wertungsdurchschnitt von 1745 und belegte in der Endabrechnung des C-Opens den 199. Rang. Er wird um die 55 DWZ-Punkte zulegen.
Und Leon!? Nach dem letzten Training schätzte Michael Prusikin ein, dass es für Léon wohl möglich sei, 4,5 Punkte holen zu können. Dem wollte er wohl nicht entgegenstehen und gewann gegen die 16-jährige Russin Veronika Lapusheva, mit einer Wertungszahl von 1850 die Nr. 78 der Setzliste und damit eher eine stärkere Gegnerin. Léon hatte das erste Mal gegen einen englischen Eröffnungsaufbau zu spielen und löste die Eröffnungsprobleme gut, so dass eine gleichstehende Stellung resultierte. Aber dann wurde das Fräulein Lapusheva „keck“ und wollte Léon mit einem Figurenopfer auf e6, für das sie zwei Bauern erhielt, eben einmal vom Brette wischen. Léon hatte was dagegen und entwickelte Druck gegen den Punkt f2 der weißen Rochadestellung, der schlussendlich zum Damengewinn führte. Ob das Fräulein Lapusheva dann auch ins Schwimmbad „flüchtete“, darüber schweigen die offiziellen Quellen.
Bei einem gegnerischen Wertungsdurchschnitt von 1811 hat Léon 5/9 Punkte erzielt und wurde damit als Nr. 181 der Setzliste nach Wertung 87. des C-Opens. Je nachdem, von welchem Ausgangswert seine neue DWZ berechnet wird, macht er damit 130-195 DWZ-Punkte gut und hat damit die „1700“ im Visier (oder eben auch „geknackt“).
Hat sich Pardubice „gelohnt“ oder sollten im nächsten Jahr vielleicht einige weitere Fochheimer Spieler/innen eine Teilnahme in Erwägung ziehen? Diese Frage ist (eingeschränkt) zu bejahen! Vom Preis-Leistungsverhältnis her kann man wohl nirgendwo ein vergleichbares Turnier spielen. Die Unterbringung im Hotel „Arnost“ war gut, Essen gehen ist supergünstig (So kostet beispielsweise ein „Pilsener Urquell“, 0,5 l, umgerechnet nur 1 €) und selbiges ist auch gut, der Weg zur Spielstätte betrug nur ca. 600 Meter, und neben der Spielstätte befindet sich ein Schwimmbad mit einem Sportzentrum. Und Fabian, Du wärst voll auf Deine Kosten gekommen! So viele hübsche Mädchen aus Tschechien, Polen, Rumänien, Lettland, der Ukraine…, die zudem auch noch sehr gut Schach spielen können!
Zu bemängeln waren die Spielbedingungen, was wohl der Gigantomanie des Internationalen „Czech Open 2006“ geschuldet war (In diesem Jahr nahmen in den fünf verschiedenen Leistungsgruppen immerhin 1655 Schachspieler/innen teil!). Zwar kann man in der Spielstätte den Kaffee eines Sponsors kostenlos und in unbegrenzten Mengen erhalten und in sich hineinschütten, aber letztendlich ist die Spielstätte nicht ausreichend belüftet, Spielanalysen finden im selben Raum statt und einige „forsche“ Jugendliche erdreisteten sich sogar zu „blitzen“, was den Schiedsrichter nicht (!) zum Einschreiten bewog, so dass ich es insgesamt als zu laut empfand. Im selben Raum befand sich auch die Restauration und so „waberte“ nach ca. 1-1,5 Stunden der schönste Friteusengeruch durch den Raum. Und die Toiletten!? Na ja! Wer den Geruch nach Urinstein liebt…
Und apropos Schiedsrichter ! Wenn schon „International“, dann sollte zumindest ein (!) Schiedsrichter anwesend sein, der des Englischen mächtig ist. Nichtsdestotrotz – in der Gesamtbewertung des Turniers würde ich Pardubice auf jeden Fall empfehlen – Zur Nachahmung empfohlen!“
8. Runde:
„In der 8. Rd. haben unsere Forchheimer Schach-Youngsters keine Bäume ausgerissen. Leider nicht einmal Büsche. An Tisch 102 spielte Dominik als Anziehender gegen den 15-jährigen Deutschen Christoph Wurm, der eine Wertungszahl von 1656 hat und damit die Nr. 157 der Setzliste einnimmt. In einer sizilianischen Drachenvariante baute sich Dominik ganz ansprechend und perspektivreich auf. Was dann passierte, kann ich nicht kommentieren. In der nächsten Stellung hatte Dominik schon die Qualität weniger. Für diese erhielt er zwar eine Figur und zwei Bauern, aber Schwarz konnte nahtlos weiter abwickeln und gleich die zweite Qualität einsacken. Nach meiner Einschätzung war damit die Partie im Eimer, und Dominik gab dann auch auf. Ali meinte heute jedoch, dass er mit David Navara gesprochen und ihm die Stellung geschildert hat und dieser der Meinung war, dass die Stellung trotz doppelter Minusqualität noch nicht geklärt gewesen sei, und man hätte weiterspielen können. Wer hat Recht?
Ebenfalls als Anziehender spielte Léon gegen den Tschechen Karel Hrnciak mit einer Wertungszahl von 1811. Im Franzosen spielte Léon das ungewohnte 3. Ld3 und erreichte in der Folgezeit eine angenehm zu spielende Stellung, in der er gut gegen den schlechten Lc8 spielen konnte. Einen positionellen Vorteil konnte er bis ins beginnende Endspiel mit D, T, S und mehreren Bauern gegen dieselbe Materialkonstellation konservieren. Allerdings hatte er am Damenflügel drei Bauern gegen zwei Einzelbauern, so dass er gegen diese Bauernschwächen haette spielen können. Dies versäumte er in der Folge und baute seinen Gegner nach und nach immer mehr auf. Schlussendlich wickelte er in ein sehr schlechtes Bauernendspiel ab, das seiner Meinung und Analyse aber immer noch Remis war. Am Brett fand er diese Variante allerdings nicht, nach fast 4 Std. Spielzeit gab er auf. Bad luck.
7. Runde:
„Aus Pardubice gibt es von der 7. Rd. weiterhin Erfreuliches zu berichten: Die Forchheimer Youngsters haben weitere 1,5 Punkte eingefahren. Als Schwarzspieler hatte Dominik gegen den 11-jährigen Danial Rachid aus Frankreich in einer Spanischen Partie zu bestehen. Rachid hat eine Wertungszahl von 1750 und ist damit die Nr. 110 der Setzliste. Die Eröffnung, von Weiß positionell angelegt, meisterte Dominik zunächst ganz gut, war später dann aber unachtsam, so dass Rachid durch die Bauerngabel b4 am Damenflügel einen Läufer für einen Bauern gewinnen konnte. Damit war die Partie in einem höheren Sinne eigentlich schon entschieden. Aber es geschehen noch Zeichen und Wunder. Dominik kämpfte unverdrossen weiter, und sein Gegner verirrte sich mit einem Turm auf c6, der von einem weißen Springer auf e5 gedeckt wurde. Dumm, wenn solch ein das Brett beherrschender Springer rausgeknippst werden kann und der Turm auf c6 dann nackt in der Gegend steht. So geschehen und zu materiellem Ausgleich führend. Beide Spieler hatten von der spannenden Partie dann genug und einigten sich auf Remis. Für Dominik war dies zugegeben ein etwas glücklicher halber Punktgewinn, aber aufgrund des kämpferischen Einsatzes vieleicht nicht unverdient.
Und der Tiger Léon ist noch einmal zugesprungen und die 17-jährige Tschechin Lucie Bartosova gebissen. Diese hat eine Wertungszahl von 1731. Lucie wollte es russisch auf dem Brett ausprobieren und kam auch aus der Eröffnung gut heraus. Im Mittelspiel konnte Léon dann allerdings einen wichtigen Zentralbauern auf der e-Linie gewinnen und beherrschte auch die offene f-Linie, wonach er dann nicht nur im Zentrum einfach saugut stand. Nach überstandener Zeitkontrolle hatte Bartosova keine Lust mehr, sich die Realisierung des Materialvorteils zeigen zu lassen und flüchtete sich in die Arme ihres Freundes – wir trafen sie später im Stadtzentrum wieder. Somit hat Léon jetzt 4 Punkte aus 7 Partien erkämpft bei einem Wertungsschnitt der Gegner bzw. Gegnerinnen von 1805. Das ist doch ganz beachtlich.
Nachtrag zu Dominiks Partie aus der 1. Rd. – die Partie mit dem Evans-Gambit: Meine Bewertung der Eröffungsphase muss ich wohl revidieren. Ali hat mich in der Zwischenzeit darauf aufmerksam gemacht, dass sein Fritz die Sache so einschätzt, dass die Variante für Schwarz nicht schlechter ist, und dass Dominik 10-15 Züge lang laut Fritz immer die besten Züge gefunden hat. Lasse einen Patzer wie mich Partien kommentieren und es wird spannend, was hinten herauskommt. Also – Asche auf mein Haupt.
6. Runde:
„Neue Nachrichten von der Spielerfront: An Tisch 101 spielte Dominik als Weißspieler gegen den 9-jährigen Russen Andrey Simonov, mit einer Wertungszahl von 1950 die Nr. 60 der Setzliste. Dominik spielte das unvermeidliche Läuferspiel, also den Aufbau e4, Lc4, d3, den Schwarz mit dem aktiven e5, Sf6, d5 beantwortete. Drei Züge später wurden bereits die Damen getauscht, und schon war man bereits im Mittelspiel angelangt. In diesem stand Dominiks Gegner aktiver, zumal Dominik sich auf d3 einen rückständigen Bauern einhandelte, den Schwarz nach großer Rochade zu belagern begann, um ihn später irgendwann einmal zu erobern. In den Wirren des Mittelspiels fand Schwarz aber mehrmals nacheinander nicht die besten Züge, so dass Dominik sogar einen Bauern gewann und eine kurze Zeit lang sogar besser stand. Durch eine kleine Kombination konnte Dominiks Gegner dann aber ein Turmpaar abtauschen und den Bauern zurückgewinnen, so dass ein Turmendspiel mit einem Turm und fünf Bauern entstand, das vielleicht in einem dynamischen Gleichgewicht war. Ich hatte den Eindruck, dass dieses Endspiel noch nach beiden Seiten kippen konnte. Mit dem Remis konnten dann wahrscheinlich beide Seiten einigermaßen zufrieden sein, obwohl sich beide mehr erhofft hatten.
Léon hatte wieder sein Schachtiger-T-Shirt an, und dieses Mal sprang der Tiger und biss final zu. Als Nachziehender hatte Léon gegen die Wiener Partie des 67-jährigenTschechen Viteszlav Pektor zu bestehen, mit einer Wertungszahl von 1809 die Nr. 97 der Setzliste. Und er machte seine Sache sehr gut. In einer spanischen Partie, in der er zwischenzeitlich etwas offen stand, glich Léon zu Beginn des Mittelspiels mühelos aus und hatte nach großer Rochade mit Beherrschung der d-Linie und dem Läuferpaar schon leichte Vorteile. Nach diversen Abtauschen rettete er diesen Vorteil bis ins Endspiel, in dem er mit seinem langschrittigen weißfeldrigen Läufer, seinem aktiven König und sechs Bauern gegen Springer, passiven weissen König und sechs Bauern eindeutigen Stellungsvorteil hatte. Trickreich bildete er dann zunächst auf der h-Linie einen entfernten Freibauern und dann auch noch auf der a-Linie. Dies war dann für den weißen König und den weißen Springer zuviel, so dass sein Gegner aufgab. Alles in allem eine runde Leistung.“
5. Runde:
„Was brachte die 5. Rd. an Erfreulichem oder Unerfreulichem?
Dominik hatte sich als Schwarzspieler an Tisch 96 Aristel Skrbic aus Slowenien auseinanderzusetzen, mit einer Wertungszahl von 1750 die Nr. 113 der Setzliste. Skrbic ist Jahrgang 1994 und spielte einen modernen Italiener mit c3 und d3 und postioneller Behandlung der Eröffnung nach spanischen Stellungsvorbildern. Dominik konnte die Eröffnung und das beginnende Mittelspiel lange Zeit ausgeglichen gestalten, stand aber positionell etwas unter Druck. Diesen konnte Skrbic in der Folge weiter ausbauen, was zu einem ersten Bauerngewinn und weiterem Druckspiel für ihn führte. Letztendlich kultivierte er seinen Vorteil, gewann dann einen weiteren Bauern und ließ Dominik nicht den Hauch einer Chance, ihn vielleicht doch noch zu betrügen. Damit hat Dominik bisher 1,0 Punkt erzielt bei einem Wertungsschnitt der Gegner bzw. Gegnerinnen von ca. 1820.
Léon trug heute zum zweiten Mal das Schachtiger-T-Shirt des SC Forchheim, und ich stellte ihm vor der Runde die Frage, ob es heute eher ein zahmes, schnurrendes Kätzchen werden würde oder eher ein knurrender Tiger. Es wurde letzteres, auch wenn die Partie Remis endete. Als Schwarzspieler hatte Léon gegen Jiri Rehurek aus Tschechien anzutreten, mit einer Wertungszahl von 1718 der 127. der Setzliste. In einer Wiener Partie gelang es Léon schon kurz nach der Eröffnung mit g5 nach großer Rochade die Initiative am Königsflügel zu übernehmen und einen siegreichen Angriff aufzubauen. Es war eigentlich eine Partie aus einem Guss. In Zeitnot spielte er dann aber doch noch überhastet und musste ein eigentlich unnötiges Dauerschach zulassen. Bad luck. Damit hat „Léontino“ bisher zwei Punkte erkämpft bei einem gegnerischen Wertungsschnitt von über 1820.
Bemerkung am Rande: Seit dem ersten Tage scheine ich ein Abo auf David Navara zu besitzen, der Nr. 1 der Tschechen und der Nr. 1 der Setzliste im A-Open mit einer Wertungszahl von 2719. Seit dem ersten Tag läuft er mir immer mal wieder zu den verschiedensten Tageszeiten über den Weg. Und trotz seiner autistisch anmutenden Verhaltensweisen ist es ihm zwischenzeitlich gelungen, mir schon zweimal in die Augen zu sehen und mich sogar zu grüßen. Na, wenn das nichts ist. Darüber hinaus schläft er Tür an Tür mit Nöttlings. Ein schachlicher Wissens- und Erfahrungstransfer zu Dominik hat aber noch nicht stattgefunden.“
4. Runde:
„Léon spielte als Weißspieler gegen den 22-jährigen Pavel Steiner aus Tschechien, mit einer Wertungszahl von 1824 die Nr. 90 der Setzliste. Eine spanische Abtauschvariante spielte Léon unambitioniert, und es war leider festzustellen, dass Léon die Variante bzw. Varianten noch nicht richtig beherrscht. Nach mehreren ungenauen Zügen manövrierte er sich in eine Stellung hinein, in der Schwarz nicht nur das Läuferpaar hatte, sondern auch noch einen Bauern gewann. Léon gab auf, was für mich ziemlich unverständlich war. Kämpferische Einstellung am heutigen Tag mangelhaft.
Dominik spielte als Nachziehender gegen die 57-jährige Ljudmila Panshina aus Russland. Nachdem Dominik ein slawisches Damengambit ungenau behandelt hatte, wurde er am Damenflügel eingeschnürt, konnte sich später aber mit etwas schlechterer Stellung befreien. Allerdings hatte seine Gegnerin das Läuferpaar. Dann stellte Dominik ohne Not einen Bauern ein und stand perspektivisch auf Verlust. Frau Panshina wiederum übersah einige Züge später einen Bauerneinsteller, so dass die Stellung wieder dynamisch im Gleichgewicht war. Unschön war zwischendurch, dass sie Dominik aufforderte, die Partie aufzugeben. Letztendlich machte Dominik in der Zeitnotphase dann doch noch die ungenauen Züge, die von einem Remis-Turmendspiel zu einem verlorenen Bauernendspiel führten. Nach fünf Stunden und 50 Minuten Spielzeit und 67 Zügen ging nach grossem Kampf die Partie letztendlich verloren.“
1./2. Runde:
„Da die Internetnutzung auf zehn Minuten eingeschränkt wurde, kommen die Informationen von mir häppchenweise.
Léon hat in der ersten Rd. in einem Sizilianer mühelos aus der Position der Stärke heraus remisiert, hätte es auf Gewinn weiterspielen können. Im beginnenden Mittelspiel entstand auf d5 ein schwarzer Isolani, den er auch gekonnt belagerte, ohne ihn indes erobern zu können.
Dominik machte in seinem dann zur Italienischen Partie gewordenen Spiel nach ca. 20 Zügen einen Fehler, indem er einen Bauern heraustauschte. Dies war jedoch eine Falle und ein Fehler, da Frau Krauze in der Folge eine Figur gewann bzw. eine dann locker gewonnene Stellung herausspielte. Schade – nach dem richtigen Zug anstelle des Bauerntausches wäre eine Stellung entstanden, die wahrscheinlich im dynamischen Gleichgewicht war.
In Rd. 2 spielte Léon als Schwarzspieler gegen Karlis Liepins aus Lettland, mit einer Wertungszahl von 1863 die Nr. 71 der Setzliste. In einem Damengambit konnte Léon die Stellung stets im Gleichgewicht halten, bevor sich der Weißspieler entschloss, ohne Not einen Bauern einzustellen, den Léon natuerlich auch nahm. Angesichts aufkommender Zeitnot nahm er dann allerdings ein Remisangebot des Weißspielers an. Angesichts der Doppelrunde am Montag vielleicht eine kluge Entscheidung, um Kräfte zu sparen.
Als Schwarzspieler spielte Dominik gegen den 31-jährigen Michal Hnilicka aus Tschechien. Frage nicht, wie dieser Name ausgesprochen wird. Er versiebte seine Eröffnung ziemlich kräftig gegen ein Evans-Gambit in der Italienischen Partie. Sein Gegner hätte nach der Eröffnung schon gewinnbringenden Vorteil erlangen können, spielte dann aber eine Reihe schwächerer Züge, so dass Dominik auf einmal auf Gewinn stand. Er musste allerdings noch 15 Züge in ca. 5 min machen, und dies in einer immer noch komplizierten und tückischen Stellung. Dies schaffte er leider nicht.
Und nun eine gute Nachricht. Der Kaffee wird hier in der Halle kostenlos ausgeschenkt, d. h., man kann ihn sich selbst nehmen. Und dies werde ich jetzt auch tun. Aus P. grüsst Dich und alle Interessierten aus dem SC Forchheim Eugen.“
Vorbericht:
„Ich melde mich kurz mit einer Art Vorbericht. Es ist natürlich schon etwas schwierig, mit einer tschechischen Tastatur und anderen Tastaturbelegungen zu schreiben. Immerhin hat man mir freundlicherweise auf Nachfragen gezeigt, wie ich das blöde at in die E-Mail-Adresse hineinbekomme.
Also – Paarungen der 1. Rd.:
Léon ist 180. der Setzliste der Gruppe von 220 Teilnehmern bzw. Teilnehmerinnen, Dominik 200. In der ersten Runde spielt Léon als Weißspieler gegen Jiri John aus Tschechien, mit Elo 1872 der 70. der Setzliste. Er spielt einen Sizilianer, und na ja… Wer weiß: als Mittvierziger und bei heissem Wetter ist er vielleicht nicht so ehrgeizig, um eine wirklich harte Partie zu spielen. Auf jeden Fall war Léon zu Beginn der Partie angespannt, was man an seiner falschen Stifthaltung beim Aufschreiben merken konnte.
Dominik spielt als Weißspieler gegen eine attraktive, 20-jährige Lettin, mit einer Elo von 1820 die 90. der Setzliste. Er dürfte es nach meiner Einschätzung schwieriger als Léon haben, angesichts ihres Alters und der vermutlich weiten Anfahrt. Dominik spielt sein unvermeidliches Läuferspiel, das vermutlich in eine ruhige italienische Stellung übergehen wird.
Bedenkzeit sind übrigens 2 Std. für 40 Züge und eine weitere Std. für den Rest.“